Die ehemalige Untersuchungshaftanstalt Berlin DDR war ein zentraler Ort der politischen Verfolgung in der DDR.
Die Haftbedingungen Berlin-Hohenschönhausen waren unmenschlich und darauf ausgerichtet, Gefangene psychisch zu brechen. Die Häftlinge wurden in kahlen Zellen ohne Tageslicht untergebracht und mussten strenge Verhaltensregeln befolgen. Regelmäßige Verhöre, oft mitten in der Nacht, sollten die Menschen zermürben. Die Isolation von der Außenwelt und anderen Gefangenen war ein wichtiges Mittel der psychischen Folter. Viele Häftlinge wussten nicht einmal, wo sie sich befanden, da sie mit verhängten Fahrzeugen in das Gefängnis gebracht wurden.
Ein häufiger Haftgrund war die sogenannte Republikflucht Gründe DDR. Menschen, die versuchten aus der DDR zu fliehen oder dies planten, wurden verhaftet und in Hohenschönhausen verhört. Die Gründe für Fluchtversuche waren vielfältig: politische Verfolgung, fehlende Meinungsfreiheit, wirtschaftliche Not oder der Wunsch nach Reisefreiheit. Das MfS (Ministerium für Staatssicherheit) überwachte die Bevölkerung systematisch, um Fluchtpläne frühzeitig zu erkennen. Wer beim Fluchtversuch erwischt wurde, musste mit mehrjährigen Haftstrafen rechnen. Die Haftanstalt diente auch dazu, andere Regimekritiker, Oppositionelle und vermeintliche Staatsfeinde zu inhaftieren und zu verhören. Die Methoden der Stasi zielten darauf ab, das Selbstbewusstsein der Häftlinge zu zerstören und Geständnisse zu erzwingen. Heute ist die ehemalige Haftanstalt eine Gedenkstätte, die an die Opfer der politischen Verfolgung in der DDR erinnert und über die Mechanismen der Unterdrückung aufklärt.