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Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge
1. Angaben zum Kunstwerk
Der niederländische Künstler Jan Vermeer van Delft malte das
Ölgemälde,,Das Mä
Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge
1. Angaben zum Kunstwerk
Der niederländische Künstler Jan Vermeer van Delft malte das
Ölgemälde,,Das Mä

Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge 1. Angaben zum Kunstwerk Der niederländische Künstler Jan Vermeer van Delft malte das Ölgemälde,,Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge", das 44,5 mal 39 cm misst, im Barockstil im Jahr 1665. Das Gemälde gehört zur Schausammlung des Museums Mauritshuis, das in Den Haag liegt und auch dort besichtigt werden kann. Als Barock wird ein Kunststil zwischen Renaissance, Manierismus und Rokoko bezeichnet, der zwischen 1600 und 1770 vorherrschend war. Dieser Kunststil findet seinen Ursprung in Italien und leitet sich vom portugiesischen Wort "barucca" ab, was "unregelmäßige Perle" bedeutet. Zu den typischen Merkmalen dieser Kunstrichtung gehören reale oder implizite Bewegungen, oftmals die Mischung mythischer Darstellungen mit religiösen Motiven, die Betonung des Lichts und seiner Wirkung sowie vehemente Kontraste in Lichtführung, Farben und Formen. 2. Bildbeschreibung Auf dem Bild ist ein junges Mädchen, das seitlich vor einer dunkelfarbigen Kulisse posiert, dargestellt. Das Gemälde reicht bis zu ihren Schultern, weshalb diese Art der Portraitmalerei auch als ,,Schulterstück" bezeichnet wird. Das Mädchen wirkt wie erstarrt und befindet sich in einer Bewegung zwischen Zu- und Abwenden. Dabei trägt das unbekannte Mädchen eine bräunlichgelbe Jacke mit einem weißen Kragen und einen blauen Turban, auf dem ein längliches zitronengelbes Tuch herabfällt, sodass ihre Haare nicht zu sehen sind. Besonders auffallend ist der große, tropfenförmige Perlenohrring, der an ihrem Ohr hängt und das Licht reflektiert. Obwohl der leicht geneigte Kopf...

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Bildanalyse Bildkomposition: Die Schultern und der untere Körperbereich des jungen Mädchens befinden sich in der unteren Bildhälfte und im rechten unteren Bereich des Bildes. Der Kopf, der den eigentlichen Bildgegenstand darstellt, ist relativ mittig platziert, befindet sich aber im oberen Bereich der beiden Drittel des Gemäldes. Der Künstler wendete die Dreieckskomposition an und versetzte die Kompositionslinien ein wenig nach rechts. Dabei wird die linke Seite des Dreiecks durch den Lichteinfall verstärkt, der einen Schatten wirft. Bei dem Gemälde liegt keine strenge Symmetrie vor, jedoch ist die Grundform des Dreiecks zu erkennen, die symmetrisch ist. Das Mädchen befindet sich einer Bewegung, die sich zwischen Zu- und Abwenden ihres Betrachters nicht entscheiden kann. Farbe und Maltechnik: Vermeer verwendete sogenannte Pigmente, also unlösliche Farbmittel, für sein Werk. Folgende Farbpigmente kamen dabei zum Einsatz: Bleiweiß, Ocker (gelb, rot und braun), Zinngelb, Zinnober, Krapplack, Indigo, Ultramarinblau und Holzkohle. Dabei kommt das Ultramarinblau in seinem Werk deutlich zum Vorschein, weil er dieses nicht nur für die Oberseite des Turbans, sondern auch für das Ende des schleierartigen Tuchs verwendete. Das Werk befindet sich überwiegend im Gelben- Orangenen-Braunen-Spektrum und setzt durch den blauen Turban einen intensiven