Offenes und geschlossenes Drama - Eine detaillierte Analyse
Das geschlossene Drama zeichnet sich durch eine streng strukturierte, einheitliche Haupthandlung aus. Die Szenen sind kausal verknüpft und nicht austauschbar, wobei jede Handlung einer logischen und psychologischen Abfolge folgt. Charakteristisch sind die drei Einheiten: Zeit, Ort und Handlung.
Die Zeitstruktur verläuft linear ohne Sprünge, der Ort dient lediglich als Handlungsrahmen. Bei den Personen gilt die Ständeklausel - in Tragödien treten nur Charaktere hohen Standes auf, in Komödien nur niedere Stände. Der Sprachstil orientiert sich an der Rhetorik und verwendet häufig Versform und Stichomythie.
Das offene Drama hingegen kennzeichnet sich durch Vielschichtigkeit: Mehrere Handlungsstränge laufen parallel, die Szenenfolge ist fragmentarisch mit relativer Autonomie der Episoden. Die Räume haben Bedeutungscharakter und determinieren das Verhalten der Figuren. Die Sprache ist alltagsnah mit verschiedenen Stilebenen.
Definition: Das geschlossene Drama folgt den drei Einheiten Zeit,Ort,Handlung und einer strengen Form. Das offene Drama bricht mit diesen Konventionen und erlaubt mehr gestalterische Freiheit.