Wie erkläre ich meinem Kind schlechte Nachrichten?

27.4.2022

Über schlechte Nachrichten zu sprechen, ist nie einfach und vor allem nicht mit Kindern. Ereignisse, wie z. B. der aktuelle Krieg in der Ukraine, gehen aber nicht spurlos an ihnen vorbei. Oft gehen diese Geschehnisse mit Verunsicherung bis hin zu Angst einher. Umso wichtiger ist es, sich als Elternteil die Zeit zu nehmen und die Situation einzuordnen sowie aufkommende Fragen zu beantworten. Dabei ist es völlig okay, wenn auch Sie mit der Situation überfordert sind, dies können Sie auch ruhig ihrem Kind mitteilen, nur wichtig ist, das Gespräch zu suchen. 

Kinder und Jugendliche gehen alle anders mit solchen Geschehnissen um und für jedes Alter gibt es natürlich andere Umgangsformen und Lösungen Achten Sie daher auf Sensibilität und greifen Sie auf ihre Erfahrungen als Elternteil zurück, denn Sie kennen ihr Kind am besten. Vorteilhaft ist es, sich erst einmal in der Kita, im Kindergarten oder in der Schule zu erkundigen, wie dort mit der Situation umgegangen wird. Das gibt ihnen einen Eindruck, was ihr Kind bereits erfahren hat, wenn es das Thema nicht selbst ansprechen sollte. 

Zu Beginn des Gesprächs ist es ratsam Hintergrundinformationen zu geben, z. B. wieso die Stimmung gerade so ist, wie sie ist, warum die Eltern gegebenenfalls noch mehr Nachrichten schauen als sonst oder warum Bilder von kranken Menschen oder zerstörten Gebäuden zu sehen sind. Dies ist wichtig, um auch die wahrheitsgetreuen Informationen an das Kind heranzutragen, da mittlerweile leider auch sehr viele Fake News auf den Social Media Kanälen verbreitet werden. 

In dem Gespräch mit kleineren Kindern sollte dann eine etwas einfachere Sprache verwendet und das Thema versachlicht werden. Hierbei würde sich z. B. auch ein Begriff eignen, der anstatt des Wortes “Krieg” als Synonym dient, den Kinder besser greifen können. Außerdem können Aktivitäten helfen, z. B. Bilder malen und aufhängen, sich gemeinsam an Spendenaktionen beteiligen oder Hilfsorganisationen suchen. Für Kinder ist es wichtig bei der Bewältigung der eigenen Emotionen von nahestehenden Personen begleitet zu werden und für sie ist es einfacher, wenn sie nicht nur darüber sprechen, sondern auch auf anderen Wegen das Thema erklärt bekommen, um die Geschehnisse verarbeiten und das Gefühl haben, helfen zu können. 

Helfen kann z. B. auch eine Art Ritual, wie beim Abendessen gemeinsam einen Wunsch zu äußern oder abends eine Kerze anzuzünden und über die Situation zu sprechen. Über das reden, was da gerade passiert und aufkommende Fragen der Kinder beantworten sowie Informationen z. B. zu den Ländern zu geben. Hierbei ist es ratsam das eigene Wissen aufzufrischen und sich im Vorfeld gut zu informieren. 

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Oft wird gar nicht oder wenig über schlechte Nachrichten gesprochen, um Kinder zu schützen, aber man sollte ihnen auch zumuten und zutrauen, das zu verstehen, was in der Welt passiert. Sie werden immer mal wieder damit konfrontiert und wissen so dann eher, wie sie damit umgehen können. Auch Sie als Elternteil sind mit dieser Verantwortung nicht allein, tauschen Sie sich gegenseitig mit anderen Erwachsenen aus, lernen Sie im Umgang mit ihrem Kinder dazu und vertrauen Sie auf sich selbst. 

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