Die Weimarer Republik durchlief zwischen 1924 und 1929 eine Phase relativer Stabilität, die maßgeblich von der Außenpolitik Gustav Stresemanns geprägt wurde. Als Außenminister verfolgte er eine Politik der internationalen Verständigung und Aussöhnung, die in der Verleihung des Friedensnobelpreises 1926 gipfelte.
Die Zeit war geprägt von bedeutenden wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen. Der Internationale Finanzkreislauf 1924 bis 1932 wurde durch den Dawes-Plan neu geordnet, was Deutschland wirtschaftliche Erholung ermöglichte. Die Außenpolitik der Weimarer Republik zielte darauf ab, Deutschland wieder als gleichberechtigten Partner in die internationale Staatengemeinschaft einzugliedern. Wichtige Erfolge waren der Vertrag von Locarno 1925 und der Beitritt zum Völkerbund 1926.
Trotz dieser positiven Entwicklungen blieb die Republik von inneren Spannungen gekennzeichnet. Politische Gewalt und Politische Morde waren weiterhin ein ernstes Problem, wobei die Justiz der Weimarer Republik häufig als "auf dem rechten Auge blind" kritisiert wurde. Verschiedene Putschversuche bedrohten die demokratische Ordnung. Die Phase relativer Stabilität endete abrupt mit der Weltwirtschaftskrise 1929, die den Beginn der Endphase der Weimarer Republik 1929 bis 1933 markierte. Stresemanns früher Tod im selben Jahr durch einen Schlaganfall (Gustav Stresemann Todesursache) bedeutete auch das Ende seiner erfolgreichen Außenpolitik. Seine politische Einstellung war von einem pragmatischen Republikanismus geprägt, der versuchte, nationale Interessen mit internationaler Zusammenarbeit zu verbinden.