Leitfaden zur Interpretation epischer Texte
Die Analyse epischer Texte folgt einer klaren Struktur, die sich in drei Hauptteile gliedert. Der erste Teil umfasst die Einleitung, in der grundlegende Informationen zum Werk präsentiert werden. Hier werden der Titel, Autor, das Erscheinungsjahr und der thematische Schwerpunkt des Werkes vorgestellt.
Definition: Die textimmanente Analyse konzentriert sich auf werksinterne Aspekte wie Figuren, Handlung, Erzählverhalten und sprachliche Gestaltung, ohne externe Faktoren einzubeziehen.
Im Hauptteil erfolgt eine detaillierte Untersuchung der sprachlich-formalen und erzählerischen Gestaltung. Besonders wichtig ist die Analyse des Erzählverhaltens, wobei zwischen Er-/Sie-Erzähler und Ich-Erzähler sowie zwischen auktorialer, personaler und neutraler Erzählperspektive unterschieden wird. Die Zeitgestaltung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle, da sie durch Zeitraffung, Zeitdehnung oder Rückblenden den Erzählrhythmus bestimmt.
Die rhetorischen Mittel und ihre Wirkung werden systematisch in einer Tabelle erfasst und in Bezug zum Inhalt gesetzt. Dabei ist es wichtig, die Funktion jedes sprachlichen Mittels für die Gesamtaussage des Textes zu erläutern. Der Schlussteil fasst die Analyseergebnisse zusammen und stellt einen Bezug zur anfangs aufgestellten Deutungshypothese her.