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3.12.2021
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Textanalyse ,,Das Fenstertheater" von Ilse Aichinger Einleitungssatz: In der Kurzgeschichte ,,Das Fenstertheater", die 1954 von Ilse Aichinger geschrieben wurde, geht es um das außergewöhnliche Verhalten eines Mannes und die Reaktion einer sensationsgierigen Frau auf dieses. Sein Verhalten bereichert aufgrund einer Verwechselung versehentlich den faden Alltag der Frau. Die Kurzgeschichte weist auf misslingende Kommunikation und die Sensationsgier der Menschen hin. Inhaltsangabe: Die sensationsgierige Frau steht am Fenster ihrer Wohnung, die sich im vorletzten Stock befindet. Unter ihr befindet sich eine, zu diesem Zeitpunkt geschlossene, Werkstatt und über ihr eine leerstehende Wohnung. Sie schaut hinaus, in der Hoffnung, dass sich dort etwas Spannendes ereignet und entdeckt dann einen älteren Mann, der in seiner Wohnung am Fenster steht. Er verhält sich außergewöhnlich und scherzhaft und zieht ihre Aufmerksamkeit mit diesem Verhalten auf sich. Als der Mann (vermeintlich) der Frau zunickt, ist sie sich nicht sicher, ob sie gemeint ist, geht aber davon aus. Der Mann beginnt mit einem Tuch herumzuwinken und lehnt sich weit über die Brüstung, woraufhin die Frau die Polizei ruft. Erst als diese ankommt, löst die Frau ihren Blick vom Mann und begleitet die Polizisten in die Wohnung des Mannes. Als sie hinter dem Rücken des Mannes steht und an ihm vorbei aus dem Fenster schaut, bemerkt sie, dass die Wohnung über ihrer eigenen nicht mehr leer steht,...
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sondern, dass dort jemand eingezogen ist. Am Fenster steht ein kleiner Knabe, der die gleichen Bewegungen wie der alte Mann macht. In diesem Moment realisiert sie, dass der Mann mit dem Knaben und nicht mit ihr kommuniziert hat. Analyse: Die Figuren werden in der Kurzgeschichte nur wenig beschrieben, sodass weitere Informationen zwischen den Zeilen herausgelesen werden müssen. Da die Frau zurückgezogen in ihrer dunklen Wohnung (vgl. Z.89-93) am Fenster steht und hinausschaut (vgl. Z.1), kann daraus geschlossen werden, dass sie momentan keine anderen Beschäftigungen, außer dem Hinausschauen, hat. Diese Tätigkeit wird meist mit älteren Menschen in Verbindung gebracht, weshalb vermutet werden kann, dass die Frau etwas älter ist. Dass sie im Dunkeln steht, kann einerseits ihre Persönlichkeit wiederspiegeln. Diese Dunkelheit kann in diesem Fall für einen dunklen und traurigen Charakter stehen. Andererseits kann sie für die fehlende Motivation, etwas anderes zu tun als aus dem Fenster zu starren, Antriebslosigkeit, Einsamkeit und Isolation oder dem Gefühl, nicht entdeckt werden zu wollen, stehen. Es ist jedoch auch möglich, dass sie das Licht noch nicht angeschaltet hat, da es draußen gerade erst dunkel wurde (vgl. Z.12-15 und vgl. Z.78 f.). Da das Licht in der Wohnung des alten (vgl. Z.10 ff.) und schwerhörigen (vgl.89-93) Mannes brennt (vgl. Z.10 ff.), kann vermutet werden, dass es die Offenheit, Freude und die Lebens- und Kontaktfreude des Mannes zeigt. Es kann andererseits für den hellen, freundlichen und fröhlichen Charakter des Mannes stehen. Möglicherweise hat der Mann das Licht angeschaltet, um Aufmerksamkeit zu wecken, da das Licht hier wie ein Scheinwerfer fungiert und auf sein ,,Theater" scheint. Mit dem angeschalteten Licht wird um das Zuschauen gebeten. Ein weiteres Anzeichen der Freude und Lebensfreude kann das Lachen sein, das der Mann und der Knabe teilen (vgl.Z.55-60 und vgl. Z.102-106). Vermutlich ist das Lachen, welches erst aus dem Gesicht gewischt, dann in der hohlen Hand gehalten und zu Letzt geworfen wird, eine Metapher für die plötzliche, schlagartige Erkenntnis, die der Frau und den Polizisten ,,ins Gesicht geworfen" wird (vgl.Z.105 f.). Abgesehen davon, bildet der Satz: ,,Der alte Mann lachte jetzt, sodass sich sein