Synthetischer Kubismus und Frühkubismus
Der synthetische Kubismus entwickelte sich als nächste Phase nach dem analytischen Kubismus und brachte neue Elemente in die kubistische Kunst ein.
Definition: Der synthetische Kubismus ist gekennzeichnet durch die Zusammensetzung verschiedener Ansichten eines Gegenstands zu einer neuen, erkennbaren Form.
Synthetischer Kubismus Merkmale umfassen:
- Darstellung von Gegenständen aus mehreren Blickwinkeln gleichzeitig
- Neue Kompositionen aus abstrahierten Grundformen
- Betonung von Farbe-Form-Beziehungen im Bild
- Einführung der Collage-Technik mit verschiedenen Materialien
Example: Juan Gris' "Flasche und Obstschale" und "Gitarre auf einem Tisch" (1915) sowie Picassos "Stillleben mit Rohrstuhlgeflecht" sind repräsentative Werke des synthetischen Kubismus.
Der Frühkubismus, insbesondere durch Pablo Picasso geprägt, markiert den Übergang zum vollentwickelten Kubismus.
Highlight: Picassos Werk "Les Demoiselles d'Avignon" (1907) gilt als Schlüsselbild des Frühkubismus und als Wendepunkt in der Geschichte der abendländischen Malerei.
Frühkubismus Merkmale beinhalten:
- Einflüsse archaischer spanischer Figurenplastiken und afrikanischer Masken
- Freier, oft verzerrter Umgang mit menschlichen Formen
- Bruch mit traditionellen Vorstellungen von Ästhetik
- Neue Behandlung des Raumes und Abstraktion der Körper
Quote: "Les Demoiselles d'Avignon" gelang es, "wie in keinem anderen Werk der europäischen Malerei eine Reflexion über das Malen und über die Schönheit der Kunst" zu bieten.
Dieses bahnbrechende Werk zeichnet sich durch eckige und asymmetrische Gesichter aus, die teilweise von afrikanischen Masken inspiriert sind. Es verzichtet auf akademische Regeln und traditionelle Perspektiven, was den Weg für die weitere Entwicklung des Kubismus ebnete.