Vigilie 5-7: Veronikas Eingreifen und magische Intrigen
In den Vigilien 5 bis 7 von "Der goldne Topf" erweitert sich die Handlung um Veronika, die Tochter des Konrektors Paulmann, und ihre Bemühungen, Anselmus für sich zu gewinnen.
Veronika, die von Anselmus' möglicher Karriere als Hofrat erfährt, träumt von einer Zukunft als seine Frau. Auf Anraten einer Freundin sucht sie die Hilfe der alten Rauerin, einer Wahrsagerin mit magischen Kräften. Die Rauerin, die sich als das Äpfelweib und das ehemalige Kindermädchen Liese entpuppt, verspricht Veronika, ihr mit Zauberei zu helfen.
Charaktere: Die Einführung der Rauerin als mehrdeutige Figur verstärkt das Spiel mit verschiedenen Realitätsebenen im Roman.
Anselmus beginnt unterdessen seine Arbeit bei Lindhorst. Mit Hilfe eines magischen Mittels überwindet er den verzauberten Türklopfer und betritt Lindhorsts fantastisches Anwesen. Lindhorst stellt ihm Serpentina als zukünftige Ehefrau in Aussicht und verspricht ihm den goldenen Topf als Mitgift.
Motive: Der goldne Topf wird hier als zentrales Symbol für Anselmus' Streben nach einer höheren, poetischen Existenz eingeführt.
In einer nächtlichen Szene begleitet Veronika die Rauerin zu einem magischen Ritual. Der Erzähler unterbricht die Handlung, um den Leser direkt anzusprechen und die Grenzen zwischen Fiktion und Realität weiter zu verwischen. Das Ritual wird von einer geheimnisvollen Stimme unterbrochen, und Veronika findet sich in ihrem Bett wieder, im Besitz eines magischen Metallspiegels.
Interpretation: Diese Szene verdeutlicht den Konflikt zwischen den magischen Kräften Lindhorsts und der Rauerin, die um Anselmus' Schicksal zu kämpfen scheinen.