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Renaissance
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Renaissance 1420-1600 n. Chr. Frührenaissance (1420-1500): Filippo Brunelleschi, Masaccio, Fra Angelico, Piero della Francesca, Sandro Botticelli, Andrea Mantegna, Lorenzo Ghiberti, Donatello Hochrenaissance (1500-1527): Leonardo da Vinci, Michelangelo Buonarroti, Raffael Santi Spätrenaissance (=Manierismus) (1527-1600): Tintoretto, El Greco, Giovanni da Bologna Beginn in Italien, Vorläufer bereits mit Giotto (Vorrenaissance: Duecento und Trecento), Zentrum Florenz (Frührenaissance), verlagert sich um 1500 nach Rom (Hochrenaissance); Verbreitung auf Resteuropa erst Mitte 15. Jh.; zunächst in den Niederlanden (van Eyck, um 1450) und um 1500 auch in Deutschland (A. Altdorfer, M. Grünewald und v. a. A. Dürer) Herkunft des Epochenbegriffes: Der Begriff ,,Renaissance" von ital. „,rinascita" Wiedergeburt wurde geprägt von Giorgio Vasari 1550 in seinen Künstlerviten. Gemeint ist damit irreführend die Wiedergeburt der römischen Antike, die allerdings in Italien nie tot war. Überwunden wurde das Mittelalter und es entstand eine „gute Kunst", die sich erstmals seit der Antike wieder am Naturvorbild orientierte, aber nicht in dem Sinne einer naturgetreuen Abbildung, sondern im Sinne einer Idealisierung. Darüber hinaus wollte man keine Nachahmung der Antike, sondern ein Streben nach gleichen Zielen auf neuen Wegen. Mit der Renaissance beginnt die so genannte Epoche der Neuzeit. Zeitumstände: 1. politisch 1453 Türken erobern Konstantinopel/ Byzanz (Istanbul), Ende des oströmischen Reiches Ⓡ ● Verlagerung der Lehrstätten durch Flucht der Gelehrten nach Westen (haupts. Italien (Neugründung der platonischen Akademie in Florenz um 1440)) Rückbesinnung auf die Errungenschaften der römischen Antike • Entwicklung und Durchbruch eines anthropozentrischen und wissenschaftsgeprägten Weltbildes. Petrarca prägt...
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die Lehre des Humanismus, Giovanni Pico della Mirandola verfasst die bezeichnende Schrift „Über die Würde des Menschen" (1490). • Mit dem Humanismus erfolgt ein Übergang von einer religiösen hin zu einer weltlich geprägten Gesellschaft. Der Mensch wird zum Maß aller Dinge (ideales Abbild Gottes). Die göttliche Pracht zeigt sich in seiner Schöpfung - der Natur und jedem Mensch (entdeckt seine Individualität). • Natur- und Diesseitsverbundenheit statt Jenseitsglaube. • Mit der beginnenden Verlagerung von einer religiös zu einer weltlich geprägten Gesellschaft, beginnt auch das Hinterfragen des uneingeschränkten Machtanspruches der katholischen Kirche; so kommt es mit M. Luthers Thesenanschlag in Wittenberg 1517 zur Teilung und damit zu einer weiteren Schwächung der Kirche. 2. sozial ● • Erschließen neuer Welten und damit neuen Lebensraumes mit der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus 1492, der Umsegelung des Kaps der Guten Hoffnung durch Vasco da Gama 1498 und der Weltumsegelung durch Magellan 1519 - 22 • Der vielseitig gebildete Mensch (Genie) wird angestrebt und verehrt ,,uomo universale". • Die bürgerliche Gesellschaft gewinnt zunehmend Macht durch Handel und Dienstleistungen; einflussreiche Familien (z.B. Medici, Pazzi, Rucella, in Deutschland Fugger und Welser) bestimmen die Politik der freien Städte und stellen weltliche und geistliche Regenten. Sie finanzieren die Kunst, Architektur und Kultur (Mäzenatentum). • Einfache Bürger sind