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Geschichte der EU für Kinder: Entdecke die Europäische Union und ihre Kopenhagener Kriterien

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Geschichte der EU für Kinder: Entdecke die Europäische Union und ihre Kopenhagener Kriterien

Die Geschichte der Europäischen Union und ihre Entwicklung von einer Wirtschaftsgemeinschaft zu einer politischen Union prägt das heutige Europa maßgeblich. Die wichtigsten Aspekte umfassen:

• Die Gründungsmotive basierten auf dem Wunsch nach Frieden, Sicherheit und wirtschaftlichem Wohlstand nach dem Zweiten Weltkrieg

• Die Entwicklung begann 1951 mit der Montanunion und führte über verschiedene Etappen zur heutigen EU

• Zentrale Prinzipien wie Supranationalität und die Kopenhagener Kriterien bestimmen die Funktionsweise der Union

• Der Brexit 2020 markierte den ersten Austritt eines Mitgliedstaates

29.4.2022

4821

Abitur 2022
10. Europa
10.1. Gründungsmotive
Wunsch nach neuem Selbstverständnis
Europa sollte Möglichkeit neuer Gemeinschaftserfahrungen bi

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Die Kopenhagener Kriterien: Voraussetzungen für den EU-Beitritt

Die Kopenhagener Kriterien sind ein zentrales Element im Erweiterungsprozess der Europäischen Union. Sie wurden 1993 vom Europäischen Rat in Kopenhagen festgelegt und definieren die Bedingungen, die ein Land erfüllen muss, um Mitglied der EU zu werden.

Definition: Die Kopenhagener Kriterien sind Beitrittskriterien, die alle Kandidatenländer erfüllen müssen, bevor sie der Europäischen Union beitreten können.

Es gibt drei Hauptkategorien von Kriterien:

  1. Politisches Kriterium: Das beitrittswillige Land muss eine institutionelle Stabilität aufweisen, die Folgendes garantiert:

    • Eine demokratische und rechtsstaatliche Ordnung

    • Die Wahrung der Menschenrechte

    • Die Achtung und den Schutz von Minderheiten

    Example: Ein Kandidatenland muss beispielsweise freie und faire Wahlen abhalten, eine unabhängige Justiz haben und die Pressefreiheit gewährleisten.

  2. Wirtschaftliches Kriterium: Das Land muss über eine funktionsfähige Marktwirtschaft verfügen. Dies bedeutet, dass es:

    • Wettbewerbsfähig ist

    • Dem Wettbewerbsdruck und den Marktkräften innerhalb der Union standhalten kann

    Vocabulary: Kopenhagener Kriterien Wirtschaft - Die wirtschaftlichen Anforderungen, die ein Beitrittskandidat erfüllen muss, um der EU beizutreten.

  3. Acquis-Kriterium:

    Definition: Das Acquis-Kriterium bezieht sich auf die Fähigkeit und Bereitschaft eines Kandidatenlandes, den gesamten Rechtsbestand der EU zu übernehmen und umzusetzen.

    Dies umfasst die Übernahme des gesamten EU-Rechts, des sogenannten "Acquis communautaire". Dazu gehören alle Rechte und Verpflichtungen, die für alle Mitgliedstaaten verbindlich sind, einschließlich:

    • Primärrecht: EU- und EG-Vertrag
    • Sekundärrecht: Verordnungen, Richtlinien, Beschlüsse
    • Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs

Highlight: Die Erfüllung der Kopenhagener Kriterien ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für den EU-Beitritt. Die endgültige Entscheidung über die Aufnahme eines neuen Mitglieds liegt bei den bestehenden EU-Mitgliedstaaten.

Die Kopenhagener Kriterien spielen eine wichtige Rolle bei der Vorbereitung von Kandidatenländern auf den EU-Beitritt. Sie dienen als Richtschnur für Reformen und helfen, die Stabilität und Funktionsfähigkeit der EU auch nach einer Erweiterung zu gewährleisten.

