Deutsch /
Unter der Drachenwand
Unter der Drachenwand

Unter der Drachenwand

Eliah
41 Follower
161
Teilen
Speichern
Analyse der Seiten 138-142
12
Ausarbeitung
Analyse der Seiten 138-142 Die vorliegende Szene ist ein Auszug aus dem Roman Unter der Drachenwand, verfasst von Arno Geiger und veröffentlicht 2019, welcher sich mit dem Leben des verwundeten Soldaten Veit Kolbe befasst. Dieser befindet sich auf heimaturlaub und verbringt diesen am Mondsee, in der Nähe von Salzburg. Auch weit von der Front entfernt, lässt der Krieg ihn nicht los und er leidet unter posttraumatischen Belastungsstörungen. Vor der vorliegenden Szene wird Veit im Krieg verwundet und nach seinem Hospizaufenthalt, verbringt er seinen Regenerationsurlaub am Mondsee. Einsam und in einem kalten Zimmer wird Veit immer wieder vom Krieg eingeholt. Er versucht sein Leben bestmöglich zu gestalten und sucht den Kontakt zu Menschen, um der Einsamkeit zu entkommen. Jedoch wird er immer wieder von den Anfällen eingeholt. Er leidet unter posttraumatischen Belastungsstörungen, die ihn immer wieder zurück an die Front ziehen. Zur Erholung macht er sich auf zu einem Spaziergang an den Mondsee. Diese Szene ist der Auslöser dafür, dass Veit Pervitin nimmt, um die Anfälle in den Griff zu kriegen. Sein psychischer Zustand verbessert sich und er baut eine Liebesbeziehung zu Margot auf. Jedoch ist dies auch das letzte Gespräch mit Nanni, da diese danach wegläuft und stirbt. Sie weiß in ihrer aussichtslosen Lage nicht weiter und klettert auf die Drachenwand. Nanni und Veit verbindet eine teifgründige Verbundenheit. Beide...
Mit uns zu mehr Spaß am Lernen

Lerne mit über 620.000 Lerninhalten von den besten Schüler:innen!

Vernetze dich mit anderen Schüler:innen und helft euch gegenseitig!