stolz auf ihre ● Errungenschaften, sie streben, und das nicht bloß für Gott, Kirche und ein gutes Jenseits, sondern für ein angenehmes Hier und Jetzt. Der Stand und das Ansehen eines Menschen bildet sich nicht mehr nur durch seine Geburt, sondern durch das, was er tut und erreicht. • Abkehr vom Aberglauben, stattdessen freies Denken Bildung wird als wichtiges Gut erkannt, dennoch erreicht es immer noch wenige (Klerus, Adel - hinzu kommen reiche Bürger) • Allmähliche Verbesserung in der medizinischen ● Versorgung, auch durch die Erforschung des menschlichen Körpers, dadurch Bekämpfung von epidemischen Krankheiten, von Kindersterblichkeit, Verbesserung schlechter hygienischer Zustände und Erhöhung der Lebenserwartung, aber immer noch große Pestepedemien. 3. wissenschaftlich / technisch • Mit einer neuen Generation von Gelehrten, die nach antikem Vorbild messen, forschen und experimentieren, statt traditionelles Buchwissen weitgehend unhinterfragt weiter zu geben, kommt es in der Renaissance zu einem regelrechten Entdeckungs- und Erfindungsboom. Die Menschen werden neugierig, da sie sich selbst nun im Mittelpunkt der Welt stehen und ihre Fähigkeiten erkennen und auf sie vertrauen. • um 1400 Verbesserung des Kompass (® See- statt Küstenschifffahrt) 1445 Erfindung des Buchdruckes mit beweglichen Lettern durch J. Gutenberg (massenweise Bücher und damit auch zunehmend Bildung der Bürger) • um 1450 Erfindung des Pulvers ● • 1492 Entwicklung des Globus ● 1492 Entdeckung Amerikas durch Kolumbus • 1498 V. da Gama umsegelt das Kap d. Guten Hoffnungen ● • 1512 Heliozentrisches Weltbild durch Kopernikus (kopernikanische Wende, Ablösen des ptolemäischen Weltbildes und Erschütterung der kirchlichen Sicht der Welt, die die Erde im Mittelpunkt der Welt sah). • 1519-22 Magellan umsegelt die Erde ● • um 1600 errechnet Galileo Galilei die Fallgesetze und Johannes Kepler die Planetenbewegungen. Messen, forschen, experimentieren an der Natur als Haupterfahrungsgrund löst das mittelalterliche Buchwissen ab. Bedeutung der Kunst/ des Künstlers: Der Künstler macht sich frei von der einengenden Formensprache des Mittelalters. Dabei erkennt er seine schöpferische, gottgegebene, aber auch gottgleiche Kraft. Er wird zur individuellen Persönlichkeit und signiert seine Bilder selbstbewusst. Aus dem bloßen Handwerker wird der ,,freischaffende" Künstler. Die Gesellschaft schätzt die Kunst genauso wie Forschung, Technik und Geisteswissenschaft (mit Giorgio Vasaris „Künstlerviten“ entsteht 1550 die erste Kunstgeschichte); dadurch wird der Künstler unabhängiger von den wenigen Auftraggebern Kirche und Adel, er kann sich somit unter dem reichen Bürgertum Aufträge aussuchen. Die Einzelkünste treten in voller Ausprägung als Malerei und Skulptur auf und hängen nicht mehr am Gängelband der Architektur. Mit Donatellos „David" entsteht sowohl der erste Akt seit der Antike, als auch die erste vollplastische Skulptur. Neben den weiterhin bestehenden Wandmalereien experimentieren Künstler mit anderen Farbgründen als der üblichen Freskotechnik, neben den Temperafarben entwickelt man Ölfarben und die Leinwand löst die Holztafel ab. Anatomische Studien und Proportionslehren dienen der ,,richtigen" Darstellung des Menschen, der im Zentrum von Kunst und Denken steht. Das christozentrische Weltbild des Mittelalters wird durch das anthropozentrische der Neuzeit abgelöst. Der Künstler ist sehr oft neben seiner Kunsttätigkeit auch Erfinder, Forscher, Lehrer- und