Die Philosophie von Immanuel Kant prägte das moderne Denken maßgeblich, doch seine Ansichten waren nicht frei von problematischen Aspekten.
Immanuel Kant (1724-1804) war einer der einflussreichsten Philosophen der Aufklärung und ist bekannt für seine Werke zur Erkenntnistheorie und Ethik. Seine Theorien zur Vernunft und zum kategorischen Imperativ revolutionierten die Philosophie. In seiner Persönlichkeit war Kant äußerst diszipliniert und führte ein sehr geregeltes Leben in Königsberg. Sein täglicher Spaziergang war so pünktlich, dass Anwohner ihre Uhren danach stellen konnten. Von seiner äußeren Erscheinung her war er klein und schmächtig.
Trotz seiner bedeutenden philosophischen Beiträge vertrat Kant auch problematische Ansichten, besonders in Bezug auf Rassismus. Seine Rassentheorie, die er in Anlehnung an Buffon entwickelte, kategorisierte Menschen in hierarchische Gruppen und trug zur wissenschaftlichen Legitimierung von rassistischem Verhalten bei. Dies steht im Widerspruch zu seinen aufklärerischen Idealen der Gleichheit und Vernunft. Der institutionelle Rassismus, zu dessen theoretischer Grundlage auch Kants Schriften beitrugen, wirkt bis in die Gegenwart nach. Seine Todesursache wird auf eine Erkrankung im hohen Alter zurückgeführt. Für die moderne Auseinandersetzung mit Philosophie und Rassismus ist die kritische Betrachtung von Kants diesbezüglichen Positionen wichtig, ohne dabei seine bedeutenden philosophischen Leistungen zu schmälern.