Materialien, Raum und Licht in Zumthors Leiser Ensemble
Die Leiser Häuser von Peter Zumthor zeichnen sich durch ihre sorgfältige Materialauswahl und durchdachte Raumgestaltung aus. Das Hauptmaterial ist massives Fichtenholz, das für die gesamte Blockhausstruktur verwendet wurde. Das Dach wurde mit Valser-Quarzit-Steinplatten eingedeckt, was eine harmonische Verbindung zur umgebenden Landschaft schafft.
Definition: Schwalbenschwanz und Fingerzinken - Traditionelle Holzverbindungstechniken, die für besondere Stabilität und ästhetische Qualität in der Holzbauweise sorgen.
Für die Innenräume kamen verschiedene Holzarten zum Einsatz, um unterschiedliche Atmosphären zu schaffen. Besonders hervorzuheben ist die Verwendung von Arvenholz und Teakholz für die Badezimmer. Insgesamt wurden rund 5000 Holzbalken verarbeitet, die geschnitten, gefräst und sorgfältig abgebunden wurden.
Die Raumgestaltung ist geprägt von einer cleveren Verschachtelung, die große Räume in kleinere, effektiv nutzbare Bereiche unterteilt. Raumhohe Fenster gewähren spektakuläre Ausblicke in die alpine Bergwelt des Valsertals und lassen reichlich Tageslicht in die Innenräume. Diese großen Fensteröffnungen wirken von innen wie gerahmte Landschaftsgemälde und tragen wesentlich zur warmen und wohligen Atmosphäre bei.
Quote: "Die Präsenz des Holzes ist überall spürbar, intim und nahe am Körper."
Das Lichtkonzept basiert hauptsächlich auf der natürlichen Beleuchtung durch die großzügigen Fensteröffnungen. Obwohl keine speziellen Lichteffekte eingesetzt wurden, erzeugt das Zusammenspiel von Holzoberflächen und Tageslicht ein mildes, seidiges und glänzendes Strahlen, das die Räume durchflutet.
Highlight: Die großen Panoramafenster fungieren als visuelle Verbindung zwischen Innen- und Außenraum und unterstreichen die Einbettung der Häuser in die alpine Landschaft.
Die Gestaltung der Häuser basiert auf der Idee von Zumthors Frau, die sich massive Balken und eine Bauweise ähnlich der umstehenden alten Häuser wünschte. Dabei ging es darum, der traditionellen Bauweise mehr Raum abzugewinnen und gleichzeitig moderne Wohnbedürfnisse zu erfüllen. Das Ergebnis ist eine einzigartige Interpretation alpiner Architektur, die Tradition und Innovation harmonisch vereint.
Example: Die Frau von Zumthor sprach vom Geruch des Arvenholzes, dem Prasseln des Feuers im Stubenofen und der besonderen Wärme des Holzes - Sinneseindrücke, die das Wohnerlebnis in den Leiser Häusern prägen.