Gegenpol mit der Komplementärfarbe ab. Die bräunlichgelbe Jacke steht dem weißen Kragen gegenüber. Auch der blaue Turban, der dem Bild eine exotische Wirkung verleiht, bildet einen weiteren Farbkontrast. Durch die verschiedenen Farbtöne verlieh er seinem Werk einen dreidimensionalen Effekt. Dabei wurde roter und brauner Ocker verwendet, um die Gesichtszüge des Mädchen zu betonen und sie so realistisch wie möglich zu machen. Man erkennt, dass viele glatte Pinselstriche verwendet wurden, um ein klares Bild darzustellen. Außerdem kommen auch feine Pinselstriche zum Vorschein, die die Kleidung und die Hauttextur des jungen Mädchens charakterisieren sollen. Der Perlenohrring scheint echt zu sein, ist er aber nicht, da er aus nur zwei Pinselstrichen besteht. Der Künstler wendete den pastosen Farbauftrag an, da der Untergrund des Gemäldes an keiner Stelle durchschimmert. Licht und Schatten: Jan Vermeer verwendete für sein Werk die sogenannte ,,Camera obscura" zur Verbesserung der Beleuchtung, um starke Schatten in den Vordergrund zu stellen und um dem Bild eine gewisse Plastizität zu verleihen. Dabei kommt die Lichtquelle aus dem linken oberen Bereich. Die Kamera verstärkt die reflektierenden Oberflächen des Perlenohrrings, der Augen und der Lippen des Mädchens in starken Kontrasten, die ihren Glanz verstärken. Dadurch wirkt das Licht auf eine ganz sanfte und natürliche Weise, aber in Wahrheit ist es durch die verwendete Lichtquelle hart und künstlich. 4. Bildinterpretation Der Delfter Künstler Jan Vermeer möchte uns mit seinem Werk sagen, dass das Mädchen versucht, mit seinen Betrachtern zu interagieren, um mit ihrem Gesichtsausdruck und ihrer Kleidung eine gewisse Interesse zu vermitteln. Dabei symbolisiert das Mädchen mit dem Turban eine orientalische Figur. Der Turban und der Perlenohrring gelten als Zeichen des Orientalismus. Die exotische Kleidung spiegelt das damalige Interesse Hollands an der morgenländischen Kultur nach den Türkenkriegen wider. Im 17. Jahrhundert gehörten Turbane zu den beliebtesten und verbreitetsten Modeaccessoires in Europa und waren im Barock weit verbreitet. Abgesehen davon ist völlig unklar, wer das Mädchen tatsächlich sein könnte. Es wird vermutet, dass die älteste Tochter des Künstlers namens Maria im Alter von zwölf oder 13 Jahren für ihn posiert haben soll, wozu es jedoch keine Belege gibt. Am wahrscheinlichsten ist, dass es sich hierbei nicht um ein Realportrait, sondern um eine Tronie handelt. Unter einer Tronie versteht man eine eigenständige Bildgattung der gegenständlichen Malerei. Dabei handelt es sich um eine portraitähnliche Charakterstudie, bei der oftmals anonyme Personen auf eine ganz andere Weise dargestellt werden. 5. Persönliche Meinung Auf dem ersten Blick habe ich mir nicht allzu viele Gedanken über das Bild gemacht. Das Gemälde erinnert mich sehr an die ,, Mona Lisa" von Leonardo da Vinci, jedoch handelt es sich hier um die ,,Mona Lisa des Nordens". Meine Haltung hat sich gegenüber dem Werk am Ende deutlich zum ersten spontanen Eindruck verändert, da mir die Art der Darstellung des jungen Mädchens sehr gefällt und das Bild große Interesse bei mir erweckt. Meiner Meinung nach kann dieses Werk vor allem für Männer von großer Bedeutung sein, da das junge Mädchen mit ihrem Aussehen und ihrer exotischen Kleidung eine gewisse Art von Liebe und Interesse ihrer Intimität bei ihren Betrachtern vermitteln möchte.

