Die Kernenergie hat in Deutschland eine bewegte Geschichte der Kernkraftwerke in Deutschland, die von technologischem Fortschritt und gesellschaftlichen Debatten geprägt ist. In den 1960er Jahren begann der Aufbau der ersten kommerziellen Kernkraftwerke, wobei in den Spitzenzeiten bis zu 19 Reaktoren gleichzeitig in Betrieb waren. Nach der Katastrophe von Tschernobyl 1986 und besonders nach Fukushima 2011 wurde der schrittweise Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen.
Der Aufbau und Funktion eines Kernkraftwerks erklären lässt sich anhand mehrerer wichtiger Komponenten: Im Reaktorkern wird durch die kontrollierte Kernspaltung von Uranatomen Wärme erzeugt. Diese Wärme wird genutzt, um Wasser zu erhitzen und Dampf zu produzieren. Der Dampf treibt dann Turbinen an, die mit Generatoren verbunden sind und so Strom erzeugen. Ein komplexes Kühlsystem sorgt dafür, dass die Temperatur im Reaktor stabil bleibt. Die Sicherheitsvorkehrungen in Kernkraftwerken spielen dabei eine zentrale Rolle - von mehrfachen Barrieren gegen radioaktive Strahlung bis hin zu redundanten Sicherheitssystemen. Das Containment, eine massive Stahlbetonhülle, schützt den Reaktor vor äußeren Einflüssen und verhindert im Störfall den Austritt radioaktiver Stoffe.
Die Kernkraft ist eine CO2-arme Technologie zur Stromerzeugung, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle muss über sehr lange Zeiträume gewährleistet werden. Auch der Rückbau stillgelegter Anlagen ist ein komplexer Prozess, der mehrere Jahrzehnte dauern kann. Die Debatte um Kernenergie zeigt exemplarisch, wie technologische Entwicklungen immer auch gesellschaftliche und ethische Fragen aufwerfen, die sorgfältig abgewogen werden müssen.