damit ein in jener Zeit hochgeschätzter ,,uomo universale". Inhaltliche Merkmale: • neue Materialien: Ölfarben statt Temperafarben, Leinwand statt Holztafel • neue Techniken: Druckgraphik statt Buchmalerei, Lasurmalerei statt Alla-prima-Malerei • neue Bildinhalte: Skizzen (Handzeichnung): die von Gott empfangene Idee wird ohne technischen Aufwand spontan zu Papier gebracht und so direkt und unverfälscht sichtbar • Akt: seit der Antike werden nackte Körper zum ersten Mal wieder offen gezeigt ohne den tarnenden Deckmantel einer Darstellung von Adam und Eva, des Jüngsten Gerichtes und weniger anderer. Im Sinne antiker Helden und Götter werden sowohl Männer wie Frauen in mythologischen wie religiösen Themen (= Historienmalerei) in ihrer natürlichen, gottähnlichen und damit immer idealisierten Schönheit dargestellt. ● • Portrait/ Selbstportrait: als Ausdruck eines neuen Selbstbewusstseins und der gewonnenen Erkenntnis über die eigenen Individualität leisten sich Adlige, wie auch reiche Bürger die Abbildung des eigenen Antlitzes und auch der nun zunehmend an Bedeutung gewinnende Künstler erkennt sich als würdiges Bildmotiv. Das Portrait ist dabei nie bloß Abbildung der äußeren Hülle, sondern immer Ausdruck des Wesens des Abgebildeten und daher idealisiert (Zeigen der schönen Seele). Es sollte immer der Charakter durch die Abbildung des Äußeren durchscheinen. • Landschaft: Die Darstellung von Landschaft deutet ● Kunstgattung Abbildhaftigkeit: Aus dem Sinnbild des Mittelalters ist das naturnahe Abbild der irdischen Wirklichkeit geworden. An die Stelle des alten Gegensatzes ,,Himmel - Erde" tritt die Beziehung • ,,Mensch - Umwelt" (Sinnbild statt Abbild) ● Ausbildung der ersten zwei von sechs ● sich in der Renaissance in zweierlei Form erst an a) als Hintergrund für Portraits oder Historienbilder und b) als Dokumentation von Naturuntersuchung und -erforschung; erst im Barock wird die Landschaftsmalerei eine eigenständige Bildgattungen: Historienmalerei, Portraitmalerei, ab dem Barock noch dazu: Landschaftsmalerei, Genremalerei, Stilllebenmalerei, Interieurmalerei Formale Merkmale: ● spontaner, individueller Ausdruck im Gegensatz zum festgelegten, dogmatischen Kanon der mittelalterlichen Darstellungen in typisierter und schematisierter Art. • nach antikem Vorbild stehen die abgebildeten Figuren oft im Kontrapost und der sich daraus ergebenden S-Kurve; Aktdarstellungen setzen zudem genaue Studien der Proportionen und der Anatomie des menschlichen Körpers voraus. Plastizität durch Modellierung von Licht und Schatten. Die von da Vinci entwickelte Technik des ,,sfumato" integriert die Bildteile stärker in den Raum, sie wirken nicht mehr isoliert. Das Bild erscheint als Einheit. zunächst Darstellung der Person im Profil; da man aus dieser Ansicht den Ausdruck des Portraitierten aber nicht gut erfassen konnte und dieser dem Betrachter zudem durch den fehlenden Blickkontakt fern und fremd blieb, folgte die Frontalansicht und darauf die Kombination der beiden Ansichten, das 3/4-Profil, das die abgebildete Person am besten wiedergibt. ● • Raumdarstellung: Entwicklung einer mathematisch konstruierten Zentralperspektive, welche die Möglichkeit schafft, die Welt so abzubilden, wie sie dem menschlichen Sehen am ehesten entspricht. • Der Ikonizitätgrad nimmt stetig zu und weist in der Hochrenaissance einen sehr hohen, fast augentäuschenden Eindruck, der jedoch im Barock im so genannten „trompe-l'oeil-Effektl" noch übertroffen wird. Sehr