Der Frankreich-Feldzug 1940: Der Fall Gelb und die deutsche Blitzkrieg-Strategie
Der 2. Weltkrieg erreichte mit dem Frankreich-Feldzug im Jahr 1940 einen entscheidenden Wendepunkt. Nach dem erfolgreichen Überfall auf Polen entwickelte die deutsche Wehrmacht eine aggressive Strategie zur Eroberung Westeuropas. Die erste Phase des Westfeldzugs wurde als "Sitzkrieg" bekannt, während der sich deutsche und französische Truppen ab September 1939 an der Westfront gegenüberstanden, ohne dass es zu größeren Kampfhandlungen kam.
Definition: Der Sichelschnittplan war die deutsche Militärstrategie zur Eroberung Frankreichs. Der Plan sah vor, durch die Ardennen vorzustoßen und die alliierten Truppen im Norden einzukesseln.
Am 10. Mai 1940 begann die deutsche Offensive mit dem Überfall auf die neutralen Benelux-Staaten Belgien,LuxemburgunddieNiederlande. Die Wehrmacht setzte dabei auf die revolutionäre Blitzkrieg-Taktik: Schnelle Panzerverbände durchbrachen die feindlichen Linien, während die langsamere Infanterie nachfolgte. Der Hauptstoß erfolgte überraschend durch die als unpassierbar geltenden Ardennen, wo die französische Verteidigung am schwächsten war.
Die deutsche Strategie erwies sich als äußerst erfolgreich. Nach der Einnahme von Amiens waren die französischen Streitkräfte in zwei Teile gespalten. Die alliierten Truppen im Norden wurden bei Dünkirchen eingekesselt, wo sie einen verzweifelten Verteidigungsring errichteten. In einer dramatischen Rettungsaktion, die als "Wunder von Dünkirchen" in die Geschichte einging, konnten 340.000 alliierte Soldaten über den Ärmelkanal nach England evakuiert werden. Ein schwerer Schlag für die Alliierten war die Kapitulation der belgischen Armee unter König Leopold III., der am 28. Mai seinen 500.000 Soldaten den Befehl zur Aufgabe erteilte.
Highlight: Der Fall Gelb demonstrierte die Überlegenheit der deutschen Blitzkrieg-Taktik und führte innerhalb weniger Wochen zur Niederlage Frankreichs - ein Erfolg, den Deutschland im 1. und 2. Weltkrieg zuvor nicht erreichen konnte.