Die Merkmale städtischer Räume in Deutschland sind geprägt durch eine lange historische Entwicklung und vielfältige Funktionen.
Die deutsche Stadt zeichnet sich durch charakteristische Strukturen aus, die sich über Jahrhunderte entwickelt haben. Im Zentrum steht meist die historische Altstadt mit dem Marktplatz, Rathaus und wichtigen kulturellen Einrichtungen. Darum herum entstanden verschiedene Wohn- und Gewerbeviertel, die durch ein Verkehrsnetz miteinander verbunden sind. Die Stadtstrukturmodelle und ihre Funktionen zeigen dabei typische Muster: Von der mittelalterlichen Kernstadt über gründerzeitliche Erweiterungen bis hin zu modernen Stadtrandsiedlungen spiegeln sie die jeweiligen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedürfnisse ihrer Entstehungszeit wider.
Die Europäische Stadtentwicklung seit dem Mittelalter verlief in mehreren Phasen. Zunächst entstanden befestigte Siedlungen um Burgen und Klöster. Mit zunehmendem Handel entwickelten sich daraus bedeutende Marktstädte. Die Industrialisierung führte im 19. Jahrhundert zu einem rasanten Wachstum der Städte mit neuen Arbeitervierteln und Fabrikanlagen. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs erfolgte der Wiederaufbau oft nach funktionalistischen Prinzipien. Heute stehen deutsche Städte vor der Herausforderung, historisches Erbe zu bewahren und gleichzeitig moderne Anforderungen wie Nachhaltigkeit, Mobilität und soziale Gerechtigkeit zu erfüllen. Besonders wichtig sind dabei die Entwicklung von umweltfreundlichen Verkehrskonzepten, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und die Anpassung an den Klimawandel. Die Stadtplanung muss zudem die verschiedenen Funktionen wie Wohnen, Arbeiten, Bildung, Kultur und Erholung in einem ausgewogenen Verhältnis berücksichtigen.