Seite 2: Analyse und Interpretation des Gedichts
Die zweite Seite bietet eine detaillierte Analyse und Interpretation des Gedichts "Sehnsucht" von Eichendorff.
Das Metrum des Gedichts wird als uneinheitlich beschrieben, mit einer Mischung aus Daktylus und Trochäus. Es verwendet ein Kreuzreim-Schema und weibliche Kadenzen.
Die Analyse gliedert sich in drei Teile, entsprechend den drei Strophen des Gedichts:
- In der ersten Strophe wird die nächtliche Szene beschrieben, in der das lyrische Ich am Fenster steht und in die Ferne blickt.
Stilmittel: Es werden Personifikationen wie "stilles Land" und Metaphern wie "Das Herz mir im Leib entbrennte" verwendet, um die tiefe Sehnsucht des lyrischen Ichs auszudrücken.
- Die zweite Strophe führt zwei junge Gesellen ein, die als Symbol für Freiheit und Ungebundenheit dienen.
Stilmittel: Hier finden sich Personifikationen wie "stille Gegend" und Metaphern wie "schwindelnde Felsenschlüften".
- In der dritten Strophe wird der Gesang der Gesellen weiter ausgeführt, der sich nun auch auf die reichen Menschen bezieht.
Stilmittel: Die Personifikation "Brunnen verschlafen rauschen" und die Wiederholung des Begriffs "Sommernacht" verbinden diese Strophe mit dem Anfang des Gedichts.
Die Interpretation hebt hervor, dass das Gedicht typische Motive der Romantik verwendet, wie die Sehnsucht nach idyllischer Natur und die Idealisierung des Mittelalters. Das lyrische Ich wird als eine Art Außenseiter dargestellt, der zwischen Wirklichkeit und Traum schwebt.
Deutungshypothese: Das Gedicht spiegelt die romantische Sehnsucht nach einer idealisierten Vergangenheit und Natur wider, die in der damaligen Gegenwart nicht mehr existierte.
Die Einordnung bestätigt, dass das Gedicht viele typische Motive der Romantik enthält, wie Nacht, Natur, Fantasie, Musik und vor allem die titelgebende Sehnsucht. Der Blick des lyrischen Ichs in die Ferne markiert die Grenze zwischen Traum und Realität, ein zentrales Thema der romantischen Epoche.