Raumgestaltung und Lichtkonzept
Die Innenraumgestaltung des Kunsthaus Bregenz ist ebenso durchdacht wie seine äußere Erscheinung. Das Erdgeschoss präsentiert sich als hoher Saal, der die Funktion eines Foyers übernimmt und mit Deckenlampen ausgestattet ist. Die Obergeschosse bieten großzügige Ausstellungsflächen mit einer Höhe von 4,70 Metern und sind durch seitliches Deckenlicht charakterisiert.
Eine Besonderheit stellt das dritte Obergeschoss dar, das durch ein intensiveres seitliches Deckenlicht besticht. In den Untergeschossen befinden sich Sanitärräume, Archive sowie die Haustechnik. Bemerkenswert ist, dass bewusst auf einen Blick auf den Bodensee verzichtet wurde, um das Erleben der Kunst nicht zu beeinträchtigen.
Definition: Seitliches Deckenlicht - Eine Beleuchtungsmethode, bei der das Licht von der Seite in den Raum einfällt und über die Decke reflektiert wird, um eine gleichmäßige und blendfreie Ausleuchtung zu erzielen.
Die Materialwahl im Kunsthaus Bregenz unterstreicht den Fokus auf die ausgestellten Werke. Glas, unverkleideter grauer Sichtbeton und Stahl schaffen eine neutrale Umgebung, in der sich die Kunstwerke optimal abheben. Der glänzende, geschliffene und fugenlose Terrazzoboden reflektiert die Kunst und verstärkt ihre Wirkung.
Quote: "Neutralität, die Werke heben sich ab vom Raum der Präsentation."
Das Lichtkonzept des Museums ist besonders innovativ. Das Tageslicht wird dreimal gebrochen und wirkt dadurch weich und neutral. Im Eingangsgeschoss streut sich das Licht durch wandfüllendes geätztes Glas. In den oberen drei Stockwerken fällt es seitlich durch einen Hohlraum (Lichtschacht) auf eine Decke aus offen gehängten Glasplatten in die Ausstellungsräume.
Highlight: Der Kunsthaus Bregenz Grundriss ist so konzipiert, dass er eine optimale Lichtführung ermöglicht und gleichzeitig flexible Ausstellungsflächen bietet.
Die Wirkung und Absicht dieser architektonischen Gestaltung ist eine neutrale, ruhige und konzentrierte Atmosphäre, die sich perfekt für die Präsentation von Kunst eignet. Das Gebäude fungiert als Lichtkörper: Bei Tag dringt das Tageslicht ein, während man von außen nicht erkennen kann, wie es innen aussieht. Die Farbe der Glasschuppen passt sich bei diesigem Wetter den dahinterliegenden Bergen und der Farbe des Bodensees an. Bei Nacht verwandelt sich das Gebäude in einen leuchtenden Körper, der die innenliegenden Strukturen nach außen hin sichtbar macht.
Example: Die Kunsthaus Bregenz Fassade detail zeigt, wie die Glasschindeln bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen verschiedene Effekte erzeugen können. An einem nebligen Tag verschmilzt das Gebäude fast mit seiner Umgebung, während es nachts zu einem strahlenden Leuchtturm der Kunst wird.