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Abstrakte Bildräume/Wirklichkeit der Dinge

Abstrakte Bildräume/Wirklichkeit der Dinge

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Kunst, Vorabiturklausur LK
➡ Klausur mit schriftlichem Schwerpunkt und praktischem Anteil (300min)
I. El Lissitzky:
El Lissitzky

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- Lernzettel Vorabiturklausur (300min) El Lissitzky Frank Stella Samuel van Hoogstraten Kurt Schwitters + Aufbau einer Analyse

 

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Lernzettel Kunst, Vorabiturklausur LK ➡ Klausur mit schriftlichem Schwerpunkt und praktischem Anteil (300min) I. El Lissitzky: El Lissitzky war ein bedeutender russischer Avantgardist und hat maßgeblich zur Verbreitung und Realisierung konstruktivistischer Ideen beigetragen. El Lissitzky war Mitbegründer des Konstruktivismus und wurde stark durch den Suprematismus beeinflusst. Dabei entstanden unter dem Einfluss des Suprematismus Werke mit dem Namen Proun, einem Akronym für «Projekt für die Behauptung des Neuen»>, welches als Weiterführung des Suprematismus in die dritte Dimension verstanden werden kann. Seine Proun-Bilder sind dynamische Bildkompositionen aus abstrakten geometrischen Figuren, die eine räumliche Wirkung auf zweidimensionaler Fläche erzielen. Als ausgebildeter Architekt sah El Lissitzky seine Arbeit als Interaktion zwischen Architektur und Malerei. Proun-Werke entsprachen der avantgardistischen Haltung, Formen sollen eine gesellschaftliche Dimension erlangen und Kunst sollte als Mittel zur gesellschaftlichen Veränderung dienen. Merkmale: oftmals keine einheitliche illusionistische Räumlichkeit: keine Eingrenzung des Raumes = Offenheit des Raumes erzeugt Raumtiefe - unklare Zuordnung von Vorder-, Mittel- und Hintergrund - Rahmung der Bildmitte durch Körper und Fläche - verstreute Raumfragmente = scheinbar, schwebenden, schwerelose Komposition => Perspektivische Täuschungen Spannungsbogen zwischen der Präzision und Klarheit der einzelnen Bildelemente und ihrer irritierender räumlichen Positionierung innerhalb der Gesamtkonstruktion Epoche - Konstruktivismus: Überzeugung: - Der Konstruktivismus ist eine streng gegenstandslose Stilrichtung der Moderne in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Konstruktivismus abstrahiert nicht von der Anschauung bzw. von der sichtbaren äußerlichen Erscheinung, sondern von der universellen Wahrheit bzw....

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Bedeutung des Künstlers. Die Künstler des Konstruktivismus bezeichneten sich selbst als „Bildner“ und lehnten naturalistische „Nachbildungen“ kategorisch ab. Ihre Hauptvertreter waren Künstler und Künstlerinnen der Russischen Avantgarde, die eine Vorreiterrolle gegen konventionelle Seh-, Denk- und Ausdrucksformen einnehmen. (siehe El Lissitzky). Der Konstruktivismus setzte sich also das Ziel, eine Kunst zu schaffen, die den Bedingungen einer modernen wissenschaftlichen und technischen Zeit entsprach, in welcher der Mensch seinen Platz findet: Kunst und Technologie würden eine bessere Gesellschaft hervorbringen und würden zur Veränderung der Gesellschaft führen. Die Richtung hatte zeitweise den Charakter einer politischen Bewegung und wies nach 1 dem Umsturz von 1917 aufgrund der revolutionären und politischen Situation oft propagandistische Züge auf. Merkmale: Geometrisch-technisches Lernzettel Gestaltungsprinzip mit Farbflächen, Linien und geometrisch gebundenen oftmals statischen Grundformen Gegenstandslos = Ohne Gefühl und Spiritualität Möglichst reines Farbspektrum mit Betonung des Eigenwerts der Farbe, oftmals