hohe Plastizität, Stofflichkeit und Räumlichkeit; Lokalfarbe herrscht vor Symbolfarbe. • Komposition: Nach idealen Formen und ● Maßverhältnissen wie Kreis, Dreieck und Goldenem Schnitt werden Bilder aufgebaut. Dabei wird auf Klarheit und Harmonie besonderer Wert gelegt. • lasierender Farbauftrag ● Die Geburt der Venus, Sandro Botticelli, 1485, 172 x 278 cm, Uffizien Florenz, Tempera auf Leinwand JARACIMINDAUK Das letzte Abendmahl, Leonardo da Vinci, 1495-98, Mailand Santa Maria della Grazie, 422x 904 cm, Secco mit Ölfarbe 1900 Als De Nemu wa Albrecht Dürer, Selbstbildnis im Pelzrock, um 1500, München Alte Pinakothek, 67 x 48 cm, Öl auf Leinwand Leonardo da Vinci, Mona Lisa, 1503-1506 Louvre, Paris, 77 x 53 cm, Öl auf Pappelholz Giorgione und Tizian, 1510, Gemäldegalerie Alte Meister Dresden, 108 x 175 cm, Öl auf Leinwand
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Renaissance
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Renaissance
Eine richtig heftige selbsterklärende Präsentation zu dem Thema Renaissane in der Kunst ( hab ne 1 drauf bekommen hehe)
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Renaissance, Gothik und Romanik
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Alles zum Thema Stillleben -Farben/Kontraste -Arten von Stillleben -Sinnbilder -Stillleben Analyse/Interpretation -Stilepochen
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Romanik und Renaissance
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Epochenübersicht Kunst
alle wichtigen Kunstepochen
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Renaissance Kunst
Historischer Kontetx, Malerei und ihre Merkmale
Renaissance 1420-1600 n. Chr. Frührenaissance (1420-1500): Filippo Brunelleschi, Masaccio, Fra Angelico, Piero della Francesca, Sandro Botticelli, Andrea Mantegna, Lorenzo Ghiberti, Donatello Hochrenaissance (1500-1527): Leonardo da Vinci, Michelangelo Buonarroti, Raffael Santi Spätrenaissance (=Manierismus) (1527-1600): Tintoretto, El Greco, Giovanni da Bologna Beginn in Italien, Vorläufer bereits mit Giotto (Vorrenaissance: Duecento und Trecento), Zentrum Florenz (Frührenaissance), verlagert sich um 1500 nach Rom (Hochrenaissance); Verbreitung auf Resteuropa erst Mitte 15. Jh.; zunächst in den Niederlanden (van Eyck, um 1450) und um 1500 auch in Deutschland (A. Altdorfer, M. Grünewald und v. a. A. Dürer) Herkunft des Epochenbegriffes: Der Begriff ,,Renaissance" von ital. „,rinascita" Wiedergeburt wurde geprägt von Giorgio Vasari 1550 in seinen Künstlerviten. Gemeint ist damit irreführend die Wiedergeburt der römischen Antike, die allerdings in Italien nie tot war. Überwunden wurde das Mittelalter und es entstand eine „gute Kunst", die sich erstmals seit der Antike wieder am Naturvorbild orientierte, aber nicht in dem Sinne einer naturgetreuen Abbildung, sondern im Sinne einer Idealisierung. Darüber hinaus wollte man keine Nachahmung der Antike, sondern ein Streben nach gleichen Zielen auf neuen Wegen. Mit der Renaissance beginnt die so genannte Epoche der Neuzeit. Zeitumstände: 1. politisch 1453 Türken erobern Konstantinopel/ Byzanz (Istanbul), Ende des oströmischen Reiches Ⓡ ● Verlagerung der Lehrstätten durch Flucht der Gelehrten nach Westen (haupts. Italien (Neugründung der platonischen Akademie in Florenz um 1440)) Rückbesinnung auf die Errungenschaften der römischen Antike • Entwicklung und Durchbruch eines anthropozentrischen und wissenschaftsgeprägten Weltbildes. Petrarca prägt...
