Der Trinity-Test und die Pioniere der Kernphysik: Von Lise Meitner bis zum Manhattan-Projekt
Der Trinity-Test markierte am 16. Juli 1945 einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit. Als erste erfolgreiche Kernwaffenexplosion im Rahmen des Manhattan-Projekts wurde eine Plutonium-Implosionsbombe mit einer Sprengkraft von 21 Kilotonnen auf einem 30 Meter hohen Stahlturm in den White Sands Proving Grounds nahe Los Alamos, New Mexico, gezündet.
Definition: Die Kernspaltung, die dem Trinity-Test zugrunde lag, wurde maßgeblich von Lise Meitner erforscht. Die österreichische Kernphysikerin, geboren am 7. November 1878 in Wien, veröffentlichte im Februar 1939 gemeinsam mit ihrem Neffen Otto Frisch die erste physikalisch-theoretische Erklärung der Kernspaltung. Ihre bahnbrechende Entdeckung beschrieb, wie ein Uran-Atomkern ein Neutron einfängt, dadurch instabil wird und in zwei etwa gleich große Kerne eines leichteren Elements zerfällt.
Die Funktionsweise einer Atombombe basiert auf dem Prinzip der Kettenreaktion. Wenn ein Uran-235-Kern mit Neutronen beschossen wird, entsteht das instabile Uran-236. Bei dessen Zerfall werden drei weitere Neutronen freigesetzt, die wiederum drei weitere Kerne spalten können. Diese exponentiell verlaufende Kettenreaktion lässt sich mathematisch durch die Formel 3^x beschreiben, wobei x die Anzahl der Wiederholungen darstellt.
Highlight: Trotz ihrer fundamentalen Beiträge zur Kernphysik blieb Lise Meitner die verdiente Anerkennung weitgehend verwehrt. Während ihr langjähriger Kollege Otto Hahn den Nobelpreis für die Entdeckung der Kernspaltung erhielt, wurde Meitners entscheidende Rolle bei der theoretischen Erklärung des Phänomens übersehen. Diese Ungerechtigkeit spiegelt die Herausforderungen wider, denen Wissenschaftlerinnen in der damaligen Zeit ausgesetzt waren.
Beispiel: Der technische Aufbau einer Atombombe umfasst mehrere kritische Komponenten: einen Luftdruckzünder, Sprengladungen, einen Bleimantel zur Abschirmung, sowie präzise geformte Urankegel und -kugeln. Eine Antenne dient der kontrollierten Zündung des Sprengsatzes.