große, einfarbige Flächen Harte, kräftige Linien Suprematismus: Überzeugung, dass nicht-gegenständliche Elemente mehr ausdrücken können als figurative Darstellungen: Ziel, dass der Betrachter über die Ideen jenseits der oberflächlichen bildlichen Erscheinung nachdenkt, getrieben von seinen Empfindungen und seiner Wahrnehmung: Vorrangstellung der Empfindung vor der gegenständlichen Natur. Merkmale: Stark reduzierte Farbpalette Reduktion auf einfache, geometrische Formen vor einem neutral gehaltenen Hintergrund = konstruktiv universelle Wahrheit = Kunst abstrahiert nicht von der Anschauung, keine Verweise auf die wirkliche Welt Frank Stella: Frank Stella ist ein US-amerikanischer Künstler und prägte im 20. Jahrhundert maßgeblich den Aufbruch in die Moderne. Er gehört unteranderem zu den Vertretern des Hard Edge und der Farbfeldmalerei. Frank Stella schuf darüber hinaus abstrakte Raumkonstruktionen, die über die zweidimensionale Ebene eines Bildes in eine haptisch greifbare und erfahrbare Realität führen. Der Arbeitsstil von Frank Stella lässt sich als das Ausloten der Möglichkeiten von Abstraktion beschreiben. Merkmale: gegenstandslos Ausdrucksstarke Farb- und Formenkontraste Vortäuschen von Räumlichkeit verstärkt durch Schwarz angelegte lineare Schraffuren die die Farbräume zueinander abgrenzen Reliefartiges Hervortreten der Formen in den Raum: konstruierte Elemente gelangen in ein freies Spiel mit Fläche und Volumen = Formen stehen für sich sind aber zusammen konstruiert und ergeben zusammen ein Gemälde Hard Edge: Hard Edge bezeichnet eine Malerei, die nicht darstellend ist und sich keiner auf den ersten Blick sichtbaren Kompositionslehre bedient. Es ist oftmals eine schablonenhafte, flächige, geometrische Malform mit harten sichtbaren Kanten und scharf gegeneinander abgegrenzten großflächigen Farbaufträgen in geometrischen 2 Lernzettel oder organischen Formen. Im Regelfall haben Hard-Edge-Bilder kaum mehr als zwei oder drei verschiedene Farben. Farbfeldmalerei: Die Farbfeldmalerei wird von großen, sich untereinander abgrenzende Farbflächen geprägt. Die Bildinhalte sind stark auf das malerische reduziert und werden meist vereinfacht auf großen Bildformaten dargestellt. Das Bild wird gleichmäßig bemalt ohne das ein kompositorisches Zentrum und die Illusion von Farbräumen entsteht. Shaped Canvas: Tendenz zur Aufhebung des rechteckigen Tafelbildes bezeichnet, womit eine Konkurrenz zwischen Bildinhalt und Bildform oder aber eine dialektische Beziehung zwischen Außen- und Innenform herbeigeführt werden soll. Als typischer Vertreter gilt Frank Stella, der die Umrisse seiner Bilder den malerischen Motiven anpasste. II. Samuel van Hoogstraten: Samuel van Hoogstraten war ein niederländischer Maler, welcher mit seinen täuschend echt gemalten Stillleben bekannt wurde. Er gehörte mit seinen Augentäuscherbildern zu den Pionieren dieser besonderen Gattung. Augentäuscherbilder („Trompe l´oeil“): Die Künstler versuchten in ihren Werken eine das Auge täuschende Wirklichkeitsnähe zu erreichen. Farben und Oberflächeneigenschaften wurden in höchster Perfektion am vorliegenden Gegenstand orientiert. Gleichzeitig versuchten die Künstler die Gegenstände in Originalgröße, mit einer der Realität entsprechenden Licht- und Schattenführung darzustellen, dass ein Betrachter der Täuschung unterlaufen kann, nicht ein Gemälde sondern die Dinge tatsächlich vor sich zu haben. Merkmale: eindeutige Lichtführung: besondere Achtung auf beleuchtende Oberflächen und auf Körper- und Schlagschatten Verwendung von Gegenstandsfarben hoher Ikonizitätsgrad durch Detailgenauigkeit, Körperlichkeit, Stofflichkeit, strikte Einhaltung der