Das Destinationszyklusmodell nach Butler
Das Butler-Modell ist ein wichtiges Konzept in der Tourismusforschung, das die Entwicklung von Urlaubsorten über die Zeit beschreibt. Es zeigt, wie sich die Anzahl der Touristen in einer Destination von der ersten Entdeckung bis hin zur möglichen Stagnation verändert.
Definition: Das Wachstumszyklusmodell nach Butler beschreibt den Lebenszyklus einer touristischen Destination in sechs Hauptphasen.
Die sechs Phasen des Butler-Modells sind:
- Erkundung: In dieser Phase entdecken wenige "Urlaubspioniere" den Ort. Es gibt noch keine spezielle touristische Infrastruktur.
Beispiel: Ein abgelegener Strand, der von Rucksacktouristen entdeckt wird.
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Erschließung: Die lokale Bevölkerung reagiert auf die zunehmende Zahl von Touristen. Die Infrastruktur wird ausgebaut, und erste wirtschaftliche Effekte werden spürbar.
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Entwicklung: In dieser Phase erlebt der Ort einen starken Anstieg der Nachfrage und entwickelt sich zum Massentourismus. Die lokale Wirtschaft wird vom Tourismus dominiert.
Highlight: Das äußere Erscheinungsbild des Ortes verändert sich stark, oft mit negativen Folgen für die Umwelt.
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Konsolidierung: Der Anstieg der Touristenzahlen verlangsamt sich. Erste ökologische und soziale Probleme treten auf.
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Stagnation: Die Nachfrage steigt nicht mehr an. Es kommt zu einem Verdrängungswettbewerb aufgrund eines Überangebots.
Vocabulary: Tragfähigkeit bezeichnet die maximale Belastbarkeit eines Ortes in Bezug auf Tourismus.
Nach der Stagnationsphase gibt es drei mögliche Szenarien:
A) Erneuerung: Durch Ansprechen neuer Zielgruppen oder Spezialisierung kann die Destination einen erneuten Aufschwung erleben.
B) Stabilisierung: Die Touristenzahlen gehen leicht zurück, was zu einer Entlastung führt.
C) Verfall: Die Destination verliert ihre Attraktivität, und die Besucherzahlen sinken rapide.
Kritik: Das Butler-Modell Tourismus wird oft für seine Vereinfachung kritisiert, da nicht alle Destinationen diesem idealtypischen Verlauf folgen.
Das Butler-Modell ist ein nützliches Werkzeug für Tourismusmanager und Stadtplaner, um die Entwicklung von Urlaubsorten zu verstehen und potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.