Cannabis ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten in der Medizin.
Der medizinische Nutzen von Cannabis zeigt sich besonders bei der Behandlung chronischer Schmerzen, Übelkeit und Appetitlosigkeit. Die Wirkstoffe der Cannabispflanze, insbesondere THC und CBD, interagieren mit dem Endocannabinoid-System und Cannabinoid-Rezeptoren im menschlichen Körper. Dieses komplexe System ist an wichtigen Körperfunktionen wie Schmerzwahrnehmung, Stimmung und Appetit beteiligt. Die Cannabinoide können diese Rezeptoren aktivieren und so therapeutische Wirkungen entfalten. Besonders bei der Schmerztherapie, der Behandlung von Spastiken bei Multipler Sklerose und zur Appetitsteigerung bei Krebspatienten werden Cannabismedikamente erfolgreich eingesetzt.
Der historische Hintergrund der Cannabiskonsumption reicht mehrere tausend Jahre zurück. Bereits im alten China wurde Cannabis als Heilpflanze verwendet, später auch in Indien und dem mittleren Osten. Die medizinische Nutzung breitete sich über die Jahrhunderte weltweit aus. In Europa wurde Cannabis im 19. Jahrhundert zu einem wichtigen Bestandteil der Medizin, bevor es im 20. Jahrhundert aufgrund politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen weitgehend verboten wurde. Erst in den letzten Jahrzehnten erlebt die medizinische Cannabisforschung eine Renaissance. Wissenschaftliche Studien belegen zunehmend die therapeutischen Möglichkeiten dieser vielseitigen Pflanze. Die Entdeckung des Endocannabinoid-Systems in den 1990er Jahren war dabei ein wichtiger Meilenstein, der zum besseren Verständnis der Wirkungsweise von Cannabis beitrug. Heute ist Cannabis in vielen Ländern als Medizin wieder zugelassen und hilft zahlreichen Patienten bei der Behandlung verschiedener Erkrankungen.