Example: Kroatien, das 2013 der EU beitrat, musste umfangreiche Reformen in Bereichen wie Justiz, Korruptionsbekämpfung und Minderheitenrechte durchführen, um die Kopenhagener Kriterien zu erfüllen.

Die Anwendung der Kopenhagener Kriterien hat dazu beigetragen, dass die EU trotz mehrerer Erweiterungsrunden ihre grundlegenden Werte und Funktionsfähigkeit bewahren konnte. Gleichzeitig stellen sie für Beitrittskandidaten einen Anreiz dar, wichtige Reformen durchzuführen, die nicht nur für den EU-Beitritt, sondern auch für die allgemeine Entwicklung des Landes von Bedeutung sind.

Abitur 2022
10. Europa
10.1. Gründungsmotive
Wunsch nach neuem Selbstverständnis
Europa sollte Möglichkeit neuer Gemeinschaftserfahrungen bi

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Jüngste Entwicklungen und Herausforderungen der Europäischen Union

In den letzten Jahren stand die Europäische Union vor bedeutenden Herausforderungen, die ihre Einheit und Stabilität auf die Probe stellten. Eine der größten Erschütterungen war das Brexit-Referendum im Jahr 2016.

Highlight: 2016 stimmte in Großbritannien die Mehrheit der Wähler in einem Referendum für den Austritt aus der Europäischen Union, ein Vorgang, der als "Brexit" bekannt wurde.

Der Brexit-Prozess zog sich über mehrere Jahre hin und wurde schließlich am 31. Januar 2020 vollzogen. Dies markierte das erste Mal in der Geschichte der Europäischen Union, dass ein Mitgliedstaat die Gemeinschaft verließ.

Der Vertrag von Lissabon, der 2009 in Kraft trat, brachte wichtige Reformen für die EU-Institutionen und -Entscheidungsprozesse:

  1. Das Europäische Parlament und die nationalen Parlamente erhielten mehr Einfluss.
  2. Entscheidungen im Europäischen Rat werden nun mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit getroffen.
  3. Die Kompetenzen zwischen den Mitgliedstaaten und der EU wurden klarer aufgeteilt.
  4. Die Sitzungen des Europäischen Rates wurden öffentlich.
  5. Die Zahl der Politikbereiche, in denen die EU tätig ist, wurde ausgeweitet.

Definition: Der Vertrag von Lissabon ist ein völkerrechtlicher Vertrag zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union, der die EU-Verträge änderte, um die Handlungsfähigkeit der EU zu verbessern.

Diese Reformen zielten darauf ab, die EU demokratischer, transparenter und effizienter zu gestalten.

Prinzipien des politischen Systems der Europäischen Union

Das politische System der EU basiert auf mehreren grundlegenden Prinzipien, die ihre Funktionsweise und Struktur bestimmen:

  1. Supranationalität:

    Definition: Supranationalität bedeutet, dass die Mitgliedstaaten einen Teil ihrer nationalen Souveränität abgeben und auf europäischer Ebene gemeinsam ausüben.

    Dies begrenzt die Möglichkeiten der einzelnen Staaten, über bestimmte Themen allein zu entscheiden, ermöglicht aber gleichzeitig eine stärkere gemeinsame Einflussnahme.

  2. Rechtsgemeinschaft: Die EU ist eine Rechtsgemeinschaft, in der alle Mitgliedstaaten sich an beschlossene Regeln halten müssen. Bei Streitigkeiten vermittelt der Europäische Gerichtshof (EuGH), dessen Urteile von allen akzeptiert werden müssen.

  3. Grundsatz der Subsidiarität:

    Example: Nach dem Subsidiaritätsprinzip sollte eine Entscheidung über lokale Verkehrsregelungen auf kommunaler Ebene getroffen werden, während Entscheidungen über europaweite Umweltstandards auf EU-Ebene fallen.

  4. Grundsatz der degressiven Proportionalität:

    Definition: Degressive Proportionalität bedeutet, dass bevölkerungsreichere Staaten zwar mehr Stimmen haben, bevölkerungsärmere Staaten aber im Verhältnis mehr Sitze pro Einwohner erhalten.

