Kapitel 5-6: Diederichs Aufstieg und moralischer Verfall
In den letzten beiden Kapiteln von "Der Untertan" erreicht Diederich Heßling den Gipfel seines gesellschaftlichen Aufstiegs, während sein moralischer Verfall sich fortsetzt.
Diederich versucht, Wolfgang Bucks Verlobte Guste Daimchen für sich zu gewinnen. Nach seiner Zurückweisung verbreitet er das Gerücht, dass Wolfgang und Guste Halbgeschwister seien. Diese Intrige führt zum gesellschaftlichen Abstieg von Lauer und Guste.
Highlight: Diederichs Manipulation zeigt, wie er persönliche Beziehungen und Gerüchte nutzt, um seine Ziele zu erreichen.
Nach Lauers Verhaftung steigt Diederichs Ansehen wieder. Er verlobt sich mit Guste und wird durch die Unterstützung der Sozialdemokraten zum Stadtverordneten gewählt. Seine politische Karriere nimmt Fahrt auf.
Example: Diederichs Erhalt des Kronenordens vierter Klasse symbolisiert seinen Aufstieg in der gesellschaftlichen Hierarchie.
Auf seiner Hochzeitsreise inszeniert Diederich ein angebliches Attentat auf den Kaiser, um sich als Held feiern zu lassen. Dies zeigt seine Bereitschaft, selbst vor dem höchsten Amt im Staat nicht Halt zu machen, um seinen eigenen Ruhm zu mehren.
Quote: "Verhindert Attentat auf Kaiser - lässt sich feiern" - Diese Aktion verdeutlicht Diederichs Geltungssucht und seinen Opportunismus.
In der Politik setzt Diederich auf Korruption und Manipulation. Er beeinflusst die Liberalen und treibt den Bau eines Kaiserdenkmals voran. Sein Machtverhältnis zum alten Buck wendet sich, symbolisch für den Generationenwechsel und den Triumph des opportunistischen "Untertanen" über die alten Ideale.
Vocabulary: Wilhemsorden - Eine weitere Auszeichnung, die Diederichs Aufstieg in der kaiserlichen Gunst symbolisiert.
Die Einweihung des Denkmals, bei der Diederich von einem Gewitter überrascht wird, und sein anschließendes Eindringen in Bucks Haus markieren den Höhepunkt seiner Karriere, aber auch die Fragwürdigkeit seines Erfolgs.
Ist Diederich Heßling ein Antiheld? Ja, Diederich verkörpert als Protagonist alle negativen Eigenschaften eines Untertanen im wilhelminischen Deutschland und dient als Kritik an der damaligen Gesellschaft.