Perspektive,... Epoche - Barock: Der Barock ist eine Epoche der Gegensätze. Einer überbordenden Prachtentfaltung bzw. der Drang nach Sinnes- und Lebensfreude steht Todesangst und das Wissen um die eigene Vergänglichkeit gegenüber. Die Erfahrungen mit dem dreißigjährigen Krieg und seinen Folgen spiegeln sich in einem antithetischen Weltbild wieder, dass der damaligen Lebenswirklichkeit der Menschen entsprach: während an den Fürsthöfen Luxus und Verschwendung herrschte, war das Leben der einfachen Bevölkerung geprägt von Armut und Pessimismus. Leitmotive: Vanitas (= leerer Schein, Nichtigkeit, Eitelkeit, Vergänglichkeit), Memento mori (= sei dir der Sterblichkeit bewusst), Carpe diem (Nutze den Tag). 3 Merkmale: Lernzettel Streben nach Totalität und Polarisierung Überschreitung der Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit: Illusion steht im Mittelpunkt starke Kontraste Bewusster Umgang mit Licht und Schatten: Hell-Dunkel-Malerei starke Betonung der Bewegung Höfischer Barock: Signalisierung von Macht und Reichtum, Klarheit, Regelhaftigkeit und Symmetrie, Rationalität steht im Vordergrund Bürgerlicher Barock: offen, weltlich, bürgerlich, irrational, emotional III. Kurt Schwitters: Kurt Schwitters bestimmte die Silbe „Merz" zur Wortmarke seiner Ein-Mann-Bewegung und zielte auf die Vereinigung von Kunst und Nichtkunst ab. Mit Merz bezeichnet Schwitters seine Technik, aus Zeitungsausschnitten, Reklame und Abfall Collagen anzufertigen. Die Merzkunst baut aus dem vermeintlichen Wertlosen, Weggeworfenen etwas Neues: Es gilt aus den Scherben des ersten Weltkrieges Neues zu bauen. Sein Werk umfasst unteranderem die Stilrichtungen Konstruktivismus und Dadaismus, dem sie aber nur durch Gegensätzlichkeiten ähnlich waren. So meint Kurt Schwitters, wenn Dada die Grundlage für eine neue Welt bilden will, indem es aufräumt mit der alten (auf oft bewusster absurder, naiver, Kindlicher satirischer Art), so will Merz die Kunst aufrichten aus den Trümmern der alten Welt. Dada war für Kurt Schwitters eine Art läuterndes stilloses Übergangsstadium, Merz dagegen stellt einen Neuanfang und eine dauerhafte Wende dar. Merkmale: Zusammenfügen eines Ganzen aus unzusammenhängenden Fragmenten (Abfallprodukte des täglichen Gebrauchs = Leben und Schönheit in den geringsten Dingen = Spuren des Gebrauchs wie Verschmutzung, Abrieb oder Knitterfalten = farbig, ungleichmäßige, gebrochene Oberflächen) Entmaterialisierung/Entformung durch Zerteilen, verbiegen, überdecken, übermalen (z.B. Zeitungsauschnitte werden zur Fläche, Bindfäden zur Linie, Drahtnetze zur Lasur) Anmutung lasierender Farbschichten (durchscheinende Gaze, Seiden- oder Cellophan Papiere), die die Farbtöne der darunterliegen Bildschichten zusätzlich brechen Nuancenreiche Farbigkeit: Kombination vorgefundene farbiger Materialien mit zusätzlich aufgetragener Farbe = Überarbeitung der Collage macht diese noch kontrast- und Spannungsreicher oder schwächt starke Brüche auf der Fläche ab Reliefartiges Erscheinungsbild Bestreben sich von traditionellen Konventionen in der Kunst zu lösen (Dada + Konstruktivismus) 4 IV. Aufbau Beschreibung und Analyse: 1. Erstverständnis/Kurzbeschreibung des gegenständlichen Bestands: Einleitungssatz mit Allgemeinen Daten: Name des Künstlers, Titel, Entstehungsjahr, Bildgattung/Thema, Technik, Material, Format Bildbeschreibung Lernzettel Erster Eindruck/erste Assoziationen, eventuell Deutungshypothese 2. Analyse/Nähere Untersuchung: Komposition: Aufteilung der Bildfläche: Bezug zum Format, Kompositionslinien Ordnungsprinzipien: Häufung, Überdeckung/Überlappung, geometrische Formen, Reihung, Streuung, Symmetrie/Asymmetrie