    Dieser Grundsatz soll kleineren Staaten einen Anreiz bieten, am EU-Prozess teilzunehmen, da sie durch ein verhältnismäßig größeres Stimmgewicht auch Einfluss ausüben können.

Abitur 2022
10. Europa
10.1. Gründungsmotive
Wunsch nach neuem Selbstverständnis
Europa sollte Möglichkeit neuer Gemeinschaftserfahrungen bi

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Gründungsmotive und frühe Entwicklung der Europäischen Union

Die Gründung der Europäischen Union basierte auf mehreren wichtigen Motiven, die nach dem Zweiten Weltkrieg in den europäischen Staaten vorherrschten. Diese Motive spiegeln den Wunsch nach Frieden, Stabilität und wirtschaftlichem Wohlstand wider.

Ein zentrales Anliegen war der Wunsch nach einem neuen Selbstverständnis für Europa. Nach den verheerenden Erfahrungen des Krieges sollte Europa die Möglichkeit für neue Gemeinschaftserfahrungen bieten. Dabei war es von großer Bedeutung, dass diese neue Gemeinschaft demokratisch verfasst sein sollte, als klare Alternative zur nationalistischen Herrschaft der Vergangenheit.

Highlight: Das Hauptmotiv für die europäische Einigung war der Wunsch nach Sicherheit, Frieden und dem Schutz der Menschenrechte.

Die Gründerväter der Europäischen Union strebten danach, eine Friedensgemeinschaft zu schaffen, in der Gewalt und Krieg keinen Platz mehr haben sollten. Dieses Ziel bleibt bis heute aktuell, was durch die Verleihung des Friedensnobelpreises an die EU unterstrichen wurde.

Neben dem Friedensmotiv spielten auch wirtschaftliche Überlegungen eine wichtige Rolle. Nach Jahren der kriegsbedingten Beschränkungen im Handel sowie im Personen- und Kapitalverkehr hofften die europäischen Staaten auf ökonomischen Wohlstand durch engere Zusammenarbeit. Die Idee eines gemeinsamen Marktes mit intensivem wirtschaftlichem Austausch war von Anfang an ein Kerngedanke der europäischen Integration.

Vocabulary: Europäischer Einigungsprozess - Der schrittweise Zusammenschluss europäischer Staaten zu einer politischen und wirtschaftlichen Gemeinschaft.

Die frühe Entwicklung der EU begann 1951 mit der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), auch bekannt als Montanunion. Die sechs Gründerstaaten waren Deutschland, Frankreich, Italien und die Benelux-Staaten (Belgien, Luxemburg, Niederlande).

Definition: Montanunion - Die erste supranationale europäische Organisation, die den Grundstein für die spätere Europäische Union legte.

1957 folgte mit den Römischen Verträgen die Gründung der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom/EAG) und der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Diese Verträge ermöglichten den ungehinderten Personen-, Waren- und Dienstleistungsverkehr zwischen den Mitgliedstaaten.

Ein weiterer wichtiger Schritt war 1967 der Zusammenschluss der drei Gemeinschaften EWG, EGKS und Euratom/EAG zur Europäischen Gemeinschaft (EG). Dies markierte den Beginn einer noch engeren Integration der Mitgliedstaaten.

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10. Europa
10.1. Gründungsmotive
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Wichtige Meilensteine in der Entwicklung der Europäischen Union

Die Entwicklung der Europäischen Union ist geprägt von einer Reihe bedeutender Ereignisse und Verträge, die den Integrationsprozess vorangetrieben haben.

1979 war ein wichtiges Jahr für die demokratische Legitimation der europäischen Institutionen. In diesem Jahr fand die erste Direktwahl des Europäischen Parlaments statt, was den Bürgern der Mitgliedstaaten eine direkte Mitbestimmung auf europäischer Ebene ermöglichte.

