Die Kunst der Gedichtanalyse: Erzählperspektiven und Figurendarstellung
Die Gedichtanalyse erfordert ein tiefgehendes Verständnis verschiedener erzählerischer Elemente. Ein zentraler Aspekt ist die Unterscheidung zwischen den Gedanken und Gefühlen einer Figur einerseits und ihren Handlungen andererseits. Diese Differenzierung ermöglicht es, das lyrische Ich in seiner Komplexität zu erfassen.
Definition: Das lyrische Ich ist die Stimme, die im Gedicht spricht. Es kann sich vom tatsächlichen Autor unterscheiden und verschiedene Formen annehmen.
Bei der Analyse des Erzählverhaltens unterscheiden wir drei grundlegende Perspektiven: Die auktoriale Erzählweise zeichnet sich durch einen allwissenden Erzähler aus, der das Geschehen überblickt und kommentiert. Die personale Erzählweise hingegen beschränkt sich auf die Sicht eines bestimmten Charakters, während die neutrale Erzählweise objektiv von außen auf das Geschehen blickt. Diese Erzählperspektiven können auch in Mischformen auftreten.
Die Figurendarstellung erfolgt durch verschiedene Charakterisierungstechniken. Dabei werden äußere Merkmale Aussehen,Sprache,Auftreten, das Wesen Gefu¨hle,Verhaltensweisen,Ziele und die soziale Umwelt Beziehungen,beruflicheStellung der Figuren beleuchtet. Bei der Gedichtanalyse Aufbau ist es wichtig, diese Aspekte systematisch zu untersuchen.
Beispiel: In einem Gedicht mit implizitem lyrischen Ich können Gefühle und Gedanken durch indirekte Beschreibungen vermittelt werden, ohne dass das Ich direkt in Erscheinung tritt.