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Schule. Endlich einfach.
Gemeinschaftskunde/Sozialwesen /
Gibt es heute noch soziale Schichten und Klassen
Cedric Wolf
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Gibt es heute noch soziale Schichten und Klassen? Pro: 1) Fortbestand sozialer Ungleichheit - Es gibt nach wie vor vertikale Ungleichheiten und schichttypische Lebenschancen (gute Bildung, Chancen auf hohes Erbe...) Deshalb kann von einem Verschwinden der Schichten nicht unbedingt die Rede sein. 2) Kritik an der Auflösungsthese - Die besonders von Ulrich Beck angeführte Auflösungsthese geht häufig mit dem Theorem der Individualisierung einher. Dieser Prozess der zunehmenden sozialen Pluralisierung und Individualisierung scheint jedoch kein gesamtgesellschaftliches Phänomen zu sein, sondern beschränkt sich vor allem auf die wohlhabenderen Milieus, denn durch Wohlstand und höhere Bildung existieren weniger materielle Zwänge und ein höheres Maß an Selbstreflexion. 3) Betrachtung der Realität - ein Blick auf die Daten verrät uns, dass Ungleichheiten eher zunehmen. Die Einkommens- und Vermögensverteilung ist sehr viel ungleicher geworden. Auch die Armutsgefährdungsquote ist gestiegen. Daher ist eine Auflösung nicht wirklich der Fall, wenn es um die materielle Dimension geht. Contra: 1) Angleichung der Lebensstandards - ein gutes Leben mit komfortablen Wohnungen, Urlaub, Auto etc. ist einem Großteil der Bevölkerung nicht mehr vorenthalten. Die Menschen leben unter immer gleicheren Lebensbedingungen, was für eine Auflösung sozialer Schichten spricht. Beispielsweise sind hier Aspekte des sozialen Wandels zu nennen: - Wohlstandsexplosion (Volkseinkommen extrem gestiegen, bessere Konsumgüterausstattung der Menschen -> es geht vielen Menschen sehr viel besser) - Bildungsexpansion (viele Menschen erreichen immer höhere Bildungsabschlüsse...
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und verbleiben länger im Bildungssystem, Höherqualifizierung der Bevölkerung, dadurch eine Art "Fahrstuhl-Effekt") 2) Schichten und Klassen werden im Alltag weniger wahrgenommen. Während sie früher noch als eine Art Barrikade gesehen wurden, bietet unsere Gesellschaft heute genug soziale Mobilität. Man wird nicht mehr in seine Schicht hineingeboren und verbleibt dort auf ewig. Ein sozialer Aufstieg ist in heutigen Zeiten durchaus denkbar. 3) Einfluss von Massenmedien und Massenkonsum - nicht nur die Lebensstandards, sondern auch die Lebensstile gleichen sich immer stärker an. In Zeiten von Fernsehen und Internet verschwindet der klassische Wertekatalog oder Habitus aus unserem Leben und unsere Freizeitgestaltung divergiert schwächer. 4) Pluralisierung der Konfliktlinien - Konflikte zwischen Schichten verschwinden, dafür aber kommen neue Konflikte (Generationen, Geschlechter, Nationalitäten) hinzu. Während die sogenannten vertikalen Ungleichheiten weniger Konfliktpotential zu bieten scheinen, nehmen die horizontalen an Bedeutung zu.
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Gibt es heute noch soziale Schichten und Klassen
Cedric Wolf
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Pro Contra
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Abitur 2022 NRW - soziale Ungleichheit - sozialer Wandel - Modelle und Theorien gesellschaftlicher Ungleichheit - sozialstaatliches Handeln
240
- Definition - Habitustheorie - Sinus Milieus
64
Begriff/Dimensionen Sozialer Ungleichheit; Demografischer Wandel; Schichten, Lagen und Milieumodelle
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Sozialwiisenschaften
54
Zusammenfassung der Kapitel 10-12 aus dem NRW SoWi Buch der Qualifikationsphase: -Pluralisierung der Lebensformen - Dimensionen und Modelle der sozialen Ungleichheit - Soziale Gerechtigkeit - Sozialstaat - Rente und demographischer Wandel
13
Lernzettel im Sowi LK Q1
Gibt es heute noch soziale Schichten und Klassen? Pro: 1) Fortbestand sozialer Ungleichheit - Es gibt nach wie vor vertikale Ungleichheiten und schichttypische Lebenschancen (gute Bildung, Chancen auf hohes Erbe...) Deshalb kann von einem Verschwinden der Schichten nicht unbedingt die Rede sein. 2) Kritik an der Auflösungsthese - Die besonders von Ulrich Beck angeführte Auflösungsthese geht häufig mit dem Theorem der Individualisierung einher. Dieser Prozess der zunehmenden sozialen Pluralisierung und Individualisierung scheint jedoch kein gesamtgesellschaftliches Phänomen zu sein, sondern beschränkt sich vor allem auf die wohlhabenderen Milieus, denn durch Wohlstand und höhere Bildung existieren weniger materielle Zwänge und ein höheres Maß an Selbstreflexion. 3) Betrachtung der Realität - ein Blick auf die Daten verrät uns, dass Ungleichheiten eher zunehmen. Die Einkommens- und Vermögensverteilung ist sehr viel ungleicher geworden. Auch die Armutsgefährdungsquote ist gestiegen. Daher ist eine Auflösung nicht wirklich der Fall, wenn es um die materielle Dimension geht. Contra: 1) Angleichung der Lebensstandards - ein gutes Leben mit komfortablen Wohnungen, Urlaub, Auto etc. ist einem Großteil der Bevölkerung nicht mehr vorenthalten. Die Menschen leben unter immer gleicheren Lebensbedingungen, was für eine Auflösung sozialer Schichten spricht. Beispielsweise sind hier Aspekte des sozialen Wandels zu nennen: - Wohlstandsexplosion (Volkseinkommen extrem gestiegen, bessere Konsumgüterausstattung der Menschen -> es geht vielen Menschen sehr viel besser) - Bildungsexpansion (viele Menschen erreichen immer höhere Bildungsabschlüsse...
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Schule. Endlich einfach.
und verbleiben länger im Bildungssystem, Höherqualifizierung der Bevölkerung, dadurch eine Art "Fahrstuhl-Effekt") 2) Schichten und Klassen werden im Alltag weniger wahrgenommen. Während sie früher noch als eine Art Barrikade gesehen wurden, bietet unsere Gesellschaft heute genug soziale Mobilität. Man wird nicht mehr in seine Schicht hineingeboren und verbleibt dort auf ewig. Ein sozialer Aufstieg ist in heutigen Zeiten durchaus denkbar. 3) Einfluss von Massenmedien und Massenkonsum - nicht nur die Lebensstandards, sondern auch die Lebensstile gleichen sich immer stärker an. In Zeiten von Fernsehen und Internet verschwindet der klassische Wertekatalog oder Habitus aus unserem Leben und unsere Freizeitgestaltung divergiert schwächer. 4) Pluralisierung der Konfliktlinien - Konflikte zwischen Schichten verschwinden, dafür aber kommen neue Konflikte (Generationen, Geschlechter, Nationalitäten) hinzu. Während die sogenannten vertikalen Ungleichheiten weniger Konfliktpotential zu bieten scheinen, nehmen die horizontalen an Bedeutung zu.