Farbe als Gestaltungsmittel in der Kunst
In der Bildanalyse Kunst spielt die Farbe als Gestaltungsmittel eine entscheidende Rolle. Verschiedene Farbkonzepte beeinflussen den Gesamteindruck auf den Betrachter und sind wesentlich für die Interpretation eines Kunstwerks.
Farbkonzepte
Koloristisches Konzept
Das koloristische Farbkonzept zeichnet sich durch eine bunt farbige Farbwahl aus und setzt Farbe bzw. Farbkontraste als vorrangiges Gestaltungsmittel ein. Dieses Konzept ist besonders effektiv, um lebendige und ausdrucksstarke Kompositionen zu schaffen.
Beispiel: Ein Gemälde Analyse Beispiel für ein koloristisches Konzept könnte ein Werk von Vincent van Gogh sein, in dem intensive Gelb- und Blautöne kontrastreich nebeneinander stehen.
Valeuristisches Konzept
Im valeuristischen Farbkonzept beherrscht ein eher unbunter Grundton das Bild. Die Malerei wird als tonwertig oder tonig bezeichnet. Die vorherrschende Farbe wird den ursprünglichen Lokalfarben der Motive beigemischt, wodurch eine ausdifferenzierte Gesamtfarbigkeit des Gemäldes entsteht.
Highlight: Das valeuristische Konzept ist besonders geeignet, um subtile Stimmungen und atmosphärische Effekte zu erzeugen.
Monochromes Konzept
Das monochrome Farbkonzept beschränkt sich auf Abstufungen nur einer Farbe. Eine spezielle Form ist die Grisaille-Malerei, auch Steinmalerei genannt, die sich allein auf den Einsatz fein modellierter Grautöne beschränkt.
Vocabulary: Grisaille - Eine Maltechnik, bei der ausschließlich Grautöne verwendet werden, um ein Motiv darzustellen.
Funktionen der Farbe
Lokalfarbe (Gegenstandsfarbe)
Die Lokalfarbe ist die einem Gegenstand fast zugeschriebene Farbe, welche durch Schattierungen oder Modellierung nicht verändert wird. Sie wurde vor allem in der mittelalterlichen Malerei verwendet.
Beispiel: Lokalfarbe Beispiel - Das Grün eines Blattes oder das Blau des Meeres in einer naturalistischen Darstellung.
Erscheinungsfarbe (Reflexfarbe)
Die Erscheinungsfarbe ergibt sich durch atmosphärische Bedingungen oder verschiedene Beleuchtungsverhältnisse. Sie wurde vor allem im Impressionismus verwendet, um momenthafte Eindrücke festzuhalten.
Definition: Die Erscheinungsfarbe ist die wahrgenommene Farbe eines Objekts unter bestimmten Licht- und Umgebungsbedingungen.
Ausdrucksfarbe
Mit der Ausdrucksfarbe sollen individuelle und subjektive Empfindungen des Malers wiedergegeben werden. Diese Funktion der Farbe wurde vor allem im Expressionismus verwendet.
Beispiel: Ein Ausdrucksfarbe Beispiel könnte ein Gemälde sein, in dem ein Gesicht in intensivem Rot dargestellt wird, um starke Emotionen zu vermitteln.
Symbolfarbe
Die Symbolfarbe weist auf tiefere Sinnzusammenhänge hin durch ihre zeitbedingte, aber von vielen erkennbare Bedeutung.
Highlight: Symbolfarben können kulturell bedingt sein und variieren je nach Kontext und Epoche.
Absolute Farbe
Die absolute Farbe ist vom Gegenstand und von dessen Darstellungsfunktion befreit. Stattdessen wird die Farbe als eigenständiges Thema und als Bildaussage selbst verwendet. Die Farbwirkung wird oft durch große Flächen erzielt.
Definition: Absolute Farbe Kunst bezeichnet die Verwendung von Farbe als autonomes Ausdrucksmittel, losgelöst von gegenständlichen Darstellungen.
Diese verschiedenen Farbkonzepte und Funktionen der Farbe bieten Formulierungshilfen für die Bildanalyse Kunst und sind besonders nützlich für die Vorbereitung auf eine Bildanalyse Kunst Klausur.