Proportionen: viel-wenig, groß-klein, Proportionsschemata z. B. goldener Schnitt Richtungen: Schwerpunkte, Betrachtungsrichtung, Blickführung, vertikal, horizontal, diagonal Form: Linien: Qualität: (dick-dünn, hell-dunkel, farbig) Führung/Verlauf: (senkrecht-waagerecht, durchgehend-unterbrochen, regelmäßig-unregelmäßig, gerade-geknickt) Funktion: aktiv (nichts umschließend, ohne Formbezug), passiv (als Umriss/Kontur, formbeschreibend), medial (als Grenze zwischen zwei im Tonwert verschiedenen Flächen) Fläche (unbegrenzt), Form (begrenzt): Qualität: rund-eckig, geometrisch-frei, einfach-komplex Quantität: groß-klein, breit-schmal, hoch-niedrig Farbe: Begrenzung: Umrisslinien = offen-geschlossen, scharf-unscharf Darstellung: Leerform (medial als Umriss/Kontur), Füllform (optisch als Struktur), Vollform (verwischt, gemalt, verlaufen) Farbwahl: Farbtöne Farbqualität: rein-gebrochen, getrübt-ungetrübt, aufgehellt-abgedunkelt Farbquantität: Mengenanteil der einzelnen Farbtöne Funktion Farbbeziehungen Farbkontraste Farbauftrag: Pinselduktus Farbdicke: Lasierend-deckend LO 5 Valeuristisch(tonig)-koloristisch(vielfarbig), kontrastreich Ikonizitätsgrad/Abbildhaftigkeit: Lernzettel Detailgenauigkeit, Räumlichkeit, Körperlichkeit + Stofflichkeit durch Licht- und Schattenführung und Lokal- und Erscheinungsfarben linear-malerisch, eintönig- 3. Interpretation im engeren und weiteren Sinn: Rückbezug auf die Deutungshypothese Gesamtwirkung aufgreifen, Rückbezug analytischer Teil Historischer/epochaler Kontext Einbezug des Vergleiches und der Hinweise zur Bearbeitung Farbbeziehungen: Modulation: Stufenweiser Übergang von einem Farbton in den anderen Monochromie: Hell-Dunkel-Abstufungen einer Farbe Farbvaleur: Farbtonabstufungen einer Farbe oder mehrerer verwandter Farben Farbnuancen: feinster, kaum bemerkbarer Unterschied innerhalb eines Farbkontinuums Farbkontraste: Farbe-an-sich-Kontrast: Mindestens drei Farben unterschiedlicher Farbrichtung stehen zusammen, den stärksten Kontrast bilden die Grundfarben untereinander (Rot, Gelb, Blau), alle reibunten Farben können den Kontrast bilden: kraftvoll, intensiv, laut, entschieden Farben Hell-Dunkel-Kontrast: Der Kontrast ist stark ausgeprägt, wenn aufgehellte und gedunkelte Töne zusammenwirken Kalt-Warm-Kontrast: Beim Kalt-Warm-Kontrast liegen kalte Farben neben warmen Farbfunktionen: Komplementärkontrast: Die sich im Farbkreis gegenüberliegenden Farben bilden den Komplementärkontrast. Symbolfarbe/Signalfarbe: Farbigkeit wiederspiegelt symbolische Bedeutung, vor allem dargestellter Personen oder Figuren/Gegenstände Lokal-oder Gegenstandsfarbe: Farbe charakterisiert die Oberflächenbeschaffenheit und die Stofflichkeit der dargestellten Objekte bis ins Detail Erscheinungsfarbe: Farbige Darstellung der Objekte unter Berücksichtigung bestimmter Beleuchtungsverhältnisse: Farbigkeit verändert durch den Einfluss von Licht und Schatten 6 Lernzettel Ausdrucksfarbe: Farbe wird relativ losgelöst vom realen Gegenstand zum Ausdrucksträger von inneren zuständen, Gefühlen und Stimmungen. 7

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Bedeutung des Künstlers. Die Künstler des Konstruktivismus bezeichneten sich selbst als „Bildner“ und lehnten naturalistische „Nachbildungen“ kategorisch ab. Ihre Hauptvertreter waren Künstler und Künstlerinnen der Russischen Avantgarde, die eine Vorreiterrolle gegen konventionelle Seh-, Denk- und Ausdrucksformen einnehmen. (siehe El Lissitzky). Der Konstruktivismus setzte sich also das Ziel, eine Kunst zu schaffen, die den Bedingungen einer modernen wissenschaftlichen und technischen Zeit entsprach, in welcher der Mensch seinen Platz