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Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge 1. Angaben zum Kunstwerk Der niederländische Künstler Jan Vermeer van Delft malte das Ölgemälde,,Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge", das 44,5 mal 39 cm misst, im Barockstil im Jahr 1665. Das Gemälde gehört zur Schausammlung des Museums Mauritshuis, das in Den Haag liegt und auch dort besichtigt werden kann. Als Barock wird ein Kunststil zwischen Renaissance, Manierismus und Rokoko bezeichnet, der zwischen 1600 und 1770 vorherrschend war. Dieser Kunststil findet seinen Ursprung in Italien und leitet sich vom portugiesischen Wort "barucca" ab, was "unregelmäßige Perle" bedeutet. Zu den typischen Merkmalen dieser Kunstrichtung gehören reale oder implizite Bewegungen, oftmals die Mischung mythischer Darstellungen mit religiösen Motiven, die Betonung des Lichts und seiner Wirkung sowie vehemente Kontraste in Lichtführung, Farben und Formen. 2. Bildbeschreibung Auf dem Bild ist ein junges Mädchen, das seitlich vor einer dunkelfarbigen Kulisse posiert, dargestellt. Das Gemälde reicht bis zu ihren Schultern, weshalb diese Art der Portraitmalerei auch als ,,Schulterstück" bezeichnet wird. Das Mädchen wirkt wie erstarrt und befindet sich in einer Bewegung zwischen Zu- und Abwenden. Dabei trägt das unbekannte Mädchen eine bräunlichgelbe Jacke mit einem weißen Kragen und einen blauen Turban, auf dem ein längliches zitronengelbes Tuch herabfällt, sodass ihre Haare nicht zu sehen sind. Besonders auffallend ist der große, tropfenförmige Perlenohrring, der an ihrem Ohr hängt und das Licht reflektiert. Obwohl der leicht geneigte Kopf...

Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge 1. Angaben zum Kunstwerk Der niederländische Künstler Jan Vermeer van Delft malte das Ölgemälde,,Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge", das 44,5 mal 39 cm misst, im Barockstil im Jahr 1665. Das Gemälde gehört zur Schausammlung des Museums Mauritshuis, das in Den Haag liegt und auch dort besichtigt werden kann. Als Barock wird ein Kunststil zwischen Renaissance, Manierismus und Rokoko bezeichnet, der zwischen 1600 und 1770 vorherrschend war. Dieser Kunststil findet seinen Ursprung in Italien und leitet sich vom portugiesischen Wort "barucca" ab, was "unregelmäßige Perle" bedeutet. Zu den typischen Merkmalen dieser Kunstrichtung gehören reale oder implizite Bewegungen, oftmals die Mischung mythischer Darstellungen mit religiösen Motiven, die Betonung des Lichts und seiner Wirkung sowie vehemente Kontraste in Lichtführung, Farben und Formen. 2. Bildbeschreibung Auf dem Bild ist ein junges Mädchen, das seitlich vor einer dunkelfarbigen Kulisse posiert, dargestellt. Das Gemälde reicht bis zu ihren Schultern, weshalb diese Art der Portraitmalerei auch als ,,Schulterstück" bezeichnet wird. Das Mädchen wirkt wie erstarrt und befindet sich in einer Bewegung zwischen Zu- und Abwenden. Dabei trägt das unbekannte Mädchen eine bräunlichgelbe Jacke mit einem weißen Kragen und einen blauen Turban, auf dem ein längliches zitronengelbes Tuch herabfällt, sodass ihre Haare nicht zu sehen sind. Besonders auffallend ist der große, tropfenförmige Perlenohrring, der an ihrem Ohr hängt und das Licht reflektiert. Obwohl der leicht geneigte Kopf...

