Spracherwerbstheorien und ihre Bedeutung für den Spracherwerb
Die verschiedenen Spracherwerbstheorien bieten unterschiedliche Erklärungsansätze für den menschlichen Spracherwerb. Der Behaviorismus geht davon aus, dass Sprache ausschließlich durch Imitation erlernt wird, ohne genetische Voraussetzungen. Diese Theorie stößt jedoch an ihre Grenzen, da sie nicht erklären kann, wie Kinder eigenständig neue Sätze bilden.
Der Nativismus, vertreten durch Noam Chomsky, postuliert dagegen eine angeborene Universalgrammatik im "Sprachorgan" des Gehirns. Nach dieser Theorie verfügen Menschen bei der Geburt bereits über grundlegende Sprachfähigkeiten, die durch sprachlichen Input aktiviert und weiterentwickelt werden.
Definition: Der Interaktionismus nach Jerome Brunner und Catherine Snow betont die Bedeutung der Eltern-Kind-Interaktion beim Spracherwerb. Eltern passen ihre Sprache dem Entwicklungsstand des Kindes an.
Der Kognitivismus, begründet von Jean Piaget, verbindet genetische Anlagen mit der allgemeinen kognitiven Entwicklung. Diese Theorie sieht Spracherwerb als Teil des gesamten geistigen Reifungsprozesses und nicht als isolierte Fähigkeit.