findet: Kunst und Technologie würden eine bessere Gesellschaft hervorbringen und würden zur Veränderung der Gesellschaft führen. Die Richtung hatte zeitweise den Charakter einer politischen Bewegung und wies nach 1 dem Umsturz von 1917 aufgrund der revolutionären und politischen Situation oft propagandistische Züge auf. Merkmale: Geometrisch-technisches Lernzettel Gestaltungsprinzip mit Farbflächen, Linien und geometrisch gebundenen oftmals statischen Grundformen Gegenstandslos = Ohne Gefühl und Spiritualität Möglichst reines Farbspektrum mit Betonung des Eigenwerts der Farbe, oftmals große, einfarbige Flächen Harte, kräftige Linien Suprematismus: Überzeugung, dass nicht-gegenständliche Elemente mehr ausdrücken können als figurative Darstellungen: Ziel, dass der Betrachter über die Ideen jenseits der oberflächlichen bildlichen Erscheinung nachdenkt, getrieben von seinen Empfindungen und seiner Wahrnehmung: Vorrangstellung der Empfindung vor der gegenständlichen Natur. Merkmale: Stark reduzierte Farbpalette Reduktion auf einfache, geometrische Formen vor einem neutral gehaltenen Hintergrund = konstruktiv universelle Wahrheit = Kunst abstrahiert nicht von der Anschauung, keine Verweise auf die wirkliche Welt Frank Stella: Frank Stella ist ein US-amerikanischer Künstler und prägte im 20. Jahrhundert maßgeblich den Aufbruch in die Moderne. Er gehört unteranderem zu den Vertretern des Hard Edge und der Farbfeldmalerei. Frank Stella schuf darüber hinaus abstrakte Raumkonstruktionen, die über die zweidimensionale Ebene eines Bildes in eine haptisch greifbare und erfahrbare Realität führen. Der Arbeitsstil von Frank Stella lässt sich als das Ausloten der Möglichkeiten von Abstraktion beschreiben. Merkmale: gegenstandslos Ausdrucksstarke Farb- und Formenkontraste Vortäuschen von Räumlichkeit verstärkt durch Schwarz angelegte lineare Schraffuren die die Farbräume zueinander abgrenzen Reliefartiges Hervortreten der Formen in den Raum: konstruierte Elemente gelangen in ein freies Spiel mit Fläche und Volumen = Formen stehen für sich sind aber zusammen konstruiert und ergeben zusammen ein Gemälde Hard Edge: Hard Edge bezeichnet eine Malerei, die nicht darstellend ist und sich keiner auf den ersten Blick sichtbaren Kompositionslehre bedient. Es ist oftmals eine schablonenhafte, flächige, geometrische Malform mit harten sichtbaren Kanten und scharf gegeneinander abgegrenzten großflächigen Farbaufträgen in geometrischen 2 Lernzettel oder organischen Formen. Im Regelfall haben Hard-Edge-Bilder kaum mehr als zwei oder drei verschiedene Farben. Farbfeldmalerei: Die Farbfeldmalerei wird von großen, sich untereinander abgrenzende Farbflächen geprägt. Die Bildinhalte sind stark auf das malerische reduziert und werden meist vereinfacht auf großen Bildformaten dargestellt. Das Bild wird gleichmäßig bemalt ohne das ein kompositorisches Zentrum und die Illusion von Farbräumen entsteht. Shaped Canvas: Tendenz zur Aufhebung des rechteckigen Tafelbildes bezeichnet, womit eine Konkurrenz zwischen Bildinhalt und Bildform oder aber eine dialektische Beziehung zwischen Außen- und Innenform herbeigeführt werden soll. Als typischer Vertreter gilt Frank Stella, der die Umrisse seiner Bilder den malerischen Motiven anpasste. II. Samuel van Hoogstraten: Samuel van Hoogstraten war ein niederländischer Maler, welcher mit seinen täuschend echt gemalten Stillleben bekannt wurde. Er gehörte mit seinen Augentäuscherbildern zu den Pionieren dieser besonderen Gattung. Augentäuscherbilder („Trompe l´oeil“): Die Künstler versuchten in ihren Werken eine das Auge täuschende Wirklichkeitsnähe zu erreichen. Farben und Oberflächeneigenschaften