Grundlagen der Pharmakologie und Toxikologie
Die Pharmakologie ist die Lehre von den Arzneimitteln, ihren Wirkungen und Anwendungsgebieten. Der Begriff leitet sich vom griechischen "Pharmakon" ab, was sowohl Heilmittel als auch Gift bedeuten kann. Diese Dualität spiegelt sich in der engen Verbindung zur Toxikologie wider, die sich mit der Wirkung von Giften auf den Körper befasst.
Definition: Pharmakologie ist die Wissenschaft, die sich mit Arzneimitteln, deren Wirkungen und Anwendungsgebieten beschäftigt, während Toxikologie die Lehre von Giften und deren Auswirkungen auf den Organismus ist.
Arzneimittel werden definiert als Stoffe oder Zubereitungen, die zur Heilung, Linderung, Verhütung oder Erkennung von Krankheiten eingesetzt werden. Sie können auch dazu dienen, die Beschaffenheit, den Zustand oder die Funktion des Körpers sowie seelische Zustände zu beeinflussen oder zu erkennen.
Highlight: Arzneimittel haben ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten, von der Behandlung akuter Erkrankungen bis hin zur Beeinflussung körperlicher und seelischer Zustände.
Die Quellen für Arzneimittelstoffe sind vielfältig:
- Chemische Elemente und Verbindungen
- Pflanzen und Pflanzenbestandteile (z.B. Tee)
- Tierische und menschliche Produkte (z.B. Hormone, Enzyme)
- Mikroorganismen und deren Stoffwechselprodukte (z.B. Penicillin)
Example: Ein bekanntes Beispiel für ein Arzneimittel aus Mikroorganismen ist Penicillin, das aus Schimmelpilzen gewonnen wird und als Antibiotikum eingesetzt wird.
Arzneimittel kommen in verschiedenen Formen vor:
- Feste Arzneimittelformen: Tee, Pulver, Granulat, Kapseln, Tabletten, Dragees, Zäpfchen
- Streichfähige Arzneimittelformen: Salben, Cremes, Pasten, Gele
- Flüssige Arzneimittelformen: Lösungen, Tinkturen, Mixturen, Emulsionen, Suspensionen
- Gasförmige Arzneimittelformen: Gase, Aerosole
Vocabulary: Dragees sind überzogene Tabletten, die leichter zu schlucken sind und oft einen angenehmeren Geschmack haben.
Die Verabreichung von Arzneimitteln kann auf verschiedene Arten erfolgen, insbesondere bei Injektionen:
- Intravenös: in eine Vene
- Intramuskulär: in einen Muskel
- Intrakutan: in die Haut
- Subkutan: unter die Haut
- Submukös: unter die Schleimhaut
- Intraarteriell: in eine Arterie
- Intraartikulär: in ein Gelenk
Example: Eine subkutane Injektion wird häufig für die Verabreichung von Insulin bei Diabetikern verwendet.
Die Arzneimittelapplikation kann lokal oder systemisch erfolgen:
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Lokale Applikation:
- Nur örtlich begrenzte Anwendung
- Der Gesamtorganismus bleibt unbeeinflusst
- Beispiele: Salben, Pflaster, Spülungen, Umschläge
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Systemische Applikation:
- Wird über die Blutbahn im ganzen Körper verteilt
- Wirkt auf den Gesamtorganismus
- Kann enteral (über den Verdauungstrakt) oder parenteral (unter Umgehung des Verdauungstrakts) erfolgen
Quote: "Die Dosis macht das Gift" (Paracelsus). Dieses Zitat unterstreicht die Bedeutung der richtigen Dosierung in der Pharmakologie und Toxikologie.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Pharmakologie und Toxikologie fundamentale Wissenschaften in der Medizin sind, die sich mit der komplexen Interaktion zwischen Substanzen und dem menschlichen Körper befassen. Das Verständnis dieser Grundlagen ist essentiell für die sichere und effektive Anwendung von Arzneimitteln in der medizinischen Praxis.