Soziale Marktwirtschaft: Grundlagen und Merkmale
Die soziale Marktwirtschaft stellt eine Mischform zwischen freier Marktwirtschaft und staatlicher Lenkung dar. Im Gegensatz zur reinen freien Marktwirtschaft des 19. Jahrhunderts, die zu sozialen Missständen führte, spielt der Staat in der sozialen Marktwirtschaft eine wichtige regulierende Rolle.
Definition: Die soziale Marktwirtschaft ist ein Wirtschaftssystem, das marktwirtschaftliche Freiheit mit staatlicher Regulierung und sozialer Absicherung verbindet.
Der Staat übernimmt in der sozialen Marktwirtschaft mehrere zentrale Funktionen:
- Aktiver Marktteilnehmer: Der Staat schafft Arbeitsplätze und investiert in Infrastruktur.
- Schiedsrichter: Er setzt Rahmenbedingungen und Spielregeln für alle Marktteilnehmer.
- Soziale Absicherung: Der Staat sorgt für menschenwürdige Lebensbedingungen auch für wirtschaftlich nicht leistungsfähige Bürger.
- Wettbewerbshüter: Ein starker Staat ist nötig, um die Funktion des Marktes aufrechtzuerhalten.
Highlight: Die Wettbewerbsordnung nimmt in der sozialen Marktwirtschaft eine herausragende Stellung ein.
Die Notwendigkeit staatlicher Eingriffe wird am Beispiel der Polizei verdeutlicht: Ohne staatliche Organisation könnte es zu einem "Trittbrettfahrer-Problem" kommen, bei dem sich nicht genügend Menschen freiwillig an der Finanzierung beteiligen würden.
Example: Die Polizei als öffentliches Gut: Ohne staatliche Organisation könnte ihre Finanzierung scheitern, da einzelne versuchen könnten, von der Leistung zu profitieren, ohne dafür zu zahlen.
Die soziale Marktwirtschaft versucht, die Vorteile der freien Marktwirtschaft zu nutzen und gleichzeitig ihre negativen Auswirkungen durch staatliche Eingriffe zu mildern. Sie strebt einen Ausgleich zwischen wirtschaftlicher Freiheit und sozialer Gerechtigkeit an.
Vocabulary: Trittbrettfahrer - Jemand, der von einer Leistung profitiert, ohne dafür zu bezahlen.