Ein Wendepunkt in der Geschichte der Europäischen Union war der Vertrag über die Europäische Union von 1992, auch bekannt als Vertrag von Maastricht. Dieser Vertrag markierte den Startschuss für den Ausbau der Europäischen Gemeinschaft (EG) zur Europäischen Union (EU) mit einer Wirtschafts- und Währungsunion (WWU).

Highlight: Der Vertrag über die Europäische Union 1992 legte den Grundstein für die heutige EU-Struktur und führte zur offiziellen Gründung der Europäischen Union im Jahr 1993.

Mit der offiziellen Gründung der EU 1993 wurden wichtige Neuerungen eingeführt:

  • Die Schaffung eines Binnenmarktes
  • Eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
  • Eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz und Innenpolitik

1995 trat das Schengen-Abkommen in Kraft, das die Grenzkontrollen zwischen den meisten EU-Staaten abschaffte und die Reisefreiheit innerhalb Europas erheblich erleichterte.

Example: Dank des Schengen-Abkommens können EU-Bürger heute problemlos von Deutschland nach Frankreich reisen, ohne an der Grenze kontrolliert zu werden.

Ein weiterer Meilenstein war die Einführung der gemeinsamen Währung Euro. 1999 wurde der Euro zunächst als Buchgeld in 11 Ländern eingeführt, bevor 2002 Euro-Bargeld in Form von Münzen und Scheinen in Umlauf kam.

Vocabulary: Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) - Eine vertiefte Form der wirtschaftlichen Integration, die eine gemeinsame Währung und eine koordinierte Wirtschaftspolitik umfasst.

2004 wurde die Europäische Verfassung unterzeichnet, die jedoch nicht in Kraft trat. Als Ersatz dafür wurde 2007 der Vertrag von Lissabon unterzeichnet, der wichtige Reformen für die EU-Institutionen und -Entscheidungsprozesse brachte.

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10. Europa
10.1. Gründungsmotive
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Die Kopenhagener Kriterien EU

Die Kopenhagener Kriterien einfach erklärt umfassen die Beitrittsbedingungen für neue EU-Mitglieder:

Definition: Die 3 Kopenhagener Kriterien sind:

  1. Politisches Kriterium (demokratische Ordnung)
  2. Wirtschaftliches Kriterium (funktionsfähige Marktwirtschaft)
  3. Acquis-Kriterium (Übernahme des EU-Rechts)

Example: Die Kopenhagener Kriterien Wirtschaft verlangen eine wettbewerbsfähige Marktwirtschaft.

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Geschichte der EU für Kinder: Entdecke die Europäische Union und ihre Kopenhagener Kriterien

Die Geschichte der Europäischen Union und ihre Entwicklung von einer Wirtschaftsgemeinschaft zu einer politischen Union prägt das heutige Europa maßgeblich. Die wichtigsten Aspekte umfassen:

• Die Gründungsmotive basierten auf dem Wunsch nach Frieden, Sicherheit und wirtschaftlichem Wohlstand nach dem Zweiten Weltkrieg

• Die Entwicklung begann 1951 mit der Montanunion und führte über verschiedene Etappen zur heutigen EU

• Zentrale Prinzipien wie Supranationalität und die Kopenhagener Kriterien bestimmen die Funktionsweise der Union

• Der Brexit 2020 markierte den ersten Austritt eines Mitgliedstaates

29.4.2022

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Wirtschaft und Recht

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Die Kopenhagener Kriterien: Voraussetzungen für den EU-Beitritt

Die Kopenhagener Kriterien sind ein zentrales Element im Erweiterungsprozess der Europäischen Union. Sie wurden 1993 vom Europäischen Rat in Kopenhagen festgelegt und definieren die Bedingungen, die ein Land erfüllen muss, um Mitglied der EU zu werden.

Definition: Die Kopenhagener Kriterien sind Beitrittskriterien, die alle Kandidatenländer erfüllen müssen, bevor sie der Europäischen Union beitreten können.

