Außenpolitik Wilhelm II. und der Weg zum Imperialismus
Mit der Thronbesteigung Wilhelm II. 1888 änderte sich die deutsche Außenpolitik grundlegend. Der neue Kaiser verfolgte eine aggressive Weltmachtpolitik, die auf Expansion und Kolonialismus setzte.
Kernelemente von Wilhelms Außenpolitik:
- Streben nach einer deutschen Weltmachtstellung
- Intensive Kolonialpolitik
- Massiver Ausbau der Kriegsflotte
- Ziel: Großbritannien zu einem Bündnis unter deutschen Bedingungen zu zwingen
Definition: Weltmachtpolitik - Eine außenpolitische Strategie, die darauf abzielt, den globalen Einfluss und die Macht eines Staates zu maximieren.
Folgen der neuen Außenpolitik:
- Konflikte mit anderen Großmächten
- Auflösung von Bismarcks Bündnissystem
- Diplomatische Ungeschicklichkeiten
- Wachsendes Misstrauen der europäischen Mächte gegenüber Deutschland
- Außenpolitische Isolation Deutschlands
Neue Bündnisse in Europa:
- Entente cordiale 1904: Frankreich, Großbritannien
- Triple Entente 1907: Frankreich, Großbritannien, Russland
Example: Der Bau der deutschen Hochseeflotte führte zu einem Wettrüsten mit Großbritannien und trug zur Verschlechterung der deutsch-britischen Beziehungen bei.
Wilhelms Sicht auf den Kolonialismus:
- Kolonien als Bestätigung des deutschen Reiches
- Verbreitung deutscher Kultur und Sprache
- Sicherung einer besseren Zukunft für deutsche Nachkommen
Highlight: Die aggressive Außenpolitik Wilhelm II. führte zur Bildung von zwei gegnerischen Bündnissystemen in Europa, was die Spannungen vor dem Ersten Weltkrieg verschärfte.