Methodik der Bildanalyse
Eine Bildanalyse beginnt mit einer präzisen Einleitung, die alle wichtigen Daten zum Werk enthält. Nenne dabei den Künstler, Titel, Entstehungsjahr, Technik und Standort des Werkes. Bei Peter Paul Rubens' "Geißblattlaube" von 1609 würdest du beispielsweise auch deinen ersten Eindruck und eine Interpretationshypothese formulieren.
Der Hauptteil der Analyse widmet sich der detaillierten Betrachtung der Komposition. Achte auf wichtige Elemente wie Mittelachsen, Spiralen oder Diagonalen, die die Bildwirkung bestimmen. Bei Rubens sind spiralförmige Kompositionen charakteristisch, die oft Dynamik erzeugen und wichtige Elemente (wie Hände) ins Zentrum rücken.
Bei der Personenbeschreibung solltest du systematisch vom Wichtigen zum Unwichtigen vorgehen. Analysiere dabei Haltung, Kleidung, Mimik und Attribute der Figuren. Der Betrachterstandpunkt (Aufsicht, Normalperspektive oder Untersicht) verrät viel über die beabsichtigte Wirkung des Bildes und das Verhältnis zwischen Betrachter und Dargestellten.
💡 Eine gelungene Bildanalyse ist wie ein Zoom: Beginne mit dem Gesamteindruck und arbeite dich zu den Details vor. Besonders wichtig sind die Kompositionselemente, die die Blickführung bestimmen.
Analysiere unbedingt auch raumschaffende Mittel wie Luftperspektive, Größenverhältnisse und Überlagerungen, die die Tiefenwirkung erzeugen. Die Farbanalyse umfasst nicht nur die verwendeten Farben, sondern auch Farbkontraste, Farbauftrag und die Funktion der Farben im Bildganzen.