England - Das Mutterland der Industrialisierung
England gilt als Ursprungsland der Industriellen Revolution. Mehrere Faktoren trugen dazu bei, dass die Industrialisierung hier ihren Anfang nahm:
In der Landwirtschaft führten Neuerungen wie die Fruchtwechselwirtschaft, die Zusammenlegung großer Ackerflächen, der Einsatz von Dünger und moderner Maschinen zu einer erhöhten Produktivität. Dies ermöglichte ein höheres Lebensmittelangebot und in der Folge ein rasches Bevölkerungswachstum.
Definition: Fruchtwechselwirtschaft - Eine Anbaumethode, bei der auf einem Feld jährlich unterschiedliche Pflanzen angebaut werden, um den Boden zu schonen und den Ertrag zu steigern.
In der Industrie entstanden neue Produktionsanlagen, unterstützt durch zahlreiche Investoren. Bahnbrechende Erfindungen wie Spinnmaschinen und der mechanische Webstuhl revolutionierten die Textilindustrie. Die Dampfmaschine, erfunden von James Watt, wurde zur Schlüsseltechnologie der Industrialisierung.
Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen begünstigten die Entwicklung: Das Bürgertum erhielt mehr Macht, Zunftgesetze und Zollschranken wurden aufgehoben. Adam Smith legte mit seiner Theorie der freien Marktwirtschaft die Grundlage für ein neues Wirtschaftssystem.
Example: England wurde zum führenden Textilhersteller weltweit, was den wirtschaftlichen Aufstieg des Landes maßgeblich vorantrieb.
Die Auswirkungen dieser Entwicklungen waren tiefgreifend: Neben dem Bevölkerungswachstum kam es zur Landflucht, da viele Menschen in die Städte zogen, um in den neuen Fabriken zu arbeiten. 1825 fuhr in England die erste Eisenbahn, was den Beginn einer neuen Ära des Transports markierte.