Analyse der Terzette
In den letzten beiden Strophen des Gedichts "Der verspätete Wanderer" wechselt die Perspektive in die Gegenwart, erkennbar am Gebrauch des Präsens. Diese Terzette beschreiben den Lebensabend des lyrischen Ichs.
Der Kontrast zur Jugend wird durch Begriffe wie "Abend" und "wandermüde" (Vers 9-10) deutlich. Diese Wortwahl symbolisiert das fortgeschrittene Alter und die damit einhergehende Erschöpfung.
Quote: "Die Nachtluft rauscht durch meine welken Kränze" (Vers 11)
Dieser Vers verdeutlicht bildlich das Altern des lyrischen Ichs. Die einst frischen Kränze, die für Jugend und Vitalität standen, sind nun verwelkt.
Die Einsamkeit des Alters wird besonders in der letzten Strophe betont:
Highlight: Die Abendglocken rufen das lyrische Ich heimwärts, was als Metapher für das nahende Lebensende interpretiert werden kann.
Die abschließende Frage "Wo werde ich wohl sein im künftgen Lenze?" (Vers 14) greift den ersten Vers wieder auf und rahmt das Gedicht. Sie drückt die Unsicherheit und möglicherweise auch die Angst vor dem Tod aus.
Vocabulary: Lenz - poetisch für Frühling, hier als Symbol für einen neuen Lebensabschnitt oder das Jenseits.
Der Gedichtvergleich zwischen den hoffnungsvollen Quartetten und den melancholischen Terzetten verdeutlicht die zentrale Thematik des Gedichts: die Vergänglichkeit des Lebens und die Veränderung der Perspektive im Laufe der Zeit.