Epochenmerkmale und Personendarstellung
Der Unterschied zwischen Barock und Rokoko zeigt sich in vielen Aspekten. Im Barock sind Kompositionen oft geschlossen und ausgewogen, mit dramatischer Lichtführung und plastischer Modellierung der Körper. Die Formen fließen ineinander, das Licht wird als bewusstes Gestaltungsmittel eingesetzt. Die Rokoko-Kunst hingegen zeichnet sich durch verspielte, kleinteilige Formqualitäten aus und löst sich vom barocken Schönheitsideal.
Bei der Analyse von Personendarstellungen achte auf Beziehungen und Charakterisierungen. In Rubens' Werken siehst du oft keine formalen Pflichtbündnisse mehr, sondern emotionale Verbindungen. Die Rokoko-Malerei zeigt häufig junge Frauen in erotischen Positionen, während der historische Hintergrund des Rokoko eine Tendenz zu ästhetisch-idealistischen Momentaufnahmen erkennen lässt.
Die Naturalismuskriterien helfen dir, die Darstellungsweise zu beurteilen: Räumlichkeit, Plastizität und Stofflichkeit sowie die Richtigkeit von Details, Proportionen und Farben. Bei Peter Paul Rubens, geboren in Siegen, findest du eine hohe Formgenauigkeit bei gleichzeitiger malerischer Freiheit.
💡 Für die Klausur: Wenn du ein Gemälde analysierst, verbinde immer die formalen Elemente mit ihrer Bedeutung für die Interpretation. Beispielsweise kann die Position der Figuren (Mann höher als Frau) das traditionelle Rollenverhältnis symbolisieren.