Es gibt drei Hauptkategorien von Kriterien:

  1. Politisches Kriterium: Das beitrittswillige Land muss eine institutionelle Stabilität aufweisen, die Folgendes garantiert:

    • Eine demokratische und rechtsstaatliche Ordnung

    • Die Wahrung der Menschenrechte

    • Die Achtung und den Schutz von Minderheiten

    Example: Ein Kandidatenland muss beispielsweise freie und faire Wahlen abhalten, eine unabhängige Justiz haben und die Pressefreiheit gewährleisten.

  2. Wirtschaftliches Kriterium: Das Land muss über eine funktionsfähige Marktwirtschaft verfügen. Dies bedeutet, dass es:

    • Wettbewerbsfähig ist

    • Dem Wettbewerbsdruck und den Marktkräften innerhalb der Union standhalten kann

    Vocabulary: Kopenhagener Kriterien Wirtschaft - Die wirtschaftlichen Anforderungen, die ein Beitrittskandidat erfüllen muss, um der EU beizutreten.

  3. Acquis-Kriterium:

    Definition: Das Acquis-Kriterium bezieht sich auf die Fähigkeit und Bereitschaft eines Kandidatenlandes, den gesamten Rechtsbestand der EU zu übernehmen und umzusetzen.

    Dies umfasst die Übernahme des gesamten EU-Rechts, des sogenannten "Acquis communautaire". Dazu gehören alle Rechte und Verpflichtungen, die für alle Mitgliedstaaten verbindlich sind, einschließlich:

    • Primärrecht: EU- und EG-Vertrag
    • Sekundärrecht: Verordnungen, Richtlinien, Beschlüsse
    • Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs

Highlight: Die Erfüllung der Kopenhagener Kriterien ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für den EU-Beitritt. Die endgültige Entscheidung über die Aufnahme eines neuen Mitglieds liegt bei den bestehenden EU-Mitgliedstaaten.

Die Kopenhagener Kriterien spielen eine wichtige Rolle bei der Vorbereitung von Kandidatenländern auf den EU-Beitritt. Sie dienen als Richtschnur für Reformen und helfen, die Stabilität und Funktionsfähigkeit der EU auch nach einer Erweiterung zu gewährleisten.

Example: Kroatien, das 2013 der EU beitrat, musste umfangreiche Reformen in Bereichen wie Justiz, Korruptionsbekämpfung und Minderheitenrechte durchführen, um die Kopenhagener Kriterien zu erfüllen.

Die Anwendung der Kopenhagener Kriterien hat dazu beigetragen, dass die EU trotz mehrerer Erweiterungsrunden ihre grundlegenden Werte und Funktionsfähigkeit bewahren konnte. Gleichzeitig stellen sie für Beitrittskandidaten einen Anreiz dar, wichtige Reformen durchzuführen, die nicht nur für den EU-Beitritt, sondern auch für die allgemeine Entwicklung des Landes von Bedeutung sind.

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10. Europa
10.1. Gründungsmotive
Wunsch nach neuem Selbstverständnis
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Jüngste Entwicklungen und Herausforderungen der Europäischen Union

In den letzten Jahren stand die Europäische Union vor bedeutenden Herausforderungen, die ihre Einheit und Stabilität auf die Probe stellten. Eine der größten Erschütterungen war das Brexit-Referendum im Jahr 2016.

Highlight: 2016 stimmte in Großbritannien die Mehrheit der Wähler in einem Referendum für den Austritt aus der Europäischen Union, ein Vorgang, der als "Brexit" bekannt wurde.

Der Brexit-Prozess zog sich über mehrere Jahre hin und wurde schließlich am 31. Januar 2020 vollzogen. Dies markierte das erste Mal in der Geschichte der Europäischen Union, dass ein Mitgliedstaat die Gemeinschaft verließ.

Der Vertrag von Lissabon, der 2009 in Kraft trat, brachte wichtige Reformen für die EU-Institutionen und -Entscheidungsprozesse:

  1. Das Europäische Parlament und die nationalen Parlamente erhielten mehr Einfluss.
  2. Entscheidungen im Europäischen Rat werden nun mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit getroffen.
  3. Die Kompetenzen zwischen den Mitgliedstaaten und der EU wurden klarer aufgeteilt.
  4. Die Sitzungen des Europäischen Rates wurden öffentlich.
  5. Die Zahl der Politikbereiche, in denen die EU tätig ist, wurde ausgeweitet.