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die Lehre des Humanismus, Giovanni Pico della Mirandola verfasst die bezeichnende Schrift „Über die Würde des Menschen" (1490). • Mit dem Humanismus erfolgt ein Übergang von einer religiösen hin zu einer weltlich geprägten Gesellschaft. Der Mensch wird zum Maß aller Dinge (ideales Abbild Gottes). Die göttliche Pracht zeigt sich in seiner Schöpfung - der Natur und jedem Mensch (entdeckt seine Individualität). • Natur- und Diesseitsverbundenheit statt Jenseitsglaube. • Mit der beginnenden Verlagerung von einer religiös zu einer weltlich geprägten Gesellschaft, beginnt auch das Hinterfragen des uneingeschränkten Machtanspruches der katholischen Kirche; so kommt es mit M. Luthers Thesenanschlag in Wittenberg 1517 zur Teilung und damit zu einer weiteren Schwächung der Kirche. 2. sozial ● • Erschließen neuer Welten und damit neuen Lebensraumes mit der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus 1492, der Umsegelung des Kaps der Guten Hoffnung durch Vasco da Gama 1498 und der Weltumsegelung durch Magellan 1519 - 22 • Der vielseitig gebildete Mensch (Genie) wird angestrebt und verehrt ,,uomo universale". • Die bürgerliche Gesellschaft gewinnt zunehmend Macht durch Handel und Dienstleistungen; einflussreiche Familien (z.B. Medici, Pazzi, Rucella, in Deutschland Fugger und Welser) bestimmen die Politik der freien Städte und stellen weltliche und geistliche Regenten. Sie finanzieren die Kunst, Architektur und Kultur (Mäzenatentum). • Einfache Bürger sind stolz auf ihre ● Errungenschaften, sie streben, und das nicht bloß für Gott, Kirche und ein gutes Jenseits, sondern für ein angenehmes Hier und Jetzt. Der Stand und das Ansehen eines Menschen bildet sich nicht mehr nur durch seine Geburt, sondern durch das, was er tut und erreicht. • Abkehr vom Aberglauben, stattdessen freies Denken Bildung wird als wichtiges Gut erkannt, dennoch erreicht es immer noch wenige (Klerus, Adel - hinzu kommen reiche Bürger) • Allmähliche Verbesserung in der medizinischen ● Versorgung, auch durch die Erforschung des menschlichen Körpers, dadurch Bekämpfung von epidemischen Krankheiten, von Kindersterblichkeit, Verbesserung schlechter hygienischer Zustände und Erhöhung der Lebenserwartung, aber immer noch große Pestepedemien. 3. wissenschaftlich / technisch • Mit einer neuen Generation von Gelehrten, die nach antikem Vorbild messen, forschen und experimentieren, statt traditionelles Buchwissen weitgehend unhinterfragt weiter zu geben, kommt es in der Renaissance zu einem regelrechten Entdeckungs- und Erfindungsboom. Die Menschen werden neugierig, da sie sich selbst nun im Mittelpunkt der Welt stehen und ihre Fähigkeiten erkennen und auf sie vertrauen. • um 1400 Verbesserung des Kompass (® See- statt Küstenschifffahrt) 1445 Erfindung des Buchdruckes mit beweglichen Lettern durch J. Gutenberg (massenweise Bücher und damit auch zunehmend Bildung der Bürger) • um 1450 Erfindung des Pulvers ● • 1492 Entwicklung des Globus ● 1492 Entdeckung Amerikas durch Kolumbus • 1498 V. da Gama umsegelt das Kap d. Guten Hoffnungen ● • 1512 