Die Produktive Realitätsverarbeitung nach Hurrelmann beschreibt einen komplexen Prozess der Persönlichkeitsentwicklung und Sozialisation.
Klaus Hurrelmann entwickelte ein umfassendes Modell zur Erklärung menschlicher Entwicklung und Sozialisation. Das Modell der produktiven Realitätsverarbeitung basiert auf der Annahme, dass Menschen aktiv ihre Realität verarbeiten und gestalten. Die Hurrelmann Theorie unterscheidet dabei zwischen innerer und äußerer Realität, die in ständiger Wechselwirkung zueinander stehen. Die innere Realität umfasst körperliche und psychische Merkmale, während die äußere Realität die soziale und physische Umwelt beschreibt.
Die Hurrelmann Entwicklungsaufgaben sind zentrale Herausforderungen, die Menschen in verschiedenen Lebensphasen bewältigen müssen. Diese umfassen die Qualifizierung (Entwicklung intellektueller und sozialer Kompetenzen), die Bindung (Aufbau sozialer Kontakte und Beziehungen), die Regeneration (Umgang mit dem Körper und der Psyche) sowie die Partizipation (Teilhabe am gesellschaftlichen Leben). Die 10 Maxime nach Hurrelmann bieten dabei einen theoretischen Rahmen für das Verständnis von Sozialisationsprozessen. Sie beschreiben unter anderem die Bedeutung der aktiven Gestaltung der eigenen Entwicklung, die Rolle von Entwicklungsaufgaben und die Wichtigkeit sozialer Unterstützung. Die Sozialisation nach Hurrelmann wird als lebenslanger Prozess verstanden, bei dem das Individuum seine Persönlichkeit in Auseinandersetzung mit der sozialen und materiellen Umwelt entwickelt.