Lokalisierung und wirtschaftliche Grundlagen Kolumbiens

Kolumbien befindet sich im Nordwesten Südamerikas und erstreckt sich von 13° nördlicher bis 4° südlicher Breite. Das Land grenzt sowohl an den Atlantischen als auch an den Pazifischen Ozean und liegt in der tropischen Klimazone. Ein markantes geografisches Merkmal ist der Gebirgszug, der sich von Norden bis Südwesten durch das Land zieht.

Die wirtschaftliche Lage in Kolumbien ist durch eine ungleiche Verteilung gekennzeichnet. Der tertiäre Sektor dominiert mit 57% der Wirtschaftsleistung, gefolgt vom sekundären Sektor mit 37% und dem primären Sektor mit 6%. Der Gini-Index, der die Einkommensungleichheit misst, lag 2016 bei 50,80, was auf eine erhebliche Ungleichheit hindeutet.

Highlight: Kolumbien ist die wichtigste Region für Kokain-, Heroin- und Marihuanaproduzenten weltweit.

Die informelle Wirtschaft in Kolumbien spielt eine bedeutende Rolle. Mehr als die Hälfte der Bürger ist in diesem Bereich tätig. Dies führt zu verschiedenen Problemen:

1. Der informelle Sektor ist ungeregelt und trägt nicht direkt zur Volkswirtschaft bei.
2. Es gibt kein statistisch erfassbares Wachstum in diesem Bereich.
3. Die vermehrte Landflucht verstärkt die Problematik.
4. Es bestehen Konflikte zwischen verschiedenen Gruppen.
5. Die Einkommens- und Vermögensverteilung ist sehr ungleich.
6. Die Summe der ausländischen Direktinvestitionen ist niedrig.
7. Drogenkartelle haben einen großen Einfluss auf Politik und Staat.

Vocabulary: Der Gini-Index ist ein statistisches Maß zur Darstellung von Ungleichverteilungen, insbesondere in der Einkommensverteilung.

Zur Lösung dieser Probleme werden verschiedene Ansätze verfolgt:

1. Friedensverhandlungen zur Stabilisierung des Landes
2. Bereinigung des informellen Sektors
3. Verhinderung der Landflucht
4. Ausbau der Infrastruktur und Inflationsabbau
5. Förderung des inneren Friedens

Diese Maßnahmen könnten zu folgenden Entwicklungschancen führen:

1. Weniger Menschen im informellen Sektor tätig
2. Erfassbare Arbeitsverhältnisse, die das Wirtschaftswachstum fördern
3. Eine gleichmäßigere Einkommensverteilung
4. Stärkeres Vertrauen ausländischer Investoren durch die OECD-Aufnahme
5. Möglicher Anstieg des Bruttonationaleinkommens (BNE)

Definition: Der informelle Sektor umfasst wirtschaftliche Aktivitäten, die nicht offiziell erfasst oder reguliert werden.

Trotz der Herausforderungen bietet Kolumbien also durchaus Potenzial für eine positive wirtschaftliche Entwicklung, wenn die genannten Probleme angegangen und Reformen umgesetzt werden.