Definition: Der Vertrag von Lissabon ist ein völkerrechtlicher Vertrag zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union, der die EU-Verträge änderte, um die Handlungsfähigkeit der EU zu verbessern.

Diese Reformen zielten darauf ab, die EU demokratischer, transparenter und effizienter zu gestalten.

Prinzipien des politischen Systems der Europäischen Union

Das politische System der EU basiert auf mehreren grundlegenden Prinzipien, die ihre Funktionsweise und Struktur bestimmen:

  1. Supranationalität:

    Definition: Supranationalität bedeutet, dass die Mitgliedstaaten einen Teil ihrer nationalen Souveränität abgeben und auf europäischer Ebene gemeinsam ausüben.

    Dies begrenzt die Möglichkeiten der einzelnen Staaten, über bestimmte Themen allein zu entscheiden, ermöglicht aber gleichzeitig eine stärkere gemeinsame Einflussnahme.

  2. Rechtsgemeinschaft: Die EU ist eine Rechtsgemeinschaft, in der alle Mitgliedstaaten sich an beschlossene Regeln halten müssen. Bei Streitigkeiten vermittelt der Europäische Gerichtshof (EuGH), dessen Urteile von allen akzeptiert werden müssen.

  3. Grundsatz der Subsidiarität:

    Example: Nach dem Subsidiaritätsprinzip sollte eine Entscheidung über lokale Verkehrsregelungen auf kommunaler Ebene getroffen werden, während Entscheidungen über europaweite Umweltstandards auf EU-Ebene fallen.

  4. Grundsatz der degressiven Proportionalität:

    Definition: Degressive Proportionalität bedeutet, dass bevölkerungsreichere Staaten zwar mehr Stimmen haben, bevölkerungsärmere Staaten aber im Verhältnis mehr Sitze pro Einwohner erhalten.

    Dieser Grundsatz soll kleineren Staaten einen Anreiz bieten, am EU-Prozess teilzunehmen, da sie durch ein verhältnismäßig größeres Stimmgewicht auch Einfluss ausüben können.

Abitur 2022
10. Europa
10.1. Gründungsmotive
Wunsch nach neuem Selbstverständnis
Europa sollte Möglichkeit neuer Gemeinschaftserfahrungen bi

Gründungsmotive und frühe Entwicklung der Europäischen Union

Die Gründung der Europäischen Union basierte auf mehreren wichtigen Motiven, die nach dem Zweiten Weltkrieg in den europäischen Staaten vorherrschten. Diese Motive spiegeln den Wunsch nach Frieden, Stabilität und wirtschaftlichem Wohlstand wider.

Ein zentrales Anliegen war der Wunsch nach einem neuen Selbstverständnis für Europa. Nach den verheerenden Erfahrungen des Krieges sollte Europa die Möglichkeit für neue Gemeinschaftserfahrungen bieten. Dabei war es von großer Bedeutung, dass diese neue Gemeinschaft demokratisch verfasst sein sollte, als klare Alternative zur nationalistischen Herrschaft der Vergangenheit.

Highlight: Das Hauptmotiv für die europäische Einigung war der Wunsch nach Sicherheit, Frieden und dem Schutz der Menschenrechte.

Die Gründerväter der Europäischen Union strebten danach, eine Friedensgemeinschaft zu schaffen, in der Gewalt und Krieg keinen Platz mehr haben sollten. Dieses Ziel bleibt bis heute aktuell, was durch die Verleihung des Friedensnobelpreises an die EU unterstrichen wurde.

Neben dem Friedensmotiv spielten auch wirtschaftliche Überlegungen eine wichtige Rolle. Nach Jahren der kriegsbedingten Beschränkungen im Handel sowie im Personen- und Kapitalverkehr hofften die europäischen Staaten auf ökonomischen Wohlstand durch engere Zusammenarbeit. Die Idee eines gemeinsamen Marktes mit intensivem wirtschaftlichem Austausch war von Anfang an ein Kerngedanke der europäischen Integration.

