Die Archaik (ca. 7. Jh. – 490 v. Chr.)
Die Archaik ist gekennzeichnet durch die Darstellung jugendlicher, freistehender Figuren, sowohl männlich als auch weiblich. Die männlichen Figuren, bekannt als Kouros, und die weiblichen, genannt Kore, zeigen charakteristische Merkmale der archaischen Kunst.
Vocabulary: Kouros (Plural: Kouroi) bezeichnet eine freistehende Statue eines nackten jungen Mannes in der griechischen Kunst der archaischen Periode.
Die Kouros-Statuen zeichnen sich durch eine geschlossene Gesamtform, leichte Schrittstellung und Nacktheit aus. Die Kore-Statuen hingegen sind bekleidet und weniger beweglich. Beide Typen wurden subtraktiv aus Stein oder Marmor gearbeitet und konnten lebensgroß oder über- bzw. unterlebensgroß sein.
Highlight: Das archaische Lächeln ist ein charakteristisches Merkmal dieser Epoche, dessen genaue Bedeutung jedoch unbekannt ist.
In der Spätarchaik entwickelten sich die Darstellungen weiter:
- Mathematisch strenge Achsen (waagerecht/senkrecht)
- Keine Individualität (breite Schultern)
- Maskenhafte Gesichtszüge ohne anatomische Details
- Organischere Körperformen und weniger Schematismus
- Größere Beweglichkeit und Naturnähe, neue Motive
Die Funktion der Skulpturen war vielfältig:
- Kouros: Verkörperung des Ideals (Arete), Unsterblichkeit, Bildnisse von Verstorbenen oder Grabwächter
- Kore: Votivfunktion als Weihgeschenke an Gottheiten, Darstellung tugendhafter junger Frauen
Example: Der Kouros von Anavyssos und der Kouros von Tenea sind berühmte Beispiele für archaische Skulpturen.
Ursprünglich waren die Figuren bunt bemalt, um eine stärkere Lebensnähe zu erzeugen.