wurden in höchster Perfektion am vorliegenden Gegenstand orientiert. Gleichzeitig versuchten die Künstler die Gegenstände in Originalgröße, mit einer der Realität entsprechenden Licht- und Schattenführung darzustellen, dass ein Betrachter der Täuschung unterlaufen kann, nicht ein Gemälde sondern die Dinge tatsächlich vor sich zu haben. Merkmale: eindeutige Lichtführung: besondere Achtung auf beleuchtende Oberflächen und auf Körper- und Schlagschatten Verwendung von Gegenstandsfarben hoher Ikonizitätsgrad durch Detailgenauigkeit, Körperlichkeit, Stofflichkeit, strikte Einhaltung der Perspektive,... Epoche - Barock: Der Barock ist eine Epoche der Gegensätze. Einer überbordenden Prachtentfaltung bzw. der Drang nach Sinnes- und Lebensfreude steht Todesangst und das Wissen um die eigene Vergänglichkeit gegenüber. Die Erfahrungen mit dem dreißigjährigen Krieg und seinen Folgen spiegeln sich in einem antithetischen Weltbild wieder, dass der damaligen Lebenswirklichkeit der Menschen entsprach: während an den Fürsthöfen Luxus und Verschwendung herrschte, war das Leben der einfachen Bevölkerung geprägt von Armut und Pessimismus. Leitmotive: Vanitas (= leerer Schein, Nichtigkeit, Eitelkeit, Vergänglichkeit), Memento mori (= sei dir der Sterblichkeit bewusst), Carpe diem (Nutze den Tag). 3 Merkmale: Lernzettel Streben nach Totalität und Polarisierung Überschreitung der Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit: Illusion steht im Mittelpunkt starke Kontraste Bewusster Umgang mit Licht und Schatten: Hell-Dunkel-Malerei starke Betonung der Bewegung Höfischer Barock: Signalisierung von Macht und Reichtum, Klarheit, Regelhaftigkeit und Symmetrie, Rationalität steht im Vordergrund Bürgerlicher Barock: offen, weltlich, bürgerlich, irrational, emotional III. Kurt Schwitters: Kurt Schwitters bestimmte die Silbe „Merz" zur Wortmarke seiner Ein-Mann-Bewegung und zielte auf die Vereinigung von Kunst und Nichtkunst ab. Mit Merz bezeichnet Schwitters seine Technik, aus Zeitungsausschnitten, Reklame und Abfall Collagen anzufertigen. Die Merzkunst baut aus dem vermeintlichen Wertlosen, Weggeworfenen etwas Neues: Es gilt aus den Scherben des ersten Weltkrieges Neues zu bauen. Sein Werk umfasst unteranderem die Stilrichtungen Konstruktivismus und Dadaismus, dem sie aber nur durch Gegensätzlichkeiten ähnlich waren. So meint Kurt Schwitters, wenn Dada die Grundlage für eine neue Welt bilden will, indem es aufräumt mit der alten (auf oft bewusster absurder, naiver, Kindlicher satirischer Art), so will Merz die Kunst aufrichten aus den Trümmern der alten Welt. Dada war für Kurt Schwitters eine Art läuterndes stilloses Übergangsstadium, Merz dagegen stellt einen Neuanfang und eine dauerhafte Wende dar. Merkmale: Zusammenfügen eines Ganzen aus unzusammenhängenden Fragmenten (Abfallprodukte des täglichen Gebrauchs = Leben und Schönheit in den geringsten Dingen = Spuren des Gebrauchs wie Verschmutzung, Abrieb oder Knitterfalten = farbig, ungleichmäßige, gebrochene Oberflächen) Entmaterialisierung/Entformung durch Zerteilen, verbiegen, überdecken, übermalen (z.B. Zeitungsauschnitte werden zur Fläche, Bindfäden zur Linie, Drahtnetze zur Lasur) Anmutung lasierender Farbschichten (durchscheinende Gaze, Seiden- oder Cellophan Papiere), die die Farbtöne der darunterliegen Bildschichten zusätzlich brechen Nuancenreiche Farbigkeit: Kombination vorgefundene farbiger Materialien mit zusätzlich aufgetragener Farbe = Überarbeitung der Collage macht diese noch kontrast- und Spannungsreicher oder schwächt starke Brüche auf der Fläche ab Reliefartiges Erscheinungsbild Bestreben sich von traditionellen Konventionen in