Rousseaus Menschenbild und der Naturzustand
Rousseau entwickelt eine einzigartige Sicht auf den Menschen im Naturzustand. Er beschreibt ihn als ein Wesen, das primär von Instinkten geleitet wird.
Highlight: Für Rousseau ist der Mensch im Naturzustand ein beseeltes Wesen, das nach seinem Instinkt lebt.
Die Arbeitsteilung wird von Rousseau kritisch betrachtet. Sie führt seiner Meinung nach zu negativen Konsequenzen:
- Faulheit
- Ungleichheit
Definition: Der Naturzustand nach Rousseau ist ein Zustand der Gleichheit und Harmonie, bevor die Zivilisation den Menschen verdorben hat.
Rousseau sieht in der Weiterentwicklung und der damit einhergehenden Arbeitsteilung den Ursprung des Schlechten in der menschlichen Gesellschaft.
Quote: "Der Mensch ist von Natur aus gut" - ein zentrales Zitat, das Rousseaus Philosophie zusammenfasst.
Ein Vergleich zwischen Rousseau, La Mettrie und Gehlen zeigt unterschiedliche Perspektiven auf das menschliche Wesen:
- Rousseau:
- Betont den Instinkt im Naturzustand
- Sieht die Einbildungskraft als Quelle aller geistigen Leistungsfähigkeiten
- Bewertet Natur und Gleichheit positiv
- Kritisiert Arbeitsteilung, Künstlichkeit, Naturbeherrschung, Kultur, Ungleichheit und Weiterentwicklung
Vocabulary: Naturzustand bezeichnet bei Rousseau einen hypothetischen Zustand der Menschheit vor der Entstehung der Zivilisation.
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La Mettrie:
- Stellt Geist und Instinkt in ein Gegensatzverhältnis
- Je mehr Geist, desto weniger Instinkt
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Gehlen:
- Bezeichnet den Menschen im Naturzustand als "Mängelwesen"
- Sieht den Menschen als unspezialisiert in Bezug auf Instinkte
- Betont die Wechselwirkung zwischen Körper und Seele
- Hebt die Bedeutung von Klima, Erziehung und Kultur hervor
- Bewertet Naturbeherrschung, Künstlichkeit und Weiterentwicklung positiv
- Sieht den Menschen ohne Kultursphäre dem Tier unterlegen
Example: Gehlens Konzept des "Mängelwesens" zeigt sich darin, dass der Mensch im Vergleich zu Tieren weniger spezialisierte Instinkte hat und daher Kultur als Kompensation benötigt.
Diese vergleichende Darstellung verdeutlicht die unterschiedlichen philosophischen Ansätze zum Menschenbild und zum Naturzustand des Menschen. Während Rousseau eine eher romantisierende Sicht auf den Naturzustand hat, betonen La Mettrie und Gehlen stärker die Bedeutung von Geist und Kultur für die menschliche Entwicklung.
Highlight: Die Frage "Ist der Mensch von Natur aus gut oder böse?" wird von diesen Philosophen unterschiedlich beantwortet, wobei Rousseau am deutlichsten für die natürliche Güte des Menschen argumentiert.