Heliozentrisches Weltbild durch Kopernikus (kopernikanische Wende, Ablösen des ptolemäischen Weltbildes und Erschütterung der kirchlichen Sicht der Welt, die die Erde im Mittelpunkt der Welt sah). • 1519-22 Magellan umsegelt die Erde ● • um 1600 errechnet Galileo Galilei die Fallgesetze und Johannes Kepler die Planetenbewegungen. Messen, forschen, experimentieren an der Natur als Haupterfahrungsgrund löst das mittelalterliche Buchwissen ab. Bedeutung der Kunst/ des Künstlers: Der Künstler macht sich frei von der einengenden Formensprache des Mittelalters. Dabei erkennt er seine schöpferische, gottgegebene, aber auch gottgleiche Kraft. Er wird zur individuellen Persönlichkeit und signiert seine Bilder selbstbewusst. Aus dem bloßen Handwerker wird der ,,freischaffende" Künstler. Die Gesellschaft schätzt die Kunst genauso wie Forschung, Technik und Geisteswissenschaft (mit Giorgio Vasaris „Künstlerviten“ entsteht 1550 die erste Kunstgeschichte); dadurch wird der Künstler unabhängiger von den wenigen Auftraggebern Kirche und Adel, er kann sich somit unter dem reichen Bürgertum Aufträge aussuchen. Die Einzelkünste treten in voller Ausprägung als Malerei und Skulptur auf und hängen nicht mehr am Gängelband der Architektur. Mit Donatellos „David" entsteht sowohl der erste Akt seit der Antike, als auch die erste vollplastische Skulptur. Neben den weiterhin bestehenden Wandmalereien experimentieren Künstler mit anderen Farbgründen als der üblichen Freskotechnik, neben den Temperafarben entwickelt man Ölfarben und die Leinwand löst die Holztafel ab. Anatomische Studien und Proportionslehren dienen der ,,richtigen" Darstellung des Menschen, der im Zentrum von Kunst und Denken steht. Das christozentrische Weltbild des Mittelalters wird durch das anthropozentrische der Neuzeit abgelöst. Der Künstler ist sehr oft neben seiner Kunsttätigkeit auch Erfinder, Forscher, Lehrer- und damit ein in jener Zeit hochgeschätzter ,,uomo universale". Inhaltliche Merkmale: • neue Materialien: Ölfarben statt Temperafarben, Leinwand statt Holztafel • neue Techniken: Druckgraphik statt Buchmalerei, Lasurmalerei statt Alla-prima-Malerei • neue Bildinhalte: Skizzen (Handzeichnung): die von Gott empfangene Idee wird ohne technischen Aufwand spontan zu Papier gebracht und so direkt und unverfälscht sichtbar • Akt: seit der Antike werden nackte Körper zum ersten Mal wieder offen gezeigt ohne den tarnenden Deckmantel einer Darstellung von Adam und Eva, des Jüngsten Gerichtes und weniger anderer. Im Sinne antiker Helden und Götter werden sowohl Männer wie Frauen in mythologischen wie religiösen Themen (= Historienmalerei) in ihrer natürlichen, gottähnlichen und damit immer idealisierten Schönheit dargestellt. ● • Portrait/ Selbstportrait: als Ausdruck eines neuen Selbstbewusstseins und der gewonnenen Erkenntnis über die eigenen Individualität leisten sich Adlige, wie auch reiche Bürger die Abbildung des eigenen Antlitzes und auch der nun zunehmend an Bedeutung gewinnende Künstler erkennt sich als würdiges Bildmotiv. Das Portrait ist dabei nie bloß Abbildung der äußeren Hülle, sondern