Das erste Stasimon: Der Mensch und seine Grenzen
Die zweite Seite befasst sich mit dem ersten Stasimon, auch bekannt als das "Sandlied". Dieses Chorlied reflektiert über die Fähigkeiten und Grenzen des Menschen und seine Beziehung zur Natur und den Göttern.
Der Chor beschreibt, wie der Mensch die Elemente Wasser, Erde und Luft beherrscht. Er hat gelernt, die Erde zu bebauen, Häuser zu errichten und Tiere zu zähmen. Sprache und Staatsysteme werden als weitere Errungenschaften des Menschen genannt.
Beispiel: Der Mensch hat "die Erde untertan gemacht, indem er darauf Häuser baute um sich vor dem Wetter zu schützen" (V. 356-358).
Trotz all dieser Fähigkeiten wird der Tod als die einzige Grenze dargestellt, die der Mensch nicht überwinden kann. Dies spielt auf Antigones Situation an, die trotz ihres Mutes dem Tod nicht entgehen kann.
Highlight: Das Chorlied betont die Dualität des menschlichen Wesens: einerseits mächtig und erfindungsreich, andererseits begrenzt und sterblich.
Die Funktion des Chores wird ebenfalls analysiert. Er dient als Vermittler von Informationen, gibt Ratschläge und betrachtet das Geschehen aus einer verallgemeinernden Perspektive. Der Chor spricht die Schauspieler direkt an und weist auf wichtige Aspekte wie Gesetze hin.
Vocabulary: Stasimon - Ein Standlied des Chores in der griechischen Tragödie, das zwischen den Handlungsszenen gesungen wird.