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Alternativer Bildtext:

den Eindruck träumerischer Gedankenverlorenheit verschafft, fokussiert sie sich sehr aufmerksam auf ihren Betrachter. Ihr helles und rundes Gesicht wirkt wie erstarrt, ihre großen Augen richten sich auf ihren Betrachter und ihre hellroten Lippen, die leicht geöffnet sind, erwecken den Eindruck, dass sie etwas sagen möchte. Dadurch wirkt das Gemälde wie eine Momentaufnahme. Obwohl ihr Mund leicht geöffnet ist, sind ihre Zähne nicht wirklich zu sehen. Auch ihre Augenbrauen sind nicht eindeutig zu erkennen, da diese auf dem Bild sehr hell sind. Obwohl das junge Mädchen vermutlich ungeschminkt ist, wirkt sie auf eine ganz natürliche Weise schön. Dagegen weist der Hintergrund weder Details noch besondere Merkmale auf und ist sehr dunkel und neutral gehalten, weshalb besonders das helle Gesicht des jungen Mädchens in den Vordergrund tritt. 3. Bildanalyse Bildkomposition: Die Schultern und der untere Körperbereich des jungen Mädchens befinden sich in der unteren Bildhälfte und im rechten unteren Bereich des Bildes. Der Kopf, der den eigentlichen Bildgegenstand darstellt, ist relativ mittig platziert, befindet sich aber im oberen Bereich der beiden Drittel des Gemäldes. Der Künstler wendete die Dreieckskomposition an und versetzte die Kompositionslinien ein wenig nach rechts. Dabei wird die linke Seite des Dreiecks durch den Lichteinfall verstärkt, der einen Schatten wirft. Bei dem Gemälde liegt keine strenge Symmetrie vor, jedoch ist die Grundform des Dreiecks zu erkennen, die symmetrisch ist. Das Mädchen befindet sich einer Bewegung, die sich zwischen Zu- und Abwenden ihres Betrachters nicht entscheiden kann. Farbe und Maltechnik: Vermeer verwendete sogenannte Pigmente, also unlösliche Farbmittel, für sein Werk. 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Außerdem kommen auch feine Pinselstriche zum Vorschein, die die Kleidung und die Hauttextur des jungen Mädchens charakterisieren sollen. Der Perlenohrring scheint echt zu sein, ist er aber nicht, da er aus nur zwei Pinselstrichen besteht. Der Künstler wendete den pastosen Farbauftrag an, da der Untergrund des Gemäldes an keiner Stelle durchschimmert. Licht und Schatten: Jan Vermeer verwendete für sein Werk die sogenannte ,,Camera obscura" zur Verbesserung der Beleuchtung, um starke Schatten in den Vordergrund zu stellen und um dem Bild eine gewisse Plastizität zu verleihen. Dabei kommt die Lichtquelle aus dem linken oberen Bereich. Die Kamera verstärkt die reflektierenden Oberflächen des Perlenohrrings, der Augen und der Lippen des Mädchens in starken Kontrasten, die ihren Glanz verstärken. Dadurch wirkt das Licht auf eine ganz sanfte und natürliche Weise, aber in Wahrheit ist es durch die verwendete Lichtquelle hart und künstlich. 4. Bildinterpretation Der Delfter Künstler Jan Vermeer möchte uns mit seinem Werk sagen, dass das Mädchen versucht, mit seinen Betrachtern zu interagieren, um mit ihrem Gesichtsausdruck und ihrer Kleidung eine gewisse Interesse zu vermitteln. Dabei symbolisiert das Mädchen mit dem Turban eine orientalische Figur. Der Turban und der Perlenohrring gelten als Zeichen des Orientalismus. Die exotische Kleidung spiegelt das damalige Interesse Hollands an der morgenländischen Kultur nach den Türkenkriegen wider. Im 17. Jahrhundert gehörten Turbane zu den beliebtesten und verbreitetsten Modeaccessoires in Europa und waren im Barock weit verbreitet. Abgesehen davon ist völlig unklar, wer das Mädchen tatsächlich sein könnte. Es wird vermutet, dass die älteste Tochter des Künstlers namens Maria im Alter von zwölf oder 13 Jahren für ihn posiert haben soll, wozu es jedoch keine Belege gibt. Am wahrscheinlichsten ist, dass es sich hierbei nicht um ein Realportrait, sondern um eine Tronie handelt. Unter einer Tronie versteht man eine eigenständige Bildgattung der gegenständlichen Malerei. Dabei handelt es sich um eine portraitähnliche Charakterstudie, bei der oftmals anonyme Personen auf eine ganz andere Weise dargestellt werden. 5. Persönliche Meinung Auf dem ersten Blick habe ich mir nicht allzu viele Gedanken über das Bild gemacht. Das Gemälde erinnert mich sehr an die ,, Mona Lisa" von Leonardo da Vinci, jedoch handelt es sich hier um die ,,Mona Lisa des Nordens". Meine Haltung hat sich gegenüber dem Werk am Ende deutlich zum ersten spontanen Eindruck verändert, da mir die Art der Darstellung des jungen Mädchens sehr gefällt und das Bild große Interesse bei mir erweckt. Meiner Meinung nach kann dieses Werk vor allem für Männer von großer Bedeutung sein, da das junge Mädchen mit ihrem Aussehen und ihrer exotischen Kleidung eine gewisse Art von Liebe und Interesse ihrer Intimität bei ihren Betrachtern vermitteln möchte.