immer Ausdruck des Wesens des Abgebildeten und daher idealisiert (Zeigen der schönen Seele). Es sollte immer der Charakter durch die Abbildung des Äußeren durchscheinen. • Landschaft: Die Darstellung von Landschaft deutet ● Kunstgattung Abbildhaftigkeit: Aus dem Sinnbild des Mittelalters ist das naturnahe Abbild der irdischen Wirklichkeit geworden. An die Stelle des alten Gegensatzes ,,Himmel - Erde" tritt die Beziehung • ,,Mensch - Umwelt" (Sinnbild statt Abbild) ● Ausbildung der ersten zwei von sechs ● sich in der Renaissance in zweierlei Form erst an a) als Hintergrund für Portraits oder Historienbilder und b) als Dokumentation von Naturuntersuchung und -erforschung; erst im Barock wird die Landschaftsmalerei eine eigenständige Bildgattungen: Historienmalerei, Portraitmalerei, ab dem Barock noch dazu: Landschaftsmalerei, Genremalerei, Stilllebenmalerei, Interieurmalerei Formale Merkmale: ● spontaner, individueller Ausdruck im Gegensatz zum festgelegten, dogmatischen Kanon der mittelalterlichen Darstellungen in typisierter und schematisierter Art. • nach antikem Vorbild stehen die abgebildeten Figuren oft im Kontrapost und der sich daraus ergebenden S-Kurve; Aktdarstellungen setzen zudem genaue Studien der Proportionen und der Anatomie des menschlichen Körpers voraus. Plastizität durch Modellierung von Licht und Schatten. Die von da Vinci entwickelte Technik des ,,sfumato" integriert die Bildteile stärker in den Raum, sie wirken nicht mehr isoliert. Das Bild erscheint als Einheit. zunächst Darstellung der Person im Profil; da man aus dieser Ansicht den Ausdruck des Portraitierten aber nicht gut erfassen konnte und dieser dem Betrachter zudem durch den fehlenden Blickkontakt fern und fremd blieb, folgte die Frontalansicht und darauf die Kombination der beiden Ansichten, das 3/4-Profil, das die abgebildete Person am besten wiedergibt. ● • Raumdarstellung: Entwicklung einer mathematisch konstruierten Zentralperspektive, welche die Möglichkeit schafft, die Welt so abzubilden, wie sie dem menschlichen Sehen am ehesten entspricht. • Der Ikonizitätgrad nimmt stetig zu und weist in der Hochrenaissance einen sehr hohen, fast augentäuschenden Eindruck, der jedoch im Barock im so genannten „trompe-l'oeil-Effektl" noch übertroffen wird. Sehr hohe Plastizität, Stofflichkeit und Räumlichkeit; Lokalfarbe herrscht vor Symbolfarbe. • Komposition: Nach idealen Formen und ● Maßverhältnissen wie Kreis, Dreieck und Goldenem Schnitt werden Bilder aufgebaut. Dabei wird auf Klarheit und Harmonie besonderer Wert gelegt. • lasierender Farbauftrag ● Die Geburt der Venus, Sandro Botticelli, 1485, 172 x 278 cm, Uffizien Florenz, Tempera auf Leinwand JARACIMINDAUK Das letzte Abendmahl, Leonardo da Vinci, 1495-98, Mailand Santa Maria della Grazie, 422x 904 cm, Secco mit Ölfarbe 1900 Als De Nemu wa Albrecht Dürer, Selbstbildnis im Pelzrock, um 1500, München Alte Pinakothek, 67 x 48 cm, Öl auf Leinwand Leonardo da Vinci, Mona Lisa, 1503-1506 Louvre, Paris, 77 x 53 cm, Öl auf Pappelholz Giorgione und Tizian, 1510, Gemäldegalerie Alte Meister Dresden, 108 x 175 cm, Öl auf Leinwand