Das Augentäuscher Stillleben von Samuel van Hoogstraten
Samuel van Hoogstratens "Augentäuscher Stillleben" ist ein beeindruckendes Beispiel barocker trompe l'oeil Malerei. Das Ölgemälde, entstanden zwischen 1666 und 1678, zeigt auf einer 68x83 cm großen Leinwand eine scheinbar zufällige Anordnung von Alltagsgegenständen des 17. Jahrhunderts.
Die Komposition wirkt auf den ersten Blick chaotisch, doch die warmen Rot-, Gold- und Brauntöne vor dem schwarzen Hintergrund schaffen eine angenehme Atmosphäre. Insgesamt 21 Objekte sind dargestellt, darunter Kämme, Medaillen, Briefe, Bücher, Schreibutensilien und Schmuck. Diese werden von zwei dünnen roten Bändern gehalten, die horizontal über das Bild gespannt sind.
Highlight: Die täuschend echte Darstellung der Gegenstände, einschließlich realistischer Schattenwürfe, ist ein Meisterstück der illusionistischen Malerei.
Van Hoogstraten nutzt verschiedene Techniken, um den Eindruck von Dreidimensionalität zu verstärken. Die Objekte überlappen sich teilweise, was zusätzliche Tiefe erzeugt. Die Lichtquelle von rechts oben wirft natürlich wirkende Schatten. Weder Pinselstriche noch Spuren von Ölfarbe sind erkennbar, was den realistischen Eindruck verstärkt.
Vocabulary: Trompe l'oeil ist eine Maltechnik, die durch präzise Darstellung eine optische Täuschung erzeugt und dreidimensionale Objekte auf einer zweidimensionalen Fläche realistisch erscheinen lässt.
Die dargestellten Gegenstände geben Aufschluss über ihren fiktiven Besitzer. Sie deuten auf eine wohlhabende, gebildete Person des 17. Jahrhunderts hin, die Wert auf Hygiene und Bildung legt. Die Medaille von Kaiser Ferdinand III. und andere Schmuckstücke lassen auf besondere Leistungen und Anerkennung schließen.
Example: Die Brille, Bücher und Schreibfeder symbolisieren Bildung und intellektuelle Beschäftigung, während Hygieneartikel wie Kämme und Rasiermesser auf gepflegtes Äußeres hinweisen.