Gesicht in tiefe Falten legte, streifte dann mit einer vagen Gebärde darüber, wurde ernst, schien das Lachen eine Sekunde lang in der hohlen Hand zu halten und warf es dann hinüber." (Z.55-60), zusammen mit dem Satz: ,,Er lachte, strich mit der Hand über das Gesicht, wurde ernst und schien das Lachen eine Sekunde lang in der hohlen Hand zu halten. Dann warf er es mit aller Kraft den Wachleuten ins Gesicht." (Z.102-107), eine Repetition. Ilse Aichinger verwendet einfache Sprache und einfachen Satzbau, weshalb sich die Kurzgeschichte flüssig lesen lässt. Anfangs sind die Sätze länger (vgl. bspw. Z.10 ff., Z.20 ff. oder Z.33-36), werden dann etwas kürzer, stockender und schneller (vgl. bspw. Z.62 f., Z.78 f., Z.82 oder Z.94). Durch diesen Wechsel wird Spannung aufgebaut. Diese Spannung legt sich mit dem Wechsel zu etwas längeren Sätzen wieder (vgl. bspw. Z.102 ff.) und weicht der Erkenntnis, mit der die Kurzgeschichte endet. Die Kurzgeschichte wird hauptsächlich aus der personalen Erzählperspektive berichtet. Die Ausnahmen sind die Textstellen, an denen die Frau, aus deren Sicht erzählt wird, beschrieben wird, wie: ,,Die Frau hatte den starren Blick neugieriger Leute, die unersättlich sind." (Z.3 ff.). An diesen verwendet Ilse Aichinger die Er-/Sie-Erzählung. Da die Kurzgeschichte aus der Außensicht erzählt wird, bildet der innere Monolog der Frau: ,,Meint er mich?,(...)" (Z.19 f.), hier die einzige Ausnahme. Bei diesem Text handelt es sich um eine Kurzgeschichte, da die für eine Kurzgeschichte typischen Merkmale erfüllt sind. Der Umfang sowie die Erzählzeit sind kurz. Auch der unvermittelte und plötzliche Anfang, an dem die Frau am Fenster steht (vgl. Z.1), sind typisch für eine Kurzgeschichte. Das Ende ist auch hier abrupt, offen und endet mit einem überraschenden Ereignis. Es ist nicht klar, wie die handelnden Figuren vorgehen, wodurch der Leser/die Leserin zum Denken angeregt werden soll. Ein weiterer typischer Aspekt der Kurzgeschichte ist die ungenaue oder nur skizzierte Beschreibung der Figuren, die Alltagsmenschen sind, aber als Helden dargestellt werden. Weder der Alltag der Frau und des Mannes, noch ihr Leben werden näher beschrieben. Beispielsweise erfährt man nicht, welche Arbeit sie ausüben, oder ob sie überhaupt arbeiten. Dies kann daran liegen, dass die erzählte Zeit kurz ist, sodass die Figuren erst gar nicht richtig kennengelernt werden können. Doch dieser kurze Einblick in den Alltag der beiden gibt genug Informationen, um sich den Mann und die Frau vorstellen zu können. Ein Beispiel hierfür ist das Herausschauen aus dem Fenster (vgl. Z.1- 62), was auf das Alter der Frau hinweist. Ein weiterer Hinweis, dass es sich hier um eine Kurzgeschichte handelt, ist der zielstrebige Verlauf, der mit dem Höhepunkt endet. Als die Frau mit den Polizisten in der Wohnung des alten Mannes steht, endet die Kurzgeschichte. In dieser Kurzgeschichte werden misslingende Kommunikation und die Schaulustigkeit der Menschen thematisiert. Dieser Fehler in der Kommunikation kann auf die Faulheit der Menschen zurückgeführt werden. Sie sind zu faul, um sich richtig um eine funktionierende Kommunikation zu kümmern. Das kann jedoch auch daran liegen, dass sich die Menschen immer nach etwas Spannendem sehnen und sich von ihrer Schaulustigkeit dazu leiten lassen nicht genug auf die Kommunikation zu achten. Denn wenn diese funktioniert, wird der Mensch unterhalten, es passiert jedoch nicht viel. Falls sie aber misslingt, der Gesprächspartner verwechselt wird oder ähnliches, dann passiert dadurch etwas Spannendes und Ungeplantes. Mir persönlich gefällt die Kurzgeschichte sehr gut, da man viel mit ihr arbeiten und sie auf völlig verschiedene Arten interpretieren kann. Meiner Meinung nach ist sie sehr gut geschrieben und somit flüssig und angenehm zu lesen. Die Themen sind aktuell und haben mich zum Denken gebracht, wodurch die Kurzgeschichte ihren Sinn erfüllt hat.