Die Beziehung zwischen Sprache, Denken und Wirklichkeit
Ferdinand de Saussures Zeichentheorie bildet die Grundlage für unser Verständnis der Spracherwerbstheorien. Seine Theorie beschreibt das sprachliche Zeichen als Verbindung zweier Ebenen: der Bildebene signifieˊ und der Lautebene signifiant. Diese Verbindung ist arbiträr, also willkürlich gewählt, was bedeutet, dass die Zuordnung von Laut und Bedeutung nicht naturgegeben ist.
Definition: Die Arbitrarität sprachlicher Zeichen bedeutet, dass die Verbindung zwischen Lautbild und Vorstellung auf Konvention basiert und nicht naturgemäß festgelegt ist.
Wilhelm von Humboldt erweiterte dieses Konzept durch seine Theorie der sprachlichen Weltansicht. Er argumentiert, dass wir mit unserer Muttersprache eine bestimmte Objektivität erwerben. Diese Idee wurde später zur Grundlage der Sapir-Whorf-Hypothese, die den Zusammenhang zwischen Sprache, Denken und Wahrnehmung der Realität untersucht.
Die Spracherwerbstheorien Interaktionismus zeigen sich besonders in der modernen Forschung von Lera Boroditsky. Sie bestätigt durch empirische Studien, dass verschiedene Sprachen zu unterschiedlichen Wahrnehmungen der Realität führen können. Dies widerspricht teilweise dem Nativismus Spracherwerb, der von universellen Sprachstrukturen ausgeht.