Seite 2: Gretchens Wahnvorstellungen und Fausts Rettungsversuch
Die Faust Kerker Analyse setzt sich auf dieser Seite mit Gretchens Geisteszustand und Fausts Versuch, sie zu retten, auseinander. Als Faust vor Gretchen steht, erkennt sie ihn zunächst nicht und hält ihn für ihren Henker. Ihr Verhalten schwankt zwischen Verwirrung und kurzen Momenten der Klarheit.
Beispiel: Gretchen fleht Faust an, sie bis zum nächsten Morgen leben zu lassen, was ihre Todesangst und ihren Lebenswillen zeigt.
Gretchens Monolog offenbart ihre Verdrängung der Tat und ihren psychisch labilen Zustand. Sie befindet sich in einem Schutzzustand, der sie vor der harten Realität bewahrt. Ihre anhaltende Religiosität wird deutlich, als sie Fausts Niederknien als Aufforderung zum gemeinsamen Gebet missversteht.
Highlight: Gretchens wechselhaftes Verhalten zwischen Wahn und Klarheit unterstreicht die emotionale Intensität der Szene.
Erst als Faust ihren Namen ruft, erkennt Gretchen ihn. Sie schwelgt in Erinnerungen an ihr erstes Treffen und zeigt, dass sie Faust trotz allem noch liebt. Faust hingegen drängt zur Flucht und erwidert Gretchens Zärtlichkeiten nicht.
Zitat: "Wo ist dein Lieben geblieben?"
Diese rhetorische Frage Gretchens verdeutlicht ihre Wahrnehmung von Fausts distanziertem Verhalten und ihre Vermutung, dass seine Liebe erloschen sein könnte.
Die Szenenanalyse Faust 1 zeigt hier eindrucksvoll die Komplexität der Beziehung zwischen Faust und Gretchen sowie die tragischen Konsequenzen ihrer Handlungen.