Vocabulary: Europäischer Einigungsprozess - Der schrittweise Zusammenschluss europäischer Staaten zu einer politischen und wirtschaftlichen Gemeinschaft.

Die frühe Entwicklung der EU begann 1951 mit der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), auch bekannt als Montanunion. Die sechs Gründerstaaten waren Deutschland, Frankreich, Italien und die Benelux-Staaten (Belgien, Luxemburg, Niederlande).

Definition: Montanunion - Die erste supranationale europäische Organisation, die den Grundstein für die spätere Europäische Union legte.

1957 folgte mit den Römischen Verträgen die Gründung der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom/EAG) und der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Diese Verträge ermöglichten den ungehinderten Personen-, Waren- und Dienstleistungsverkehr zwischen den Mitgliedstaaten.

Ein weiterer wichtiger Schritt war 1967 der Zusammenschluss der drei Gemeinschaften EWG, EGKS und Euratom/EAG zur Europäischen Gemeinschaft (EG). Dies markierte den Beginn einer noch engeren Integration der Mitgliedstaaten.

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Wichtige Meilensteine in der Entwicklung der Europäischen Union

Die Entwicklung der Europäischen Union ist geprägt von einer Reihe bedeutender Ereignisse und Verträge, die den Integrationsprozess vorangetrieben haben.

1979 war ein wichtiges Jahr für die demokratische Legitimation der europäischen Institutionen. In diesem Jahr fand die erste Direktwahl des Europäischen Parlaments statt, was den Bürgern der Mitgliedstaaten eine direkte Mitbestimmung auf europäischer Ebene ermöglichte.

Ein Wendepunkt in der Geschichte der Europäischen Union war der Vertrag über die Europäische Union von 1992, auch bekannt als Vertrag von Maastricht. Dieser Vertrag markierte den Startschuss für den Ausbau der Europäischen Gemeinschaft (EG) zur Europäischen Union (EU) mit einer Wirtschafts- und Währungsunion (WWU).

Highlight: Der Vertrag über die Europäische Union 1992 legte den Grundstein für die heutige EU-Struktur und führte zur offiziellen Gründung der Europäischen Union im Jahr 1993.

Mit der offiziellen Gründung der EU 1993 wurden wichtige Neuerungen eingeführt:

  • Die Schaffung eines Binnenmarktes
  • Eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
  • Eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz und Innenpolitik

1995 trat das Schengen-Abkommen in Kraft, das die Grenzkontrollen zwischen den meisten EU-Staaten abschaffte und die Reisefreiheit innerhalb Europas erheblich erleichterte.

Example: Dank des Schengen-Abkommens können EU-Bürger heute problemlos von Deutschland nach Frankreich reisen, ohne an der Grenze kontrolliert zu werden.

Ein weiterer Meilenstein war die Einführung der gemeinsamen Währung Euro. 1999 wurde der Euro zunächst als Buchgeld in 11 Ländern eingeführt, bevor 2002 Euro-Bargeld in Form von Münzen und Scheinen in Umlauf kam.

Vocabulary: Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) - Eine vertiefte Form der wirtschaftlichen Integration, die eine gemeinsame Währung und eine koordinierte Wirtschaftspolitik umfasst.

2004 wurde die Europäische Verfassung unterzeichnet, die jedoch nicht in Kraft trat. Als Ersatz dafür wurde 2007 der Vertrag von Lissabon unterzeichnet, der wichtige Reformen für die EU-Institutionen und -Entscheidungsprozesse brachte.

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Definition: Die 3 Kopenhagener Kriterien sind:

  1. Politisches Kriterium (demokratische Ordnung)
  2. Wirtschaftliches Kriterium (funktionsfähige Marktwirtschaft)
  3. Acquis-Kriterium (Übernahme des EU-Rechts)

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