Funktion des Porträts in der Kunstgeschichte
Die Portrait Kunstgeschichte zeigt eine faszinierende Entwicklung der Funktionen und Bedeutungen von Porträts über die Jahrhunderte hinweg:
Antike
In alten Zivilisationen wie Ägypten, Griechenland, Rom und Byzanz war die Porträtmalerei hauptsächlich eine öffentliche Kunstform oder eine Art Bestattungskunst. Porträts von Göttern, Kaisern, Königen und Päpsten wurden als Skulpturen in Bronze, Marmor oder anderen Steinen ausgeführt oder als Tafelbilder und Wandgemälde dargestellt. Sie dienten der Ausschmückung öffentlicher Bereiche und spiegelten die Moral und religiösen Werte der Zeit wider.
Mittelalter
In dieser Epoche wurden kleine Bildnisse in die Darstellung biblischer Szenen eingefügt. Diese zeigten oft den jeweiligen Stifter des Kunstwerks, etwa den Papst oder einen Bischof. Um den Fokus auf den christlichen Figuren zu belassen, wurden diese Stifterporträts stets in kleinerem Maßstab gehalten.
Highlight: Die Entwicklung des Porträts vom öffentlichen Repräsentationsobjekt zum persönlichen Ausdruck individueller Identität ist ein Schlüsselelement der Portrait Kunstgeschichte.
Renaissance
In dieser Zeit erweiterte sich der Kreis der Porträtierten erheblich. Neben Päpsten und Bischöfen ließen sich nun auch wohlhabende Persönlichkeiten wie Professoren und reiche Kaufleute porträtieren. Eine bedeutende technische Neuerung war die Einführung und Anwendung der Ölmalerei, die bessere Übergänge ermöglichte und die Konturen weniger hart und scharf erscheinen ließ.
Barock
Das Porträtieren war in dieser Epoche in erster Linie Auftragsmalerei. Könige, Fürsten und geistliche Würdenträger nutzten Bildnisse als Mittel zur Darstellung ihrer Macht und ihres Status. Später kamen auch privatere Bildnisse hinzu, die den Herrscher menschlicher erscheinen ließen, etwa indem sie ihn im Kreise seiner Familie zeigten.
Quote: "Das Bildnis gehörte zum absoluten Status der eigenen Machtdarstellung."
"Goldenes Zeitalter"
In dieser Zeit, besonders in den protestantischen Gebieten, wollten die Bürger ihre Religiosität, Lebensführung und persönlichen Themen verewigt sehen. Es entstanden viele Einzel- und Gruppenporträts, die Familien, Verwandtschaft, Gildemitglieder, Ratskollegien oder Festivitäten und Feierlichkeiten festhielten.
19. Jahrhundert
In dieser Epoche wurden die Porträts zunehmend realistischer. Die Künstler strebten nach einer naturgetreueren Darstellung ihrer Modelle, was zu einer Verfeinerung der Techniken und einer größeren Vielfalt in der Porträtkunst führte.
Vocabulary: Porträt oder Portrait - Beide Schreibweisen sind korrekt. "Porträt" ist die eingedeutschte Form, während "Portrait" die ursprüngliche französische Schreibweise darstellt.
Diese Entwicklung der Porträtkunst zeigt, wie sich die Darstellung des Individuums in der Gesellschaft über die Jahrhunderte verändert hat und wie das Porträt als Kunstform sowohl öffentliche als auch private Funktionen erfüllte.