der Kunst zu lösen (Dada + Konstruktivismus) 4 IV. Aufbau Beschreibung und Analyse: 1. Erstverständnis/Kurzbeschreibung des gegenständlichen Bestands: Einleitungssatz mit Allgemeinen Daten: Name des Künstlers, Titel, Entstehungsjahr, Bildgattung/Thema, Technik, Material, Format Bildbeschreibung Lernzettel Erster Eindruck/erste Assoziationen, eventuell Deutungshypothese 2. Analyse/Nähere Untersuchung: Komposition: Aufteilung der Bildfläche: Bezug zum Format, Kompositionslinien Ordnungsprinzipien: Häufung, Überdeckung/Überlappung, geometrische Formen, Reihung, Streuung, Symmetrie/Asymmetrie Proportionen: viel-wenig, groß-klein, Proportionsschemata z. B. goldener Schnitt Richtungen: Schwerpunkte, Betrachtungsrichtung, Blickführung, vertikal, horizontal, diagonal Form: Linien: Qualität: (dick-dünn, hell-dunkel, farbig) Führung/Verlauf: (senkrecht-waagerecht, durchgehend-unterbrochen, regelmäßig-unregelmäßig, gerade-geknickt) Funktion: aktiv (nichts umschließend, ohne Formbezug), passiv (als Umriss/Kontur, formbeschreibend), medial (als Grenze zwischen zwei im Tonwert verschiedenen Flächen) Fläche (unbegrenzt), Form (begrenzt): Qualität: rund-eckig, geometrisch-frei, einfach-komplex Quantität: groß-klein, breit-schmal, hoch-niedrig Farbe: Begrenzung: Umrisslinien = offen-geschlossen, scharf-unscharf Darstellung: Leerform (medial als Umriss/Kontur), Füllform (optisch als Struktur), Vollform (verwischt, gemalt, verlaufen) Farbwahl: Farbtöne Farbqualität: rein-gebrochen, getrübt-ungetrübt, aufgehellt-abgedunkelt Farbquantität: Mengenanteil der einzelnen Farbtöne Funktion Farbbeziehungen Farbkontraste Farbauftrag: Pinselduktus Farbdicke: Lasierend-deckend LO 5 Valeuristisch(tonig)-koloristisch(vielfarbig), kontrastreich Ikonizitätsgrad/Abbildhaftigkeit: Lernzettel Detailgenauigkeit, Räumlichkeit, Körperlichkeit + Stofflichkeit durch Licht- und Schattenführung und Lokal- und Erscheinungsfarben linear-malerisch, eintönig- 3. Interpretation im engeren und weiteren Sinn: Rückbezug auf die Deutungshypothese Gesamtwirkung aufgreifen, Rückbezug analytischer Teil Historischer/epochaler Kontext Einbezug des Vergleiches und der Hinweise zur Bearbeitung Farbbeziehungen: Modulation: Stufenweiser Übergang von einem Farbton in den anderen Monochromie: Hell-Dunkel-Abstufungen einer Farbe Farbvaleur: Farbtonabstufungen einer Farbe oder mehrerer verwandter Farben Farbnuancen: feinster, kaum bemerkbarer Unterschied innerhalb eines Farbkontinuums Farbkontraste: Farbe-an-sich-Kontrast: Mindestens drei Farben unterschiedlicher Farbrichtung stehen zusammen, den stärksten Kontrast bilden die Grundfarben untereinander (Rot, Gelb, Blau), alle reibunten Farben können den Kontrast bilden: kraftvoll, intensiv, laut, entschieden Farben Hell-Dunkel-Kontrast: Der Kontrast ist stark ausgeprägt, wenn aufgehellte und gedunkelte Töne zusammenwirken Kalt-Warm-Kontrast: Beim Kalt-Warm-Kontrast liegen kalte Farben neben warmen Farbfunktionen: Komplementärkontrast: Die sich im Farbkreis gegenüberliegenden Farben bilden den Komplementärkontrast. Symbolfarbe/Signalfarbe: Farbigkeit wiederspiegelt symbolische Bedeutung, vor allem dargestellter Personen oder Figuren/Gegenstände Lokal-oder Gegenstandsfarbe: Farbe charakterisiert die Oberflächenbeschaffenheit und die Stofflichkeit der dargestellten Objekte bis ins Detail Erscheinungsfarbe: Farbige Darstellung der Objekte unter Berücksichtigung bestimmter Beleuchtungsverhältnisse: Farbigkeit verändert durch den Einfluss von Licht und Schatten 6 Lernzettel Ausdrucksfarbe: Farbe wird relativ losgelöst vom realen Gegenstand zum Ausdrucksträger von inneren zuständen, Gefühlen und Stimmungen. 7