Realismus und Naturalismus in der Landschaftsmalerei
Der Realismus (1848 bis 1890) in der Landschaftsmalerei zeichnete sich durch eine unverzerrte Darstellung der Wirklichkeit aus. Die Künstler dieser Epoche legten großen Wert auf:
- Genaue Darstellung von Figuren und Handlungen
- Szenen aus dem Alltagsgeschehen, oft mit gesellschaftskritischem Unterton
- Realistische Proportionen, Größen und Farben ohne Idealisierung oder Verschönerung
Highlight: Der Realismus konzentrierte sich nicht nur auf das Schöne, sondern stellte auch alltägliche und manchmal unschöne Aspekte der Realität dar.
Die Farbpalette im Realismus war zunächst auf Blau, Grau, Gelb, Braun und Rottöne beschränkt, erweiterte sich aber im Laufe der Zeit auf alle Farben des modernen Lebens.
Der Naturalismus (1880 bis 1900) ging noch einen Schritt weiter in Richtung Wirklichkeitstreue:
- Wissenschaftlich naturgetreue, exakte Abbildung der Wirklichkeit
- Besonderes Augenmerk auf Städte, Länder und Natur
- Hässliches wurde nicht weggelassen, um soziale Missstände direkt anzusprechen
Vocabulary: Naturalismus bezeichnet in der Kunst eine Strömung, die eine möglichst genaue und objektive Wiedergabe der Natur und Wirklichkeit anstrebt.
Beide Stilrichtungen, Realismus und Naturalismus, nutzten verschiedene Maltechniken wie Ölmalerei, Acrylmalerei, Aquarell und Mischtechniken.
Example: Ein bekanntes Beispiel für den Naturalismus in der Landschaftsmalerei sind die Werke von Jean-François Millet, der oft Bauern bei der Arbeit in realistischen Landschaften darstellte.