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Der deutsche Nationalstaat
anngoesabi
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11/12/10
Ausarbeitung
Eine Ausarbeitung zum deutschen Nationalstaat: - Thema: Warum scheiterte 1848/49 die Gründung des deutschen Nationalstaates?
Warum scheiterte 1848/49 die Gründung des deutschen Nationalstaates? Seit dem Wiener Kongress 1815 entstand ein deutsches Nationalbewusstsein in der deutschen Bevölkerung. Der Wunsch nach Einheit und Freiheit wurde durch die Forderung nach der Gründung eines Nationalstaates mit Freiheits- und Grundrechten 1830 geäußert. Danach folgten Aufstände der Bürger gegen die absolute Fürstenherrschaft und ihre Repression, Massenarmut aufgrund der Industriellen Revolution und eine Missernte 1846/47, die die allgemeine Situation verschlimmerte. Durch die französische Februarrevolution wurde auch Deutschland angestoßen, für ihre Forderungen zu kämpfen. Die deutsche Märzrevolution hatte für die besten Voraussetzungen gesorgt, bald einen einheitlich und gemeinsamen deutschen Nationalstaat zu schaffen. Doch woran scheiterte dieses Vorhaben? Denn der heutige Nationalstaat Deutschland wurde erst Jahre nach der Revolution gegründet. Zuallererst sorgte die Märzrevolution dafür, dass die Gründung des deutschen Nationalstaates mit Verfassung immer greifbarer wurde. In Baden wurde von der Mannheimer Volksversammlung die Märzforderungen verfasst, Demonstrationen und Aufstände brachen in allen Staaten aus, die die Fürsten zu politischen Reformen zwangen und auch die Großmächte Österreich und Preußen dazu zwangen, nachzugeben. Es gab ein gesamtdeutsches Parlament in der Paulskirche, die sich mit der Gründung des Nationalstaates und der Verfassung beschäftigten und dabei auch gewisse allgemeine Grundrechte festlegen sollte. Doch schon in diesem Verfahren gab es die ersten Probleme. Es gab Uneinigkeiten untereinander, z.B. darüber, für wen das Wahlrecht gelten sollte und welche Staatsform der neue Nationalstaat haben sollte. Doch...
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am meisten diskutiert war die deutsche Frage und zwar, wo die Grenzen des deutschen Nationalstaates gesetzt werden sollten. Sollte Österreich miteinbezogen werden oder sollte Preußen allein zum neuen Deutschland gehören? Zuerst wurde von der Nationalversammlung die großdeutsche Lösung entschieden, die den deutschsprachigen Teil Österreichs in den Nationalstaat miteinbezog. Österreich lehnte diese Lösung jedoch ab, woraufhin sich die Mehrheit der Abgeordneten für die kleindeutsche Lösung entschied, in der nur Preußen zum Nationalstaat gehört. Gerade diese unterschiedlichen Zielsetzungen der drei Hauptgruppen (Konservativen, Liberalen, Demokraten) sorgten für Verzögerungen der Verhandlungen und hemmten die Revolution. Daraufhin begann im Oktober und November 1848 die Konterrevolution, in der Friedrich Wilhelm 4 die preußische Nationalversammlung unter Waffengewalt auflösen ließ und eine eigene Verfassung festlegte. Diese beinhaltete z. B. ein absolutes Vetorecht des Königs, sowie ein Dreiklassenwahlrecht, dass die Unter- und Mittelschichten von politischen Mitbestimmungen ausschloss. Somit wurde ein gemeinsames Miteinander der Deutschen vom König verhindert, der seinen im März versprochenen politischen Reformen somit widersprach und die Revolution niederschlug. Im März 1849 wurde die Paulskirchenverfassung verabschiedet und sah die kleindeutsche Lösung sowie eine konstitutionelle Monarchie für Deutschland vor. Friedrich Wilhelm 4 lehnt die Kaiserkrone jedoch ab, wodurch die Revolution endgültig scheiterte. Auch Österreich und Preußen lehnten aufgrund der wiedererlangten Macht durch die Konterrevolution ein Veto gegen die Paulskirchenverfassung ein. Des Weiteren scheiterte die Revolution auch, da sich die Revolutionäre spalteten und eine soziale Revolution abgelehnt wurde. Die Fürsten erlangten daraufhin die Kontrolle über das politische Geschehen zurück und lehnten die Paulskirchenverfassung ab. Die Nationalversammlung konnte dem nichts entgegenwirken, da sie aufgrund fehlender militärischer Machtmittel ihre politischen Entscheidungen nicht durchsetzen konnten. Die Gründung des deutschen Nationalstaates scheiterte also nicht nur aufgrund des Scheiterns der Revolution. Auch die Großmächte Preußen und Österreich hatten einen großen Anteil daran, sowie Uneinigkeiten im Parlament und unter den Revolutionären. Am meisten hat König Wilhelm die Revolution scheitern lassen, da er seine versprochenen politischen Reformen vom März 1848 nicht einhielt und sogar entgegen dessen handelte. Zuletzt lehnte er die Kaiserkrone ab, wodurch die Paulskirchenverfassung seinen Wert verlor und letztendlich nicht in Kraft trat. Zusammengefasst waren die Hauptgründe für das Scheitern der Revolution und somit auch für das Scheitern der Gründung des deutschen Nationalstaates, dass zum einen die Fürste ihre (Vor-)Rechte behalten wollten. Des Weiteren wollte auch der König seine Alleinherrschaft behalten und sich die ihm von Gott gegebene Macht nicht vom Volk bzw. von den Revolutionäre und der Republik nehmen lassen. Sowohl die Fürsten als auch der König wollten also ihre Macht und die damit verbundenen Recht behalten. Dazu kam noch, dass Preußen und Österreich ihre Vormachtstellung als Großmächte behalten wollten und somit miteinander um die Führung des Nationalstaates konkurrierten. Jede Großmacht wollte die meiste Macht besitzen und sich diese nicht mit einer anderen Großmacht teilen. Zuletzt waren sich auch die einzelnen Kleinstaaten nicht einig, ob sie zu einem Nationalstaat werden wollten und arbeiteten eher gegeneinander als miteinander. Niemand wollte also seine Macht hergeben oder diese von den Revolutionären bedrohen lassen. Aus diesen Gründen scheiterte die Gründung des deutschen Nationalstaates 1848/49.
