Phasen der Romantik und historischer Kontext
Die Romantik Epoche lässt sich in drei wesentliche Phasen unterteilen, die jeweils durch spezifische Merkmale und bedeutende Persönlichkeiten gekennzeichnet sind.
Frühromantik (ca. 1795-1805)
Das Zentrum der Frühromantik war Jena. Zu den berühmtesten deutschen Persönlichkeiten dieser Phase zählten Novalis sowie August Wilhelm und Friedrich Schlegel.
Highlight: Die Frühromantik legte den Grundstein für die romantische Bewegung und ihre philosophischen Konzepte.
Hochromantik (ca. 1806-1815)
Heidelberg bildete das Zentrum der Hochromantik. Bedeutende Vertreter waren Joseph von Eichendorff, Jacob und Wilhelm Grimm, Achim von Arnim und Clemens Brentano.
Highlight: In der Hochromantik erreichte die Sammlung und Erforschung von Volksdichtung und Märchen ihren Höhepunkt.
Spätromantik (ca. 1815-1835)
Berlin wurde zum Zentrum der Spätromantik. Zu den bekanntesten Persönlichkeiten dieser Phase gehörten E.T.A. Hoffmann, Ludwig Tieck und Bettina von Arnim.
Highlight: Die Spätromantik zeichnete sich durch eine Hinwendung zum Fantastischen und Unheimlichen aus.
Der historische Hintergrund der Romantik Epoche war geprägt von tiefgreifenden politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen:
- Die Französische Revolution (1789-1799) und die nachfolgenden napoleonischen Kriege prägten die Zeit maßgeblich.
- 1804 wurde Napoleon Bonaparte französischer Kaiser, was zu einer französischen Vormachtstellung in West- und Mitteleuropa führte.
- 1806 ging das "Heilige Römische Reich Deutscher Nation" unter, und der Rheinbund wurde gegründet.
- 1813 erlitt Napoleon eine entscheidende Niederlage, gefolgt von den Befreiungskriegen (1813-1815).
- Der Wiener Kongress 1815 führte zur Restaurationspolitik und enttäuschte die Hoffnungen auf einen deutschen Nationalstaat.
Vocabulary: Restaurationspolitik - Politik der Wiederherstellung vorrevolutionärer Zustände nach dem Sturz Napoleons.
Diese historischen Ereignisse beeinflussten maßgeblich die Weltanschauung und das Schaffen der Romantiker.