Bekomme bessere Noten ohne großen Aufwand!
App herunterladen
Alternativer Bildtext:
sind ausgegrenzte, Nanni durch die Liebe zur Kurt und Veit aufgrund seiner Verletzung und Einsamkeit. Sie tragen beide schwere Lasten mit sich und stehen in Konflikt mit ihren Eltern. Der Krieg hat beiden viel genommen, Nannis geliebter Kurt ist an der Front und Veit wurde die Jugend sowie die Gesundheit genommen. Im ersten Abschnitt (Z.1-16) beneidet Veit die Freude und Sorglosigkeit der Mädchen. Er vermisst seine Jugend, beziehungsweise beklagt, dass ihm seine Jugend gestohlen wurde aufgrund des Wehrdienstes. Veit erleidet im zweiten Sinnabschnitt (Z.17-35) eine Panikattacke. Seine Gedanken ziehen in zurück in den Krieg und er klappt unter der psychischen Last zusammen. Nach dem er zu sich kommt, entdeckt er, dass Nanni vor ihm steht und versucht ihn zu beruhigen (Z.36-79) Im letzten Abschnitt (Z.80-111) führen Nanni und Veit ein Gespräch. Nanni erklärt ihm, dass sie nach dem Bemalen der Ostereier frische Luft brauchte und im Lager keine Freundinnen habe. Zusätzlich erzählt sie ihm von ihrer Liebe zu Kurt und bittet ihn, als Wehrmachtssoldat, diese Liebe vor der Mutter in einem Brief abzusegnen, da sie gegen die Beziehung der beiden ist. Veit, der bereits zuvor immer wieder unter Anfällen litt, erlebt in dieser Szene seinen. derzeit schlimmsten Anfall. Schon kurz vor dem Anfall wird er von einer emotionalen Kälte übermannt. Das Lachen der Mädchen erinnert ihn an seine eigene Einsamkeit (vgl. S.138) Er beneidet die Mädchen um ihre Sorglosigkeit und davor, dass sie noch ihre Jugend vor sich haben. Seine Jugend sei genommen worden (vgl. S.138) Hierbei lässt sich Veits Kritik am NS-Regime betrachten. Er macht die nationalsozialistische Erziehung, in seinem Falle die Zeit in der HJ, sowie den Einzugsbefehl nach der Schulbeendigung, für das verpassen seiner besten Jahre verantwortlich. Zusätzlichen haben sie ihm die ,,Fähigkeit" genommen zu Lieben. Sofort erinnerte er sich zurück an seine fronteinsätze, die er als ,,pulverisierte Jahre" (S.139) betitelt. Dies ist eine erneute Kriegsmetaphorik. Die Gedanken an den Krieg lösen bei ihm einen Anfall aus. Anders als bei den vorherigen Anfällen wird dieser von Veit ausführlich und detailliert beschrieben. Der Kontrollverlust wird als Naturkatastrophe ,,Sturzwelle" dargestellt, um die Unkontrolliertheit der Gefühle zu betonen (vgl. S.139). Interessant ist es, dass er den Tod als erniedrigend ansieht. Zur Zeit des Nationalsozialismus galt der Tod als Heldentum und wurde gefeiert. In der Haut der Soldaten war der Tod jedoch nichts heldenhaftes. Jeder hatte Todesangst und wollte nur zurück zur eigenen Familie. Für die wenigstens war der Tod etwas heldenhaftes oder erstrebenswertes. Auch hier wird wieder Veits abgegrenzte und ablehnende Meinung im Vergleich zur Nazipropaganda. Obwohl Veit weiß, dass er den krieg vorerst überlebt hat, ist er in seinen Anfällen der festen Überzeugung dieses mal dem Tod nicht entkommen zu können. Dabei wird er an seine gefallenen Kameraden erinnert und erlebt vor seinem inneren Auge seinen eigenen Tod. Dabei werden vor allem Granaten und der fallende Kamin zu zentralen Todesmotiven (vgl. S.139). Während seines Fronteinsatzes wurde er durch Granatsplitter schwer verwundet, daher verfolgen ihn besonders diese in seinen Anfällen. Der fallende Kamin könnte für die emotionale Kälte stehen. Ihm wird jede Wärme, liebe und Zuneigung genommen, so dass er daran zu Grunde geht. Seine psychische Verfassung ist extrem schlecht und seine Gedanken sind pessimistisch. Seine posttraumatischen Belastungsstörung wird deutlich, da er genaue Kriegsgeschehen, Gefühle und Geräusche ermittelt und obwohl er physisch nicht an der Front ist psychisch mittendrin ist. Jedoch setzt ihm dieser Anfall auch körperlich zu und zwingt ihn im wahrsten Sinne des Wortes in die Knie. Die Anfälle erschöpfen ihn und verschlimmern seine eh schon angeschlagene körperliche Lage. Genau dann als die Anfälle einen Höhepunkt erreichen, tritt Annemarie Schaller ins Geschehen und hilft Veit. Sie kümmrt sich um ihn und bietet ihm seine Hilfe an. Dazu gab sie ihm Ratschläge und half ihm während seiner Panikattacken wieder Luft zu kriegen. Sie ist ein sehr hilfsbereiter Mensch, der das Wohl der anderen am Herzen liegt. Das liegt aber auch daran, dass sie frisch verliebt ist in Kurt und von diesen Gefühlen getragen wird. Auffällig ist jedoch, dass sie Veit direkt um eine Gegenleistung bittet. Ihre Liebe zu Kurt sei von der Mutter verboten worden, da sie Cousin und Cousine sind. Veit solle der Mutter schreiben, dass er als Außenstehender diese Liebe als vollkommen normal empfinde und sie auffordern diese zu unterstützen. Da Veit aber weder Details kennt, noch zur Familie gehört verneint er ihre Bitte. Veit fühlt sich ihr gegenüber schlecht, da sie aufgrund ihrer Beziehung ausgegrenzt werde und er ihr nicht helfen kann. Alles in allem kann man festhalten, dass Veit den Höhepunkt seiner Anfälle erlitt und in einer extrem schlechten körperlichen, sowie psychischen Verfassung ist, die ein gefährliches Stadium erreicht. Nanni, die ihn auf dem Boden kauernd auffindet hilft ihn und holt ihn aus der Kriegswirklichkeit zurück in die Realität. Die Szene wird aus Veits Perspektive, also dem Ich-Erzähler, beschrieben. Dementsprechend werden die Geschehnisse personal erzählt, so dass wir nur Veits Gefühle kennen. Zusätzlich sorgt das epische Präteritum und die rückblickende Erzählform für ein Verständnis von Veits Leiden, in dem der Leser seine Anfälle rückblickend verstehen und nachvollziehen kann. In einer Szene, in der Veit einen Anfall hat, ist diese Innensicht von immensem Vorteil. Veits Gedankenwelt wird präzise und ausführlich dargestellt, weshalb der Leser einen genauen Einblick in die durchlebten Qualen des Protagonisten erhält. Veit schildert die Kriegsereignissen sehr genau und vermittelt dem Leser so das Gefühl seinen Gedanken und Qualen folgen zu können.