Der deutsche Imperialismus und die Deutsche Kolonialpolitik prägten das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert maßgeblich.
Die Deutsche Kolonialpolitik begann unter Reichskanzler Otto von Bismarck, der zunächst zurückhaltend gegenüber kolonialen Bestrebungen war. Nach der Bismarck Afrika Konferenz 1884/85 änderte sich dies jedoch. Deutschland erwarb Kolonien in Afrika (Deutsche Kolonien Afrika) wie Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia), Deutsch-Ostafrika (heute hauptsächlich Tansania), Togo und Kamerun. Im Pazifik wurden ebenfalls Gebiete kolonisiert, darunter Deutsch-Neuguinea und Samoa. Die Gründe für den Imperialismus waren vielfältig: wirtschaftliche Interessen, das Streben nach Weltmachtstatus und der Wettbewerb mit anderen europäischen Kolonialmächten spielten eine zentrale Rolle.
Unter Kaiser Wilhelm II. und seiner Kolonialpolitik wurde die deutsche Expansionspolitik deutlich aggressiver. Die Folgen des Imperialismus waren verheerend für die kolonisierten Völker: Ausbeutung, Unterdrückung und der Deutsche Kolonien Afrika Völkermord an den Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika zählen zu den dunkelsten Kapiteln der deutschen Geschichte. Das Bündnissystem Bismarck und Wilhelm II unterschied sich grundlegend: Während Bismarck auf ein ausgewogenes Bündnissystem setzte, verfolgte Wilhelm II. eine aggressive Außenpolitik, die Deutschland zunehmend isolierte. Die Formen des Imperialismus reichten von direkter militärischer Kontrolle bis zu wirtschaftlicher Dominanz. Die deutschen Kolonien gingen nach dem Ersten Weltkrieg verloren, aber die Auswirkungen der kolonialen Vergangenheit sind bis heute spürbar und Gegenstand wichtiger gesellschaftlicher Debatten.