Watzlawicks Kommunikationsaxiome und Soziale Rollen
Paul Watzlawick's Kommunikationsmodell basiert auf fünf grundlegenden Axiomen, die die Natur der zwischenmenschlichen Kommunikation beschreiben. Diese Axiome bieten einen tieferen Einblick in die Komplexität der Kommunikation und ergänzen das Modell von Schulz von Thun.
-
Man kann nicht nicht kommunizieren
Kommunikation findet immer statt, ob beabsichtigt oder nicht.
Selbst Schweigen oder in die Luft starren vermittelt eine Botschaft.
-
Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt
Beide Aspekte sind gleich wichtig, wobei der Beziehungsaspekt oft weniger offensichtlich ist.
Der Inhaltsaspekt vermittelt die eigentliche Information, während der Beziehungsaspekt etwas über die Beziehung zwischen Sender und Empfänger aussagt.
-
Kommunikation ist immer Wirkung und Ursache
Kommunikation hat keinen definierten Anfang oder Ende.
Jede Aktion löst eine Reaktion aus, die wiederum zur Aktion für den Gesprächspartner wird.
-
Analoge und digitale Kommunikation
Analoge Kommunikation erfolgt durch Gestik und Mimik.
Digitale Kommunikation verwendet Wörter und Sprache.
-
Symmetrische oder asymmetrische Kommunikation
Dies bezieht sich auf die sozialen Rollen der Kommunikationspartner.
Definition: Soziale Rollen beeinflussen maßgeblich, wie Menschen miteinander kommunizieren. Sie definieren das Verhältnis der Gesprächspartner zueinander.
Beispiel: Ein Angestellter spricht anders mit seinem Chef als mit einem Kollegen. Ein Kind kommuniziert anders mit seiner Mutter als mit Klassenkameraden.
Wichtige Aspekte sozialer Rollen in der Kommunikation:
- Wer führt oder dominiert das Gespräch?
- Wie schätzen sich die Gesprächspartner gegenseitig ein?
- Welche Ziele verfolgen die Gesprächspartner und wie versuchen sie diese zu erreichen?
- Entspricht das Gespräch der üblichen Rollenbeziehung?
Highlight: Symmetrische Kommunikation findet statt, wenn zwei Menschen auf einer Ebene stehen. Asymmetrische oder komplementäre Kommunikation liegt vor, wenn es eine übergeordnete und eine untergeordnete Person gibt.
Die Berücksichtigung sozialer Rollen und der Axiome von Watzlawick kann helfen, Kommunikationssituationen besser zu verstehen und effektiver zu gestalten. Dies ergänzt das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun und bietet eine umfassendere Sicht auf die Komplexität zwischenmenschlicher Interaktionen.