Analyse der Erzähltechnik und sprachlichen Mittel

Der Roman "Unter der Drachenwand" verwendet eine Ich-Erzählperspektive, die dem Leser einen tiefen Einblick in die Gedanken und Gefühle von Veit Kolbe gewährt. Diese Erzähltechnik ist besonders effektiv, um die innere Zerrissenheit und die kritische Haltung Veits gegenüber seinem Vater und der nationalsozialistischen Ideologie zu vermitteln.

Example: Die personale Erzählweise wird deutlich, wenn Veit seine Nervosität beschreibt: "Ich war schweigsam, weil ich nervös war."

Die Verwendung des Präteritums verstärkt den Eindruck einer erlebten, aber vergangenen Realität und ermöglicht es dem Leser, die historische Distanz zu spüren, während er gleichzeitig tief in die Erfahrungen des Protagonisten eintaucht.

Definition: Personales Erzählverhalten - Eine Erzählperspektive, bei der die Geschichte aus der Sicht einer bestimmten Figur erzählt wird, ohne dass diese direkt als Ich-Erzähler auftritt.

Die sprachlichen Mittel in diesem Auszug dienen dazu, die Spannung zwischen Veit und seinem Vater zu verdeutlichen. Direkte Rede wird eingesetzt, um die unterschiedlichen Standpunkte klar herauszuarbeiten und die Eskalation des Konflikts zu zeigen.

Quote: "Ich konterte mit einer Schilderung der wahrhaftigen Umstände im Krieg, eine heftige Diskussion bracht aus und die Situation eskalierte."

Diese Analyse der Erzähltechnik und sprachlichen Mittel ist entscheidend für das Verständnis der Charakterisierung von Veit Kolbe und seiner Entwicklung im Laufe des Romans.

Veit Kolbes Verhältnis zu seinem Vater

Das Verhältnis zwischen Veit Kolbe und seinem Vater steht im Zentrum dieses Textauszugs und ist ein Schlüsselelement für die Charakterisierung beider Figuren. Es offenbart tiefe ideologische und emotionale Gräben, die durch den Krieg und die unterschiedlichen Erfahrungen noch verstärkt wurden.

Veits Vater wird als überzeugter Nationalsozialist dargestellt, der trotz der offensichtlichen Schrecken des Krieges an seinen Überzeugungen festhält. Seine "patriotischen Äußerungen" stehen in starkem Kontrast zu Veits kritischer Haltung und seinen traumatischen Erlebnissen an der Front.

Highlight: Die Konfrontation zwischen Veit und seinem Vater symbolisiert den größeren Generationenkonflikt und die Desillusionierung der jüngeren Generation angesichts der Realitäten des Krieges.

Die Eskalation der Diskussion zeigt, wie tief die Kluft zwischen Vater und Sohn ist. Veit's Schilderung der "wahrhaftigen Umstände im Krieg" prallt auf die idealisierten Vorstellungen seines Vaters, was zu einem heftigen Streit führt.

Example: Die Aussage "Ich konterte mit einer Schilderung der wahrhaftigen Umstände im Krieg" verdeutlicht Veits Versuch, die Realität gegen die Propaganda seines Vaters zu setzen.

Diese Szene ist entscheidend für die Entwicklung von Veit Kolbe als Charakter. Sie zeigt seine wachsende Fähigkeit, sich gegen die Ideologie zu stellen, mit der er aufgewachsen ist, und markiert einen wichtigen Schritt in seiner persönlichen Reifung.