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am meisten diskutiert war die deutsche Frage und zwar, wo die Grenzen des deutschen Nationalstaates gesetzt werden sollten. Sollte Österreich miteinbezogen werden oder sollte Preußen allein zum neuen Deutschland gehören? Zuerst wurde von der Nationalversammlung die großdeutsche Lösung entschieden, die den deutschsprachigen Teil Österreichs in den Nationalstaat miteinbezog. Österreich lehnte diese Lösung jedoch ab, woraufhin sich die Mehrheit der Abgeordneten für die kleindeutsche Lösung entschied, in der nur Preußen zum Nationalstaat gehört. Gerade diese unterschiedlichen Zielsetzungen der drei Hauptgruppen (Konservativen, Liberalen, Demokraten) sorgten für Verzögerungen der Verhandlungen und hemmten die Revolution. Daraufhin begann im Oktober und November 1848 die Konterrevolution, in der Friedrich Wilhelm 4 die preußische Nationalversammlung unter Waffengewalt auflösen ließ und eine eigene Verfassung festlegte. Diese beinhaltete z. B. ein absolutes Vetorecht des Königs, sowie ein Dreiklassenwahlrecht, dass die Unter- und Mittelschichten von politischen Mitbestimmungen ausschloss. Somit wurde ein gemeinsames Miteinander der Deutschen vom König verhindert, der seinen im März versprochenen politischen Reformen somit widersprach und die Revolution niederschlug. Im März 1849 wurde die Paulskirchenverfassung verabschiedet und sah die kleindeutsche Lösung sowie eine konstitutionelle Monarchie für Deutschland vor. Friedrich Wilhelm 4 lehnt die Kaiserkrone jedoch ab, wodurch die Revolution endgültig scheiterte. Auch Österreich und Preußen lehnten aufgrund der wiedererlangten Macht durch die Konterrevolution ein Veto gegen die Paulskirchenverfassung ein. Des Weiteren scheiterte die Revolution auch, da sich die Revolutionäre spalteten und eine soziale Revolution abgelehnt wurde. Die Fürsten erlangten daraufhin die Kontrolle über das politische Geschehen zurück und lehnten die Paulskirchenverfassung ab. Die Nationalversammlung konnte dem nichts entgegenwirken, da sie aufgrund fehlender militärischer Machtmittel ihre politischen Entscheidungen nicht durchsetzen konnten. Die Gründung des deutschen Nationalstaates scheiterte also nicht nur aufgrund des Scheiterns der Revolution. Auch die Großmächte Preußen und Österreich hatten einen großen Anteil daran, sowie Uneinigkeiten im Parlament und unter den Revolutionären. Am meisten hat König Wilhelm die Revolution scheitern lassen, da er seine versprochenen politischen Reformen vom März 1848 nicht einhielt und sogar entgegen dessen handelte. Zuletzt lehnte er die Kaiserkrone ab, wodurch die Paulskirchenverfassung seinen Wert verlor und letztendlich nicht in Kraft trat. Zusammengefasst waren die Hauptgründe für das Scheitern der Revolution und somit auch für das Scheitern der Gründung des deutschen Nationalstaates, dass zum einen die Fürste ihre (Vor-)Rechte behalten wollten. Des Weiteren wollte auch der König seine Alleinherrschaft behalten und sich die ihm von Gott gegebene Macht nicht vom Volk bzw. von den Revolutionäre und der Republik nehmen lassen. Sowohl die Fürsten als auch der König wollten also ihre Macht und die damit verbundenen Recht behalten. Dazu kam noch, dass Preußen und Österreich ihre Vormachtstellung als Großmächte behalten wollten und somit miteinander um die Führung des Nationalstaates konkurrierten. Jede Großmacht wollte die meiste Macht besitzen und sich diese nicht mit einer anderen Großmacht teilen. Zuletzt waren sich auch die einzelnen Kleinstaaten nicht einig, ob sie zu einem Nationalstaat werden wollten und arbeiteten eher gegeneinander als miteinander. Niemand wollte also seine Macht hergeben oder diese von den Revolutionären bedrohen lassen. Aus diesen Gründen scheiterte die Gründung des deutschen Nationalstaates 1848/49.