Bewegte Schule: Ein besseres Schulsystem?

12.7.2021

Alle Eltern stehen irgendwann an dem Punkt, wo sie sich entscheiden müssen, auf welcher Schule sich das Kind am besten aufgehoben fühlt. 

Ich möchte dir hier ein alternatives Schulsystem - und zwar die bewegte Schule - aufzeigen.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt Kindern im Alter zwischen sechs und elf Jahren mindestens 90 Minuten eine moderate bis hohe Bewegungsintensität. Mindestens 60 Minuten können davon durch Alltagsaktivitäten gedeckt werden. Allerdings zeigen studien, dass ¾ der Kinder und Jugendliche nicht die 90 Minuten Aktivität am Tag ausschöpfen. 

Genau an dieser Problematik knüpft das Konzept der bewegten Schule an.

Die bewegte Schule ist ein dynamisches Schulsystem, die in ihrem Schulalltag lern- und entwicklungsfördernd Bewegung und Ruhe miteinander verbindet. Der Sportunterricht bildet die Basis, als größte körperliche Auslastung. Hier werden Kinder mit neuen Sportarten vertraut gemacht und können auch das Gemeinschaftsgefühl einer Klasse verstärken. 

Im bewegten Unterricht wird “Lernen durch Bewegung” mit “Lernen mit Bewegung” verknüpft.  Dabei soll der Unterricht durch die verschiedenen Sinne, wie Sehen, Fühlen und Hören, einprägsamer gestaltet werden. 

In den Pausen gibt es offene Angebote auf dem Schulhof, wie Hüpfspiele oder ein Klettergerüst, damit sich Kinder ausgiebig bewegen können. Es sollten auch Ruhezonen bereitgestellt werden, wo für die Kinder die Möglichkeit besteht, sich vor dem Unterricht zu entspannen. 

Ein abwechslungs- und bewegungsreiches Programm außerhalb des Schulalltags, wie Schulsportfeste oder Turniere, sollte nicht außer acht gelassen werden. Die Bewegungsaktivität sollte somit nicht nur auf das Schulprogramm beschränkt sein, sondern die Schule als Ganzes soll in Bewegung bleiben.

Natürlich dann die empfohlene Bewegungsaktivität auch außerhalb der Schule vollbracht werden. Ist dein Kind sehr sportlich, spielt gerne draußen oder ist sogar in einem Verein? Dann benötigt es die Angebote der bewegten Schule vielleicht nicht. Allerdings zeigen Studien, dass vor allem das unorganisierte Sporttreiben und das Spielen im Freien zurückgegangen sind. Darunter fallen alle körperlichen Aktivitäten, die nicht in Sportvereinen und im Sportunterricht vollbracht werden. 

Falls du oder Bekannte von dir eventuell vor der Entscheidung stehen, die passende Schule für ihr Kind auszusuchen, überlegt, ob das Kind außerhalb der Schule genug Bewegung hat. Kinder verbringen die meiste Zeit in der Schule und könnten in dem Modell der bewegten Schule somit den größten Anteil der Bewegungsempfehlung schon vollziehen.

 

Katja (Psychologiestudentin der Pädagogik)

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